FC Konstanz - Eintracht Frankfurt

DFB-Pokal 1977/1978 - 1. Hauptrunde

1:6 (0:5)

Termin: 30.07.1977
Zuschauer: 7.500
Schiedsrichter: Aldinger (Waiblingen)
Tore: 0:1 Wolfgang Kraus (5.), 0:2 Schaffner (14. Eigentor), 0:3 Bernd Nickel (16.), 0:4 Wolfgang Kraus (33.), 0:5 Jürgen Grabowski (45.), 0:6 Rüdiger Wenzel (58.) 1:6 Beck (78.)

 

 

>> Spielbericht <<

FC Konstanz Eintracht Frankfurt

  • Reichert
  • Frank
  • Bürger
  • Grüneberg
  • Lüdke
  • Schaffner
  • Waltner
  • Oehri
  • Glöckler
  • Wagner
  • Christl

 


 

Wechsel
  • Reinecke für Oehri (46.)
  • Beck für Waltner (72.)
Wechsel
Trainer
  • Imre Vincze
Trainer


 

Mit halber Kraft

Wenig des Federlesens machte die Frankfurter Eintracht in der ersten DFB-Pokalhauptrunde mit dem FC Konstanz. Vor 7000 Zuschauern gewann der Bundesligist im Bodensee-Stadion ohne ernsthaft gefordert zu werden mit 6:1 (5:0). Trainer Gyula Lorant war das leichte Spiel gar nicht recht: "Ich hatte mir mehr Gegenwehr erhofft. Nach dem Wechsel spielte meine Mannschaft nur noch mit dem linken Fuß." Beste Spieler der Frankfurter waren Karlheinz Körbel, Wolfgang Kraus und Kapitän Jürgen Grabowski, während Nationalspieler Bernd Hölzenbein rein gar nichts gelang. Er mühte sich zwar redlich, verfehlte aber immer wieder, auch aus besten Schußpositionen. Kurios: Der FC Konstanz verschoß gleich zwei Elfmeter. Erst verfehlte Lüdtke knapp, dann hielt Koitka Schaffners Schuß.

Von der ersten Minute an zeigte die Eintracht im Bodensee-Stadion große Spielfreude. Drei Chancen hatte der Bundesligist in den ersten drei Minuten schon vergeben, ehe Wolfgang Kraus in der 4. Minute mit einem geschickten Schuß von der 16-Meter-Linie ins lange Eck die Führung besorgte.

Als nach einer Viertelstunde Schaffner mit einem 'herrlichen" Kopfball in den Torwinkel ein Eigentor unterlief, war die Partie der ungleichen Partner schon gelaufen. Nur eine Minute später traf Bernd Nickel mit einem kapitalen Schuß aus 20 Metern zum 3:0 ins Netz. Der Respekt des südbadischen Amateurligisten war inzwischen zur Angst geworden, ein Nachteil war dies allerdings nicht. Denn nun versuchten die Konstanzer nicht mehr spielerisch mitzuhalten, sondern beschränkten sich auf die Defensive mit gelegentlichen Kontern.

Einer dieser wenigen Gegenangriffe brachte dann in der 24. Minute die größte Chance im ganzen Spiel. Jupp Koitka foulte im Strafraum Schaffner, und FIFA-Schiedsrichter Aldinger entschied auf Elfmeter.. Doch Pechvogel Lüdge schoß knapp daneben. Die Eintracht übertrieb in der Folge etwas das Klein-Klein-Kombinationsspiel, die Torgefährlichkeit stand hinter der Spielkunst zurück. Den direkten Pässen bis zum Strafraum folgte nicht selten ein mißglückter Abschluß.

Erst in der 32. Minute erzielte Rüdiger Wenzel aus zwölf Metern das 4:0, und Jürgen Grabowski erhöhte mit dem Pausenpfiff auf 5:0. Kommentierte Trainer Gyula Lorant die erste Halbzeit: „Schade, daß wir nicht mehr gefordert werden."

Nach dem Wechsel war „die Luft raus", die Konstanzer wurden konditionell schwächer, bei der Eintracht ließ die Konzentration rapide nach. „Das ist verständlich", kommentierte Trainer Lorant, „gegen einen solch unterlegenen Gegner kommt leicht der Schlendrian ins Spiel." Trotz Schlendrian zeigte die Eintracht in der 58. Minute den besten Angriff der gesamten Begegnung: Jürgen Grabowski versetzte gleich vier Gegenspieler, paßte zu Hölzenbein, der hart nach innen flankte, wo Wenzel mit Flugkopfball vollendete. Prasselnder Beifall von den Rängen war der Lohn für diese Meisterleistung.

Auf der Gegenseite zeigten die Konstanzer nun einige Male, daß sie auch Fußball spielen können. Mittelfeldspieler Glöckler und Linksaußen Christl zeigten gute Ansätze, ohne das Eintracht-Tor zunächst gefährden zu können. Neben ihnen verdiente beim FC Konstanz noch Torhüter Reichert die beste Note. Erst elf Minuten vor dem Ende gestatteten die Frankfurter den Gastgebern das Ehrentor. Glöckler spielte Auswechselspieler Beck frei, und der Ex-Sprendlinger schlenzte an Koitka vorbei zum 1:6 ein. Die Chance zum 2:6 vergab Schaffner, der mit einem Foul-Elfmeter (von Körbel an Wagner verschuldet) an Koitka scheiterte.


>> Spieldaten <<

 

© text, artwork & code by fg