Eintracht Frankfurt - FK Pirmasens |
Gauliga Südwest 1935/36 - 17. Spiel
1:0 (0:0)
Termin: 15.03.1936
Zuschauer: 20.000
Schiedsrichter: Ketterer (Hanau)
Tore: 1:0 Wilhelm Tiefel (88.)
Eintracht Frankfurt | FK Pirmasens |
|
|
Trainer | Trainer |
Ein Sieg der Taktik - ein Tor von Tiefel 20000 sahen dramatischen Kampf Eintracht — Pirmasens 1:0 Grau wölbte sich der Himmel über Frankfurt. Ein kalter, unfreundlicher Wind verleidete den Aufenthalt im Freien. Und doch loderte die Fußballbegeisterung hell auf, es ging zwischen Pirmasens und Eintracht um die Meisterschaft, 20.000 kamen und niemand brauchte es zu bereuen. Zwei faire Mannschaften lieferten sich einen heißen, verbissenen und vor allen Dingen hochdramatischen Kampf. Das war Fußball, so wie wir ihn wünschen. Zunächst war es Pirmasens, das wie der kommende Meister startete, zügig und variantenreich im Angriff, zielbewußt und sicher in der Verteidigung. Aber die Eintrachtdeckung stand da, eisern, unbezwinglich. Da ließ sich Pirmasens in die Verteidigung drängen, in eine Verteidigung der Meisterschaft, die mit einem Unentschieden schon erreicht war. Und nun scheiterten auch die Angriffe der Eintracht, ein Elfmeter und andere große Chancen wurden die Beute des famosen Torwarts Schaumburger. Sollte es beim 0:0 bleiben? In diesem entscheidenden Augenblick, etwa 20 Minuten vor Schluß, spielte die Eintracht ihren Trumpf aus. Was nutzte noch Vorsicht, Deckung, Abwehr? Nur ein Sieg konnte retten, und deshalb wurde alles, was frei war, nach vorn geworfen. Die Pirmasenser Vorhut konnte den Ball nicht mehr halten, immer mehr wurde „gemauert", immer größer wurde die Nervosität. Da erschien Tiefel vorne, der großartige Mittelläufer, an dem die Spitze des Pimasenser Angriffs, der rote Lutz, zerbrochen war. Schon einmal hatte Tiefel einen Punkt gerettet im Spiel gegen Offenbach. Jetzt sollte wieder er die Entscheidung bringen. Sein Auftauchen vorne verwirrte, er war sechster Stürmer, für ihn fehlte der sechste Deckungsmann. Und plötzlich war er durch, frei vor dem Tore und schoß meisterhaft, für Schaumburger unerreichbar. Die ungeheure Spannung entlud sich, ein Jubelschrei der gepeinigten und verzweifelten Frankfurter zerriß die Lüfte. Tiefel wurde von seinen Mitspielern umgeworfen vor Freude: die halbe Eintrachtmannschaft wälzte sich am Boden, Hüte flogen und das Volk drängte zum Spielfeld. Noch zwei Minuten ... Aber Pirmasens war k.o., verzweifelt, vernichtet, keiner Reaktion mehr fähig. Dieser Kampf konnte nur durch ein Tor entschieden werden. Er war entschieden. Der Schlußpfiff des Schiedsrichters entfachte einen neuen Freudentaumel. Einigen der tapferen Pirmasenser Jungs aber gingen die Nerven durch, sie konnten nicht mehr, weinten und gingen wie zerbrochen vom Platz. Ein Fußballdrama war ausgespielt. Zwei Minuten, lumpige zwei Minuten trennten die Pirmasenser von dem ersehnten Ziele der Meisterschaft. Der letzte, der allerletzte Moment vernichtete alles. Eintracht stellte zu diesem Spiele: Schmitt; Konrad, Leis; Fürbeth, Tiefel, Mantel; Trumppler, Gramlich, Schmidt, Groß, Weigand. Die überraschende Aufstellung Gramlichs im Sturm war nur die Folge der Ersetzung von Möbs, der noch an der Verletzung vom Gauendspiel her leidet. Pirmasens kam in bewährter Formation mit: