1. FC Saarbrücken - Eintracht
Frankfurt |
Freundschaftsspiel 1978/1979
2:3 (2:1)
Termin: 03.03.1979
Zuschauer: 1.500
Schiedsrichter: Theobald (Wiebelskirchen)
Tore: 1:0 Michl (14.), 1:1 Bernd Hölzenbein (22.), 2:1 Denz (42.), 2:2 Bernd Hölzenbein (70.), 2:3 Werner Lorant (83.)
1. FC Saarbrücken | Eintracht Frankfurt |
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3:2 in Saarbrücken
Eintracht schießt wieder Tore! Eintracht Frankfurt hat das Toreschießen noch nicht verlernt. Nach 382 erfolglosen Minuten trafen die Frankfurter in Saarbrücken dreimal, und das reichte zu einem knappen 3:2-(l:2-)Erfolg über den 1. FC Saarbrücken. Der 6. der Zweiten Liga Süd profitierte in der ersten Halbzeit von Schwächen in der Eintracht-Abwehr, wo besonders Willi Neuberger als Verteidiger Probleme hatte. Michel und Denz brachten Saarbrücken zweimal in Führung, ehe Bernd Hölzenbein (2) und Werner Lorant den Erfolg der Frankfurter vor nur 1500 Zuschauern sicherstellten.
„Heute schießt Bernd Hölzenbein ein Tor", hatte Eintracht-Trainer Friedel Rausch vor dem Spiel gesagt. Nach 22 Minuten ging Rauschs Prophezeiung in Erfüllung. Bernd Hölzenbein erzielte das 1:1 und damit den ersten Eintracht-Treffer nach 382 erfolglosen Minuten. Hölzenbein hatte den Ball schon fast verloren, ehe er sich gegen vier Saarbrücker in Zusammenarbeit mit Ruedi Elsener durchsetzte und den Ball mit der Fußspitze doch noch ins Tor brachte. Die Saarbrücker waren gegen eine unkonzentriert wirkende und löchrige Eintracht-Abwehr nach 14 Minuten in Führung gegangen. Pahl sah bei einem Eckball schlecht aus, Müller rettete gegen Denz auf der Linie, bevor Michel den Abpraller hoch unter die Latte schoß. Pahls Entschuldigung: „Der Saarbrücker hat den Ball mit der Hand weitergeleitet." Dies war nicht die einzige Unsicherheit in der Abwehr des Bundesligisten, wo diesmal Bruno Pezzey Libero spielte. Schon in der 5. Min. verpaßten Künkel und Denz nacheinander zwei Großchancen, als die Abseitsfalle bei der Eintracht nicht klappte. In der 25. Min. mußte sich Jürgen Pahl bei einem Volleyschuß von Heck strecken, und in der 42. Min. ging der Zweitligist erneut in Führung. Ernst Traser schickte Denz steil in die Eintracht-Hälfte, der ließ sich von Willi Neuberger nicht mehr abdrängen und schlenzte über den heranstürzenden Pahl hinweg ins Netz. „Das darf einem so erfahrenen Mann wie Neuberger nicht passieren", schimpfte Trainer Friedel Rausch. Die Eintracht auf der Gegenseite nutzte ihre Chancen nicht so gut. Zweimal konnte Wolfgang Kraus aus guter Position kein Tor schießen, und kurz vor der Halbzeit verfehlte Ronald Borchers aus 16 Metern ganz knapp. Trainer Rausch schimpfte in der Halbzeit wie ein Rohrspatz: „Wir schlafen in der Abwehr. Nach vorn sind wir fleißig und spielfreudig, und dann passieren hinten solche Fehler. Das werde ich der Mannschaft noch austreiben." Der Trainer zog die Konsequenzen und veränderte erneut seine Abwehr. Neuberger spielte wieder Libero, Pezzey wurde Vorstopper, Körbel ging ins Mittelfeld, während Gruber verteidigte. Der Jugendspieler war für den verletzten Wolfgang Kraus in die Mannschaft gekommen. Die Eintracht startete in die zweite Halbzeit wie die Feuerwehr. Die Chancen häufen sich, doch sie wurden wieder nicht nutzt. Elsener schoß Ferner an, Hölzenbein schoß Ferner an, schließlich scheiterte auch Norbert Nachtweih am glänzend reagierenden Saarbrücker Torwart. So dauerte es bis zur 70. Minute, ehe Bernd Hölzenbein der Ausgleich gelang. Hölzenbeins Schuß wurde von Traser unerreichbar für Ferner abgefälscht. Sieben Minuten vor dem Ende gelang dem Ex-Saarbrücker
