Eintracht Frankfurt - KSV Baunatal
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DFB-Pokal 1978/1979 - 3. Hauptrunde
4:1 (0:0)
Termin: 02.12.1978
Zuschauer: 3.500
Schiedsrichter: Gert Meuser (Ingelheim)
Tore: 1:0 Rudolf Elsener (47.), 2:0 Willi Neuberger (64.), 3:0 Rüdiger Wenzel (72.), 4:0 Ronald Borchers (80.), 4:1 Ganz (81.)
Eintracht Frankfurt | KSV Baunatal |
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Versöhnung nach der Pause - vier Tore gegen Baunatal Elsener, Neuberger, Wenzel, Borchers schossen die Eintracht ins Achtelfinale Ein gellendes Pfeifkonzert zur Pause schien die Frankfurter Eintracht im Pokalspiel gegen den KSV Baunatal wachgerüttelt zu haben. Aus einem enttäuschenden 0:0 machten die Frankfurter dann einen standesgemäßen 1:1-Sieg, der leicht hätte höher ausfallen können. Für die tapfer kämpfenden Baunataler rettete nicht weniger als viermal der Pfosten vor weiteren Treffern. Typisch für das Eintracht-Spiel war die Leistung von Ruedi Elsener, der vor der Pause restlos enttäuschte und nach dem Wechsel dann begeisternd aufspielte. Elsener war es auch, der in der 47. Minute das 1:0 erzielte. Neuberger, Wenzel und Borchers erhöhten auf 4:0, ehe Ganz der Gegentreffer für den Zweitligisten gelang. Nach dem Abpfiff dann gab es Beifall für die Eintracht, die Zuschauer waren versöhnt. Ohne Bernd Hölzenbein mußte die Eintracht beginnen. Er hatte beim Abschlußtraining am Freitag wieder Schmerzen im Fuß verspürt und konnte nicht eingesetzt werden Für ihn kam Norbert Nachtweih in die Mannschaft. Auf der Auswechselbank saßen nun nur noch Helmut Müller und Jugend-Nationalspieler Fred Schaub. Der Wille zur Offensive und damit zur Versöhnung der wenigen Fans war bei der Eintracht sicherlich vorhanden. Doch der spielerische Faden wurde während der ersten Halbzeit nie gefunden. Bruno Pezzey beispielsweise stürmte fast ständig nach vorne, ohne echt torgefährlich zu werden. Jürgen Grabowski. der Kapitän und Spielmacher, versuchte verzweifelt, seine Stürmer im Angriffszentrum anzuspielen doch die waren völlig abgemeldet. Während Rüdiger Wenzel wenigstens ab und zu mit großem Einsatz glänzte, war von Ruedi Eltener überhaupt nichts zu sehen. So wurden die gefährlichsten Aktionen von Außenverteidiger
Wolfgang Trapp eingeleitet. Seine angeschnittenen Flanken brachten Baunatals
Torwart Schüler einige Male in Schwierigkeiten, ohne daß
die Frankfurter daruas Kapital zu schlagen vermochten. Die größten
Möglichkeiten verpaßte dabei Werner Lorant. In der 22. Minute
drosch Trapp einen Ball halbhoch in den Fünfmeterraum. Grawunder
trat über den Ball, doch Lorant war von der plötzlichen Chance
so überrascht. daß er den Ball ebenfalls verpaßte.
In der 40. Minute hatte er dann aufgepaßt und wuchtete eine Trapp-Flanke
mit dem Kopf aufs Tor. Doch Peter Schüler stand goldrichtig und
konnte abwehren.
Zweimal hatte die Eintracht großes Pech. In der 15. Minute traf Roland Borchers aus 18 Metern mit einem knallharten Schuß nur den rechten Pfosten, und zwei Minuten vor der Pause passierte Jürgen Grabowski das gleiche Mißgeschick am linken Pfosten. Grobowski war steil im Strafraum angespielt worden, und Schüler konnte seinen flachen Schuß noch ein klein wenig ablenken. Das war alles, was von der Eintracht vor der Pause erwähnenswert war. Der Zweitligist aus Nordhessen hatte brav mitgespielt, massiert verteidigt und sich selbst eine Tormöglichkeit erkämpft. Doch Dickopf schoß übers Tor. Die Zuschauer quittierten das 0:0 zur Pause mit einem gellenden Pfeifkonzert. Nach dem Wechsel griffen die Frankfurter endlich früher an. versuchten Vorchecking zu spielen und hatten damit bald Erfolg. Norbert Nachtweih fing einen Baunataler Gegenzug ab. schoß aus 18 Metern aufs Tor, Torwart Schüler konnte den Ball nicht festhalten, und Elsener drückte den Abpraller ins Netz. 1:0 in der 47. Minute. Dieses Tor befreite nicht nur Rüdi Elsener und die Eintracht, sondern das ganze Spiel von seinen Fesseln. Nun spielte die Eintracht endlich schnell, schien Elsener wachgerüttelt, und konterte Baunatal gefällig. Eine Schrecksekunde für die Frankfurter in der 58. Minute. Wiesenthal, zweifacher Torschütze am letzten Wochenende, stand plötzlich frei im Strafraum. Doch zum Glück für die Eintracht traf er den Ball nicht voll, und Koitka konnte sicher aufnehmen. Danach spielte nur noch der Bundesligist, dem die Partie nun begann Spaß zu machen. Auffallendstes Merkmal: Aus der zweiten Reihe wurde endlich knallhart geschossen und Baunatal bereits In deren Hälfte aggressiv angegriffen. So hatte der KSV Baunatal keine Zeit mehr, um Atem zu schöpfen. Das 2:0 ließ denn auch nicht lange auf sich warten. Willi Neuberger war der Schütze in der 64. Minute mit einem feinen Flachschuß ins lange Eck. Acht Minuten später schon das 3:0. Ganz war ganz allein vor Koitka gescheitert, da schmetterte im Gegenzug Rüdiger Wenzel nach einer Grabowski-Vorlage den Ball unter die Latte. Daß die Nordhessen zu diesem Zeitpunkt nicht noch höher zurücklagen, verdanken sie dem Torpfosten. Nachdem Grabowski und Borchers in der ersten Halbzeit schon zweimal am Pfosten gescheitert waren, hatte der wie umgewandelte Elsener und Nachtweih nach dem Wechsel das Pech. Elseners Kopfball prallte vom Innenpfosten ebenso zurück wie Nachtweihs herrlicher 20-Meter-Schuß. In der 80. Min. aber konnte der Pfosten nicht mehr
retten. Elsener spielte Borchers frei, der umkurvte Schüler und
traf aus ganz spitzem Winkel ins lange Eck, Ein herrliches Tor. Im Gegenzug
dann eine weitere Nachlässigkeit in der Eintracht-Abwehr, die Ganz
mit einem geschickten Heber über Koitka hinweg zum 4:1 nutzte.
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