Schaumburger; Müller, Kirchhöfer; Hergert, Brill, Weilhammer; Winkopp, Wagner, Lutz, Flohr, Meier. Spielleiter (und zwar vorzüglich) war Ketterer, Hanau. Es ist nicht leicht, in einem Spiele, bei dem jeder Spieler bis zur Grenze seines Könnens und seiner Leistungsfähigkeit gegangen ist, noch viel Kritik zu üben. Man kann nur seine Hochachtung vor so viel Einsatzbereitschaft und — das Wort ist nicht übertrieben — Heroismus bekennen. Trotzdem muß ein Mann als die überragende Erscheinung dieses Spiels genannt werden: Tiefel. Diese Kritik wäre ihm auch zugekommen, wenn er das Siegestor nicht geschossen hätte. Tiefel als Mittelläufer hat in dieser Form keine Konkurrenz zu scheuen. Er gehört in die Ländermannschaft, ebenso wie Gramlich und --- Hugo Mantel hineingehören. Tiefel am nächsten kam Hugo Mantel, der einfach jeden Ball bekam und in einer Weise zuspielte, die ihm in Deutschland niemand nachmacht. Mit Mantel gehen überhaupt Wandlungen vor: zuerst fing er an, Kopfbälle zu machen, dann wurde er zum Kämpfer und jetzt schießt er sogar noch selbst. Schmitt im Tor bekam nicht viel zu tun und hatte keine Gelegenheit, sich so auszuzeichnen wie der hervorragende Schaumburger. Sehr sicher war die Verteidigung von Pirmasens, besonders die rechte Seite, wo auch Hergert in alter Frische wirkte. Auf der Gegenseite zeigte Konrad wieder ansteigende Form, während Leis, der zuletzt stürmte, mit dem jungen Techniker Winkopp nicht zurecht kam. Gramlich war diesmal nicht so in Fahrt (verletzt?). Im Sturm der Eintracht fehlte Möbs an allen Ecken und Enden. Das merkte man besonders bei Schmidt, der sich auch beim Elfmeter recht unbeholfen anstellte. Der Pirmasenser Sturm kam gegen die große Eintrachtdeckung nicht auf, besonders da Lutz an Tiefel scheiterte. Nur einmal bot sich eine todsichere Chance, die kläglich ausgelassen wurde. Dr. C.E.L. (aus dem 'Fußball' vom 17.03.1936)
Neunzig Sekunden vor einer Meisterschaft... Eintracht Frankfurt - F. C. Pirmasens 1:0 (0:0) Der FC. Pirmasens war neunzig Sekunden von der Südwestmeisterschaft entfernt! Man sieht die Stadt in der Pfalz vor sich, wie sie an diesem Märzensonntagabend in allen ihren fußballbegeisterten Schichten dem Ergebnis entgegenharrt und wie plötzlich mit dem Aufflammen der ersten Gasflammen in den Straßen das Ergebnis vom Frankfurter Riederwald umgeht ... geschlagen ist der Klub, geschlagen neunzig Sekunden vor dem Abpfiff, neunzig Sekunden vor der Meisterschaft. Man muß ein ganz engstirniger, ganz verrannter Mensch sein, wenn man nicht nachfühlen kann, was in diesem Augenblick in den Herzen der Pirmasenser vorgegangen ist. Aber man muß auch so kühl bleiben zu sagen: Tore, die in der zweitletzten Spielminute geschossen werden, sind auch Tore. Auf solche Weise wurden schon deutsche Meisterschaften entschieden. Und mehr als einer der braven Pfälzer, die vom Riederwald zu ihren Omnibussen und zu den Straßenbahnen gingen, haben es einander zugerufen: „Die Eintracht hat nicht unverdient gewonnen!" Aufbruch aus der Schuhstadt. Die Pfälzer stürmten das Stadtinnere von Frankfurt. Man sah sie in den Speisehäusern und in den Kaffees, man sah die breitbrustigen Omnibusse, mit denen sie über die noch einmal winterlich harten Landstraßen herangerollt waren, man hörte ihren gemütlichen Dialekt und traf nicht einen, der ohne Vertrauen gewesen wäre. „Wir