Werner Lorant gegen seine früheren Kameraden das 3:2. Einen Rückpaß
von Borchers wuchtete Lorant flach und unhaltbar für Ferner ins
Netz. ('Abendpost-Nachtausgabe')
1. FC Saarbrücken — Eintracht Frankfurt 2:3 (2:1) Die Frankfurter Eintracht zeigte sich beim 3:2-Erfolg im Ablösespiel für Werner Lorant beim Zweitligisten 1. FC Saarbrücken für die kommende Bundesligaaufgabe in Mönchengladbach gut gerüstet. Eintracht-Trainer Friedel Rausch war nach dem fünften Spiel seiner Elf innerhalb von 13 Tagen besonders zufrieden mit der Laufstärke, die seine Spieler an den Tag legten, bemängelte aber bei beiden Gegentoren mangelnde Konzentration seiner Abwehrleute. Bester bei Frankfurt, das ohne Kapitän Jürgen Grabowski auskommen mußte, war der geschickt aus der zweiten Reihe die Bälle verteilende Hölzenbein, der sich auch selbst als zweifacher Torschütze auszeichnete. Auf der Gegenseite bewährte sich vor allem Torwart Ferner, der drei sicher scheinende Gegentore durch die frei vor ihm auftauchenden Hölzenbein (47.), Borchers (48.) und Nachtweih (65.) mit großartigen Reflexen vereitelte. Die größeren Chancen aber vergaben Auswechselspieler Gruber (55.) und Außenverteidiger Müller (75.), der aus Abseitsposition allein mit dem Ball auf Ferner zusteuerte. Bei den Saarbrückern, ebenfalls von Rausch mit Komplimenten bedacht („Bei besserem Saisonstart wäre wohl der Wiederaufstieg in die Bundesliga wahrscheinlich gewesen; sie haben uns heute alles abverlangt"), enttäuschte lediglich Mittelstürmer Künkel, der (grippegeschwächt) einfach nicht zum Zuge kam und schon in der Pause ausgewechselt werden mußte.
Im Eintracht-Sturm lief nichts mehr. Vier Spiele und 21 Minuten ohne Tor. Da legte Bernd Hölzenbein seine alte Platte auf. Und es klappte beim 5:2 in Saarbrücken. „Ich muß die Tore wieder wie früher schießen," sagte er zu Trainer Rausch. „Mit Raffinesse. Nicht mit Gewalt!" Auf seine Fernschüsse fällt heute kaum noch ein Bundesliga-Torwart herein. Die Gelegenheiten zum Torschuß werden immer seltener. Also stürzte sich „Holz" gegen den Zweitligisten 1. FC Saarbrücken ins Gewühl. Das 1:1 war so ein Tor des neuen, alten Typs. Dann das 2:2 (71.) - wieder ein echter Hölzenbein.
Er nahm den Ball mit der Brust, zielte über Torwart Ferner hinweg.
Libero Egon Schmitt kam dazwischen. Von ihm prallte Hölzenbeins
Schuß ab. Unhaltbar. Strahlte Trainer Rausch: „Ich wußte
es doch, der Holz kann's immer noch am besten. Er muß vorne spielen.
Für Deckungsarbeit ist er viel zu schade." Beim 3:2 durch
Lorant schlug der Ersatzkapitän die Flanke von rechts und meinte:
„Ich hab' mich wieder eingeschossen, aber in Gladbach wird's viel
schwerer als in Saarbrücken ..."
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