Hertha BSC Berlin - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 1978/1979 - 26. Spieltag

4:1 (3:1)

Termin: Sa 07.04.1979, 15:30 Uhr
Zuschauer: 15.000
Schiedsrichter: Gerd Hennig (Duisburg)
Tore: 1:0 Dietmar Krämer (28.), 2:0 Henrik Agerbeck (32.), 3:0 Hans Weiner (34.), 3:1 Werner Lorant (37., Foulelfmeter), 4:1 Dietmar Krämer (63.)

 

 

>> Spielbericht <<

Hertha BSC Berlin Eintracht Frankfurt

  • Norbert Nigbur
  • Michael Sziedat
  • Holger Brück
  • Uwe Kliemann
  • Jürgen Diefenbach
  • Henrik Agerbeck
  • Wolfgang Sidka
  • Erich Beer
  • Hans Weiner
  • Dieter Nüssing
  • Dietmar Krämer

 


 

Wechsel
  • Michael Toppel für Wolfgang Sidka (70.)
Wechsel
Trainer
  • Kuno Klötzer
Trainer

 

Abgeschossen

Ohne Hölzenbein, Wenzel, Körbel und Elsener ohne Chance

Schwere Zeiten für Eintracht Frankfurt! Nach der ersten Helmniederlage gegen den VfB Stuttgart und den Ausfällen von Rüdiger Wenzel, Karl-Heinz Körbel, Bernd Hölzenbein und Rudi Elsener gab es bei Hertha BSC eine deutliche 1:4-(1:3-)Niederlage. In beiden Halbzeiten hatte das „letzte Aufgebot" der Frankfurter gut begonnen, doch vermeidbare Tore nahmen der Mannschaft schnell den Schwung und die Moral. 3:0 führte Hertha BSC nach 38 Minuten durch Krämer, Agerbeck und Weiner, ehe Werner Lorant mit einem Elfmeter verkürzen konnte. Den endgültigen K.-o. bekamen die Frankfurter in der 63. Minute. Krämer schoß zum 4:1 ein, die Partie war gelaufen. Bruno Pezzey in der Abwehr, Werner Lorant und Wolfgang Kraus im Mittelfeld verhinderten danach Schlimmeres. Während die Frankfurter Eintracht nun hart um einen Platz im nächsten UEFA-Cup kämpfen muß, dürfte Hertha in dieser Phase kein Abstiegskandidat sein.

Die Frankfurter Eintracht erwischte einen Blitzstart. Bevor Hertha einmal richtig am Ball war, vergab Ronald Borchers bereits die große Chance zur Führung. Wolfgang Kraus schickte Werner Lorant am rechten Flügel steil, und der sah den freistehenden Borchers. Doch dessen Schuß aus acht Metern ging knapp über das Tor.

Trotz der vielen Ausfälle lief das Spiel der Eintracht sehr gut. Lange Ballstafetten brachten die Hertha aus dem Rhythmus, und bald wurden noch mehr Chancen herausgespielt. Bruno Pezzey erarbeitete die zweite in der 6. Minute. Von rechts kam seine Flanke, Schaub verpaßte, und Nachtweih scheiterte dann an Nigbur. In der 18. Minute dann erneut eine Glanzparade des Hertha-Torwarts. Wolfgang Kraus hatte Borchers im Strafraum angespielt, dessen Schuß faustete Nigbur zur Ecke.

Innerhalb von sechs Minuten wurde nach dieser guten Anfangsphase der Frankfurter ihr Schicksal besiegelt. 3:0 für Hertha stand es nach 34 Minuten, und die Eintracht wirkte völlig konsterniert. Krämer hatte den Torreigen eröffnet. Im letzten Moment spitzelte Borchers im Strafraum Beer den Ball vom Fuß, aber genau in den Lauf von Krämer. Der junge Hertha-Stürmer traf volley unhaltbar ins kurze Eck. Die Eintracht war geschockt und wirkte unkonzentriert. Die Quittung kam prompt. Krämer schlug einen langen Paß auf den pfeilschnellen Dänen Agerbeck, Neuberger und Trapp waren sich nicht einig, und ehe sich die Frankfurter versahen, lag der Ball zum 2:0 im Tor. Und wieder zwei Minuten später, es war die 34. Minute, stand es gar 3:0. Weiner spazierte nach Doppelpaß mit Nüssing durch die Abwehr der Frankfurter und hob über Pahl hinweg ins Netz. Der Frankfurter Torwart hatte wieder keine Abwehrmöglichkeit.

In der 38, Minute eine umstrittene Szene. Agerbeck verletzte sich bei einem Duell mit Torwart Pahl und blieb am Boden liegen. Schiedsrichter Hennig aus Duisburg ließ weiterspielen, die Eintracht konterte schnell, und plötzlich war Fred Schaub ganz allein durch. Uwe Kliemann zog die Notbremse, klare Entscheidung: Elfmeter. Werner Lorant behielt die Nerven und schoß unter Nigburs Körper ins Netz um 1:3 ein. So blieb der Eintracht für die zweite Halbzeit wenigstens etwas Hoffnung.

Trainer Rausch schimpfte in der Pause wie ein Rohrspatz: „Wir haben so gut begonnen und der Hertha dann drei Tore geschenkt. Was Willi Neuberger in der Abwehr spielt,ist eine Katastrophe." Der Frankfurter Hoffnungsfunke glimmte nur bis zur 63. Minute, Mit dem 4:1 für Hertha war die endgültige Entscheidung gefallen. Sidka verlängerte einen Eckball mit dem Kopf direkt auf den Fuß von Krämer. Im langen Eck schlug der Ball halbhoch unhaltbar ein. So schuldlos Jürgen Pahl an den Gegentoren war, so viele Fehler unterliefen ihm im Spiel. Gleich zweimal warf Pahl den Ball unbedingt den Berliner zu, hatte aber Glück, daß dies nicht zu weiteren Gegentoren führte. Erst in der Schlußphase konnte dann auch Pahl mit einigen herrlichen Paraden überzeugen. Einen Kliemann-Kopfball und einen Agerbeck-Schuß konnte er mit herrlichen Paraden zur Ecke lenken.

Die Eintracht hatte auch die zweite Halbzeit gut begonnen, wurde aber im Laufe der Zeit immer schwächer. Die Ausfälle von Wenzel, Körbel, Elsener und Hölzenbein waren auf die Dauer nicht zu verkraften, das zeigte dieses Spiel ganz deutlich. Als nach dem 1:4 auch die Moral sank, steuerte die Hertha, einem noch deutlicheren Sieg zu, Agerbeck lief Trapp ein ums andere Mal davon, Erich Beer verteilte am Strafraum geschickt die Bälle, und Krämer blieb weiter brandgefährlich.

Daß die Eintracht nicht völlig zusammenbrach, lag an Bruno Pezzey, der einige Male in höchster Not rettete, und den Mittelfeldspielern Kraus und Lorant, die mit viel Kampfgeist die Hertha-Abwehr beschäftigten. Zu allem Überfluß mußte Trainer Friedel Rausch zehn Minuten vor Schluß auch noch Helmut Müller wegen einer Verletzung auswechseln. Für Müller kam Amateur Weigert ins Spiel.

 

 

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