wollen nicht unentschieden spielen. Wir wollen 2:1 gewinnen." Der es mir sagte, zwei Stunden vor dem Spiel, ist einer von den Leuten, die keine „Schläächtschwätzer" sind, wie man am Main sagt. Und die gesunde Zuversicht fehlte auch Mannschaft und Führung nicht. Muhl, mit seinen Leuten aufs Herrlichste verbunden, sagte mir knapp vor Beginn „Doch, es ist alles in Ordnung bei uns. Nur die eine Sorge haben wir: ob Hergert die Kopfverletzung aus dem harten Zusammenprall im Wormatia-Spiel gut überstanden hat." Er hatte sie überstanden, das zeigte sich im Kampf. Die 17 000. Frankfurt hat seit der letzten süddeutschen Meisterschaft — sie fiel 1933 dem Fußballsportverein zu — nicht mehr so im Vordergrund fußballerischen Geschehens gestanden. Seine Vereine waren nicht mehr bei denen, die noch am letzten Sonntag das Meistergeschick entscheiden. Es gab Krisen und es gab Fußballmüdigkeit. Nun waren sie mit einem Male wieder da, alle die, die es „nicht mehr wissen wollten", für die „der Fußball erledigt war", sie alle standen um den Kern der ewig Getreuen: 17.000 bauten sich auf den Wällen am Riederwald auf, füllten die Tribüne bis zum letzten Platz, und alle Anfahrtsstraßen waren von Autos gesäumt. Der Sturm auf die Kassenhäuser hörte auch beim Spielbeginn noch nicht auf. Es war in diesen Minuten des Hereinlaufens der Mannschaften eine Stimmung, gemischt aus Feierlichkeit und Erwartung, wie man sie seit einer Ewigkeit auf keinem Frankfurter Fußballfeld mehr erlebt hat. Und die Pirmasenser haben sich wahrscheinlich nicht wenig gewundert, daß der Beifall, der ihnen entgegenschlug, genau so warm und herzlich war, wie der, der der Eintracht galt. Der Rasen lag in märzlicher Kargheit aber als ein ideales Gelände da, und über der ganzen Landschaft war ein ganz zarter, bläulicher Duft. Eine Kuhglocke, die ein Schlachtenbummler mitgebracht hatte, hörte ihr fröhliches Läuten auf, als Ketterer-Hanau mit seinem Pfiff den Kampf eröffnete. Gramlich, der Halbrechte. Der FCP. kam mit der Elf, die Wormatia geschlagen hatte — in einem denkbar schweren, harten Gefecht. Brill I war nur als Ersatzmann mitgefahren, Kolb erwartete im Pirmasenser Krankenhaus das Ergebnis von Frankfurt. Die Eintracht hatte schlimme Sorgen. Möbs mußte seine Verletzung ausheilen und ihn in seinem jetzigen Zustand aufs Feld zu schicken, wäre ein halber Wahnsinn gewesen. Es blieb als einzige, letzte Lösung, wollte man jeder Vabanque-Spielerei aus dem Wege gehen, Mantel oder Gramlich in den Sturm zu stellen. Man entschied sich für den Rudi. Ist das Experiment mißglückt? Nun, man kann von einem Mann, der seit fünf Jahren Läufer ist und nie ein Mann gewesen ist, der sich im Sturm sehr wohl fühlte, nicht verlangen, daß er plötzlich auch in der Fünferreihe große Klasse ist. Man hätte es weder von Riegel noch von Hagen verlangen können. So blieb: Gramlichs oft genaues Zuspiel, aber es fehlte der Schuß aufs Tor. Und so war es verständlich, daß er sich in den letzten 20 Minuten auf den linken Verteidigerposten begab und Leis nach vorne ging. Versagt hat Gramlich nicht, aber er ist und bleibt ein Läufer. Duell der Läufer. Es waren nicht die Sturmreihen, die dem Kampf ihren Stempel aufdrückten, wenn man eine abgegriffene Aeußerung gebrauchen will; es waren Läufer, die am meisten bewundert wurden. Es war ein