Stadtauswahl Oberursel - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1980/1981

2:13 (0:4)

Termin: 09.06.1981 in Oberursel-Oberstedten
Zuschauer: 2.500
Schiedsrichter: Gebauer (Weilnau)
Tore: Ronald Borchers (3), Bernd Nickel (2), Norbert Nachtweih (2), Bruno Pezzey, Willi Neuberger, Ralf Falkenmayer, Klaus Funk (Elfmeter), Michael Künast, Alexander Caspary

 

 

>> Spielbericht <<

Stadtauswahl Oberursel Eintracht Frankfurt

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Wechsel
Wechsel
Trainer
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Viele Nebengeräusche und ein Spiel in Oberstedten

Nach Eufinger, Görtz und Falkenmayer erhält mit Holger Anthes der vierte Nachwuchskicker einen Vertrag bei der Eintracht für die kommende Saison. Allerdings gibt es noch Streit mit dem abgebenden FSV Frankfurt über die Höhe der Ablösesumme. FSV-Fußballobmann Karl Otto fordert 300.000 Mark aufgrund eines Vertrages mit dem Juniorennationalspieler, der Anthes zum Lizenzspieler macht und damit alle Beschränkungen bei der Festsetzung der Ablösesumme aufhebt. Die Eintracht ist nicht gewillt, diesen Betrag zu zahlen. Weitere Neuverpflichtungen schließt Schatzmeister Bartl aufgrund leerer Kassen aus: "Nichts geht mehr."

Im Fall Borchers zeichnet sich eine Wende ab. Lehnte die Eintracht bislang einen Transfer des wechselwilligen Mittelfeldspielers zum HSV kategorisch ab, erklärt nun Trainer Buchmann, dass es nicht sinnvoll sei, einen Spieler zu halten "der nur mit dem halben Herzen bei der Sache ist". Auch Manager Klug befürwortet den Verkauf von Borchers, da ihm die zu erwartende Ablösesumme (zuletzt wurden 1,5 Millionen Mark kolportiert) einen bislang nicht vorhandenen Spielraum für Neueinkäufe schaffen würde. Weitere Einnahmen könnte ein Transfer von Gruber bringen, dessen Wechsel nach Darmstadt an der von der Eintracht geforderten Ablösesumme von 400.000 Mark gescheitert ist. Der Abwehrspieler ist nun mit Werder Bremen im Gespräch.

Am Dienstag um 19 Uhr tritt die Eintracht zu einem Freundschaftsspiel in Oberstedten gegen eine Stadtauswahl aus Oberursel an. Dabei müssen sich die Riederwälder wegen der Verletzungen von Pahl, Sziedat, Cha und Gruber vornehmlich auf das Aufgebot des letzten Bundesligaspiels gegen Dortmund stützen. Der Einsatz von Pezzey ist bis kurz vor dem Spiel fraglich, beim Vormittagstraining lässt der Österreicher dann aber verlauten, dass seine Kreislaufschwierigkeiten, die einen Einsatz gegen Dortmund verhinderten, abgeklungen sind, so dass er in Oberstedten auflaufen kann. Nicht dabei ist dagegen Trainer Buchmann, der den nächsten Bundesligagegner Fortuna Düsseldorf in Bürstadt bei einem Freundschaftsspiel beobachtet.

Beinahe zeitgleich mit diesem Freundschaftsspiel in Oberstedten fabriziert die Eintracht auf der Geschäftsstelle am Riederwald die Basis für neue Schlagzeilen. Udo Klug, der seit 1978 als Manager bei der Eintracht ist und noch einen Vertrag bis 1983 besitzt, wird am späten Dienstagnachmittag mit sofortiger Wirkung entlassen, weder Präsident Axel Schander noch Udo Klug selbst wollen diesen Schritt kommentieren. Die Manageraufgaben sollen vorübergehend vom Präsidium in Zusammenarbeit mit Geschäftsführer Jürgen Gerhardt übernommen werden.

Während es in der Vorstandsetage drunter und drüber geht, schießen sich die Lizenzspieler gegen die Stadtauswahl den Frust von der Seele. Zwei Toren der Oberurseler in der zweiten Hälfte stehen Treffer von Borchers (3), Nickel (2), Nachtweih (2), Pezzey, Caspary, Künast, Falkenmayer, Neuberger sowie ein durch Torhüter Funk verwandelter Elfmeter gegenüber, so dass die Eintracht letztlich einen 13:2-Sieg verbuchen kann. Richtige Freude kommt dennoch nicht auf, denn Mannschaft und Trainer werden nach dem Spiel von der Demissionierung Klugs informiert. "Wir sind alle sprachlos und können uns die Sache nicht erklären", fasst Bernd Nickel die Reaktionen zusammen. (fgo)

 

 


 

 

Gut aufgelegte Profis

Stadtauswahl Oberursel gegen Eintracht Frankfurt 2:13 (0:4)

Die Frankfurter Eintracht muß sich ihre Erfolgserlebnisse im Moment auf dem Land bei Freundschaftsspielen holen. Zwar boten die Profis bei der Einweihung des neuen Rasenplatzes in Oberstedten nicht nur Brillantes, doch die 2500 Zuschauer hatten viel Spaß an den gut aufgelegten Lizenzspielern. Die besondere Attraktion waren die Pässe und die strammen Schüsse von Bernd Nickel. Wenn es einen Freistoß für die Eintracht gab, rief das Publikum nach „Dr. Hammer'', und der Frankfurter Spielmacher bedankte sich für soviel Sympathie mit zwei prachtvollen Toren und einem krachenden Lattenschuß, bei dem das schöne neue Tor beinahe zu Bruch gegangen wäre.

Begeisterung kam beim Publikum auch immer dann auf, wenn die Eintracht den Ball schnell laufen ließ, wobei sich Neuberger, Nickel und Pezzey besonders auszeichneten. Auch Borchers zeigte, daß ihm das Fußballspielen in hessischer Luft noch Spaß macht. Besonders sein Alleingang über 60 Meter, der zum zehnten Tor führte, versöhnte das Publikum mit dem abwanderungswilligen Nationalspieler. Die Stadtauswahl bot in der ersten Hälfte eine beachtliche Abwehrleistung; Torwart Schaarschmidt und Libero Lepper waren ihre herausragenden Leute.

 

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