MSV Duisburg - Eintracht Frankfurt |
Bundesliga 1980/1981 - 25. Spieltag
0:0
Termin: Sa 21.03.1981, 15:30 Uhr
Zuschauer: 10.000
Schiedsrichter: Werner Föckler (Weisenheim)
Tore: ./.
MSV Duisburg | Eintracht Frankfurt |
|
|
Wechsel |
Wechsel |
Trainer
|
Trainer |
Trostlose Partie, aber 1981 weiter ungeschlagen Die Frankfurter Eintracht bleibt 1981 weiter ungeschlagen. Beim abstiegsbedrohten MSV Duisburg gab es ein 0:0-Unentschieden, das dennoch niemand befriedigen konnte. Nach der äußerst schwachen Partie im Wedau-Stadion braucht sich eigentlich niemand der Bundesligabeteiligten mehr zu wundern, wo die Zuschauer bleiben. Selbst die Minikulisse von 8000 war für das Gekicke beider Mannschaften noch zu viel. Die Gastgeber waren kaum einmal in der Lage, die gut stehende Eintracht-Abwehr zu überwinden und gefährlich in Tornähe zu kommen. Aber auch auf der Gegenseite ging es nicht besser, und dies war eigentlich die größte Enttäuschung dieses Samstags. Die Eintracht hätte spätestens Mitte der zweiten Halbzeit die Harmlosigkeit der Duisburger erkennen und selbst auf Sieg spielen müssen. Doch mit Ausnahme einer großen Nachtweih-Chance ging es im alten Trott weiter, wurde am zweiten Frühlingstag schon Sommerfußball geboten. Bruno Pezzey, Bernd Nickel und Wolfgang Trapp hoben sich auf Frankfurter Seite etwas vom mageren Niveau ab, beim MSV riskierten lediglich Libero Büssers und einige Male Rudi Seliger überraschende Aktionen. Die wichtigste Frage für den MSV I Duisburg wurde kurz vor Spielbeginn beantwortet: Kapitän Bernard Dietz konnte trotz einer Wadenzerrung spielen. Bei der Eintracht war Bernd Nickels Einsatz lange fraglich, aber auch der Frankfurter Spielmacher lief schließlich ein. Auf der Bank der Eintracht saßen die letzten verfügbaren Spieler, Jochen Jüriens für das Tor, Rigobert Gruber für die Abwehr, Norbert Hönnscheidt für den Angriff und zum erstenmal auch Jugend-Nationalspieler Ralf Falkenmayer für das Mittelfeld. Trainer Lothar Buchmann: „Nickels Einsatz ist ein Risiko, deshalb haben wir Falkenmayer mitgenommen. Er soll mal reinriechen, wenn es Not tut, lasse ich ihn auch spielen.“ Auf der Tribüne war DFB-Jugendtrainer Dietrich Weise gespannt, ob sein Musterschüler seine Bundesliga-Premiere feiern würde. Die ersten 45 Minuten waren im Wedau-Stadion dann eine einzige Enttäuschung. Schon am zweiten Frühlingstag spielten beide Mannschaften Sommerfußball. Phasenweise erinnerte das Gekicke an Rugby, zwar nicht so hart, aber nach den technischen Regeln dieses Sports. Beim Rugby darf der Ball ja nur rückwärts gespielt werden. Daran hielten sich beide Teams strikt, kaum einmal gab es Tormöglichkeiten. Die Duisburger schienen vor Respekt zu erstarren, die Eintracht wirkte unverständlich gehemmt müde und mutlos. Den meisten Beifall erhielt die beste Rückrundenmannschaft bezeichnenderweise nach einer fairen Aktion von Bruno Pezzey, der für die Ballbuben eingesprungen war und den Duisburgern den Ball gebracht hatte. Auch auf der Gegenseite gab es nichts Aufregendes, abgesehen von zwei gefährlichen Kopfbällen zwischen der 37. und 39. Minute. Einmal war es Bernard Dietz, der knapp verfehlte, einmal Rudi Gores. Bei der Eintracht stand die Abwehr zwar sicher, aber im Mittelfeld begannen schon die Mängel. Norbert Nachtweih produzierte besonders in der Anfangsphase ganze Serien von Fehlpässen, Roland Borchers verlor jeden Zweikampf, und Werner Lorant hatte mit der Bewachung des offensiven Bernard Dietz genug zu tun. Blieb Bernd Nickel, der immer wieder vergeblich Ausschau hielt nach einer Anspielstation. Cha gelangen wenigstens eins, zwei gute Aktionen, seinem Mitstreiter in vorderster Linie, Stefan Lottermann, überhaupt keine. Auch nach dem Wechsel änderte sich am Spielverlauf nichts. Beide Mannschaften machten schon nach knapp einer Stunde den Eindruck, mit dem Unentschieden zufrieden zu sein. Einziger Unterschied zur ersten Halbzeit: diesmal hatte die Eintracht die etwas besseren Möglichkeiten. Eine sogenannte Hundertprozentige war auch dabei. Norbert Nachtweih lief in der 64. Minute mutterseelenallein auf Heinze zu, nachdem die MSV-Abseitsfalle nicht zugeschnappt hatte. Nachtweih wollte es ganz genau machen, wollte Heinze umspielen und bekam schließlich vom Duisburger Torwart den Ball vom Fuß genommen. Nur Sekunden danach verpaßte Stefan Lottermann nach seiner einzigen geglückten Aktion des Spiels nur ganz knapp. Aus spitzem Winkel hatte Lottermann nach einem Sololauf am langen Eck vorbeigezielt Die Gastgeber machten selbst zu diesem Zeitpunkt nicht den Eindruck, als kämpften sie entschlossen gegen den Abstieg. Kapitän Bernard Dietz bemühte sich zwar in seiner ungewohnten Mittelfeldrolle, doch konnte auch er große Schwächen nicht verbergen. Die Verletzung war dem Kapitän der Nationalmannschaft deutlich anzumerken. Eine Viertelstunde vor Schluß die einzig annähernd torreife Situation für Duisburg in der zweiten Halbzeit. Nach einem abgeprallten Schuß kam Publikumsliebling Rudi Seliger an den Ball, zielte aber mit einem Gewaltschuß um Zentimeter übers Tor. (Abendpost-Nachtausgabe)
|