Tiefel, der mit unerhörter Zähigkeit den besten Pirmasenser Mann, Lutz, beschattete, so daß dieser überhaupt nicht da zu sein schien, und es war derselbe Tiefel, der nach vorn rückte, als es galt. Es war ein Hergert, der mit unheimlicher Emsigkeit Ball auf Ball in den eigenen Sturm köpfte und dessen Schädel für die Eintracht-Stürmer etwas von einem Magneten hatte; der Beifall von Zehntausend brauste ihm zu, als er einmal, ohne Rücksicht auf den eigenen Körper, hinstürzend, längelang, das Leder zwanzig Zentimeter vom Boden wegköpfte. Es war ein Läufer, Mantel, dessen kaum glaubliche Ruhe große Etappen des Kampfes bestimmte; dieses kraftsparende „Spazierenschlendern" Hugo Mantels mit dem Effekt, genau zu der rechten Sekunde genau dort zu sein, wo Gefahr war: selbst die feurigsten Gegner blieben stehen, wenn er, Ball am Fuß, stehen blieb, um zu schauen, wohin er den Ball geben könnte. Es waren die Weilhammer und Brill II, die wühlten und schafften, daß bei keiner ihrer Abwehren mehr von Glück gesprochen werden durfte, es war der blonde Fürbeth, der eine Partie hinlegte, daß man getrost sagen kann, er habe Gramlich in vollen Ehren ersetzt. Es war, mit einem Wort, das Spiel großer Läuferreihen. Ansonsten ... Konrad wie seit Monaten nicht mehr in Form. Leis deutlich übertreffend. Müller allen Ruhm seiner „Fath-Ueberwachung" nun auch gegen den, freilich leichter zu zähmenden, Weiland beweisend. So schnell, so genau zufahrend, daß man die Lähmung verstand, die 2000 Pirmasenser packte, als gerade dieser Spieler im entscheidendsten Augenblick einen kleinen Fehler machte, der die Meisterschaft kostete. Leis und Kirchhöfer nicht ganz diese Klasse. Schaumburger und Schmitt als Torsteher ohne Fehl. Herrlich, wie Schaumburger den Elfer fortfegte. In den Sturmreihen hatte Pirmasens die besseren Außen in Maier und dem nur noch zu unroutinierten Wittkopp. Weigand war die erste Halbzeit fast ganz ausgeschaltet, dann kam er endlich in gefährliches „Vors-Tor-Wirbeln"; Trumpler spielte schlecht ab und war auch erst zum Schluß in Form. Wagner und vor allem Flohr glänzende Aufbauer, aber Flohr ein unglückl. Schütze. Lutz völlig abgedeckt. Die Eintracht-Stürmer innen? Groß der gefährlichste, beste Mann, seine Schüsse oft ausgesprochen „pechös". Schmitt, bemüht um flacheren Schuß, wieder vielfach zu steif, zu linkisch. Ein Kampf, der Klasse hatte. Von kleinen Mängeln abgesehen: jede der Mannschaften wäre es wert, den Titel zu tragen. Jede würde uns in Ehren vertreten. Die Wormser bestimmt nicht weniger. Das eine also weiß Südwest heute schon: Meister kann werden, wer will, es wird ein Würdiger sein. Daß der eleganteste Fußball bei der Eintracht gespielt wird, kann auch nach diesem Spiel kein Zweifel mehr sein. Der Schiedsrichter Ketterer-Hanau, von zwei Abseitsentscheidungen gegen Pirmasens abgesehen, war ohne Zweifel der Mann, der die Rasse des Kampfes zu bändigen verstand. Die Zuschauer benahmen sich fast ohne Ausnahme tadellos. Greift nur hinein, ins kampferfüllte Spiel. Die Eintracht trat neun Ecken; Pirmasens keine. Ecken sind doch halbe Tore? Aber wie ist es, wenn sie so glänzend abgewehrt werden wie durch die Pirmasenser Schlußleute? Pirmasens war in der zweiten Halbzeit fast immer zurückgedrängt. „So zurückgedrückt habe ich unsere Mannschaft noch nie gesehen!" sagte