Ludwigshafens große erste Halbzeit
ließ die Anhänger des Meisters an
dessen Endsieg lange zweifeln. Der Pausenstand von 1:1 entsprach
den Leistungen im ersten Akt. Der Kampf stand im Zeichen der
Läuferreihen, die Prächtiges zeigten. Der Ludwigshafener
Ullrich erwarb sich sogar den Titel "Bester Mann des Feldes".
In der Gesamtwirkung freilich war die Eintrachthalbreihe noch
stärker. Bei verteiltem Spiel war der Meister in der 19.
Minute durch Adam Schmitt erstmals zum Zug gekommen, als dieser
ein Zuspiel Linkens einschoß. Auf ganz kuriose Weise fiel
der Ausgleich: Fischer sah sich zu einer Fußabwehr gezwungen
und dabei knallte er das Leder seinem Stopper Lindemann mit
solcher Vehemenz auf den Balz, daß die derart mißhandelte
Kugel von dort mit großer Fahrt ins Meistertor segelte,
wo sie racheschnaubend vor Anker ging. So gut im übrigen
Dattinger II-Hörnle-Massar arbeiteten, die Gegenwirkung
war noch stärker; trotz zahlreicher Angriffe gingen die
Pfälzer leer aus. Im zweiten Akt zeigte es sich, daß
die Kondition der Eintracht prima ff. Ware darstellte. Und als
sich die Außenstürmer Röll und Linken in eine
immer größere Vitalität und Spiellaune steigerten,
erfüllte sich das Schicksal der tapferen Gäste. Aber
es dauerte Lange, bis es so weit war. Rölls Führungstreffer
hatte noch wenig zu bedeuten; erst in der 79. Minute fiel die
endgültige Entscheidung durch einen Treffer Wirschings,
der obendrein auch noch recht abseitsduftumwittert war. Der
hurtige Linken machte dann in den letzten 10 Minuten das 5:1
fertig. (aus dem 'Kicker' vom 24.01.1939)