ein Pirmasenser. Aber die Taktik mochte den fanatischen Freund der Mannschaft verwirren. „An sich" war sie richtig. Nachdem man mit offenem Spiel in der ersten Halbzeit die Entscheidung nicht herbeiführen konnte, wollte man nachher die Meisterschaft durch ein Unentschieden erzwingen. Es schlug fehl. Schlug es wirklich fehl? Nein. Denn der FCP., der 40 Minuten klug, zäh, kraftvoll, gesund verteidigt hatte, ließ plötzlich, in den letzten 120 Sekunden, alle Vorsicht, alles „Sich-im-Strafraum-Aufbauen" fahren und stieß jäh wieder zu Angriffen vor. Vielleicht hatte ihn der Beinahe-Erfolg ermutigt, der entstand, als Lutz, einmal, endlich einmal sich von Tiefel loseisend, Wittkoppen vorlegte, wobei dieser sträflich leichtsinnig hoch drüberknallte — kurzum: das Spiel wurde jäh offen, und nun stieß die Eintracht mit verdreifachtem Elan vor, Müller wurde mit einem Ball nicht recht einig, Tiefel nahm ihn an sich, spielte sich, nach links hin laufend, frei und schoß aus 15 Metern das Tor, den Sieg ... die nochmalige Aussicht auf die Meisterschaft. Es gab einen Elfer. Knapp, ehe zur Pause gepfiffen wurde. Trumpler rannte in den Strafraum des Klubs. Doch bekam er einen „Schnicker", und Schaumburger konnte ihm also den Ball wegnehmen. Der Sünder war, wenn ich's recht sah, Kirchhöfer. Es gab den Elfmeter und Adam Schmitt schoß ihn nicht ohne Härte auf die linke Torseite. Doch Schaumburger fiel in den Stoß und boxte ihn zur Ecke. Alles im aufgeregten Lärm von 17.000, die sich noch herumstritten, wieso, warum und deshalb und darum ... Diese ständig von Angriffen der Eintracht erfüllte zweite Hälfte, ist sie nicht ein Beweis für -die höhere Klasse des Frankfurter Spiels? — Nein. Nur ein Beweis für das offensivere, schönere, technisch begabtere, kunstvollere Spiel? — Die Pirmasenser spielten nicht defensiv, wie man wohl aus Verzweiflung mauert, sondern sie spielten bewußt zurückhaltend, abwehrend. Sie spielten ein Abwehrspiel mit Elan, sie spielten defensiv, um Meister zu werden. Wenn — es kam nun nicht mehr oft vor — ihr Dreimannsturm durchstob wurde es immerhin ab und zu brenzlich. Die erste Hälfte war ganz anders. Ausgeglichener. Abgewogener. Vielleicht haben Flohr und Groß die meisten gefährlichen Schüsse abgefeuert. Die größeren Chancen versiebten die Winkopp und Trumpler. In der dritten Minute dachte man, Pirmasens habe es geschafft. Denn Lutz war mit einer klug hingespielten Vorlage davongesaust, verlor aber fünf Meter vor dem Tor den Ball. Kurze Spannen spielten die Mannschaften mit zehn Mann. Einmal die Pirmasenser, als Brill II draußen war, von Adam Schmitt attackiert, einmal die Eintracht, als sie ihren Groß verlor. Die komplette Eintracht schaffte den Sieg nicht, als ihr bester Stürmer Groß draußen war, gewann sie. * Die gelben Ketten der Straßenbahnen reißen nicht ab. Wagen auf Wagen schnurrt über die Brücken und am Ostpark vorbei ins Stadtinnere. Der Schuß eines Mittelläufers hat die Hoffnungen einer ganzen Fußballstadt auf große Endspiele belebt. Er hat die Hoffnungen einer anderen bös geschwächt. Das große Rechnen beginnt. Es geht nicht um Punkte nur, es geht um Bruchteile. Das Gefecht unter dem stumpfen Himmel dieses 15. März werden 17.000 noch wochenlang diskutieren. Jan Jansen. (aus dem 'Kicker' vom 17.03.1936)
|
© text, artwork & code by fg