Union Niederrad - Eintracht Frankfurt

Gauliga Südwest 1935/36 - 12. Spiel

0:0

Termin: 19.01.1936
Zuschauer: 5.000
Schiedsrichter:
Tore: ./.

 

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Union Niederrad Eintracht Frankfurt

  • Pflug

 


 

Trainer
Trainer

 

 

Die Eintracht verwickelte sich in Niederrad in ein torloses Gefecht, bei dem man fast sagen kann, daß ein Punkt „gerettet" worden ist. Die Riederwälder haben eben das Pech, daß die Union gegen sie besonderen Ehrgeiz entwickelt, der in den letzten Spielen Niederrads weniger zu verspüren war. Weiteres Pech war die Verletzung Konrads in der 3. Minute, wodurch eine Halbzeit mit zehn, die zweite mit zehn und einhalb Mann gespielt werden mußte, wenn man so sagen darf. Hinzu kam ein taktischer Fehler, indem man nämlich den vorne unentbehrlichen Möbs zurücknahm statt Groß, der viel zu wenig Durchschlagskraft besitzt. In diesem Spiele schossen nur zwei Stürmer: Schmidt bei der Eintracht und Pflug bei Niederrad. Hugo Mantel war auch heute wieder der weitaus beste Mann auf dem Platze. (aus dem 'Fußball' vom 21.01.1936)

 

 


 

 

Klärung und neue Verwirrung in Südwest

Neunkirchen aus dem Meisterschaftswettbewerb ausgeschaltet

In der Nacht zum Sonntag ging eine kurze Kältewelle über das Maintal. Die Felder und also auch die Spielfelder gefroren. Die Frühe des Sonntags war mild und um die Mittagsstunden bekam die Sonne unerwartete Kraft. (Noch einen Augenblick Geduld, dies ist wirklich ein Sport-, kein Wetterbericht.) Sie taute die Felder auf. Vielleicht hat dieser meteorologische Vorgang etwas mit den Ergebnissen des 19. Jänner zu tun? Vielleicht. Im schlimmsten Falle bleibt uns immer noch die Möglichkeit auf die „gloriose Ungewißheit" hinzuweisen.

Die Eintracht war im Spiel bei Union Niederrad ein außerordentlicher Favorit. Vor ein paar Sonntagen wurde die Union von Eintracht mühelos überspielt. 4:0. Niederrad ist in einer bedeutenden Krise. Gute Spieler konnten nicht ersetzt werden. Nachwuchs wächst erst heran. Leute, die kaum Stürmerersatz waren, wurden auf wichtige Posten in die Verteidigung gestellt. In die Läuferreihe zogen Spieler mit unbekannten Namen ein. Die Eintracht hingegen ... überall in Südwest zog man den Hut, wenn man in einem Kreise war, der diese Mannschaft in letzter Zeit spielen sah. Technik. Schliff. Schußkraft. Schönheit im Spiel. Aber es passierte, daß der Verteidiger Konrad dermaßen unglücklich nach einem Ball trat, daß eine Muskelzerrung eintrat. Von der zweiten Minute ab stand die Eintracht mit zehn Mann da. Und also endete der Kampf gegen Union 0:0. So ist das Fußballeben. Man wird sagen: „Nun — und Wormatia? Hat sie nicht mit zehn Mann auch noch klar gewonnen, auf demselben Platz?". Gewiß. Aber einmal führte sie schon 2:0 und dann ist ein jedes Spiel neu. Dieses 0:0 ist jedenfalls Reif auf Frühlingsträume. Die Eintracht muß sich mächtig zusammenraffen, wenn sie es doch schaffen will. Einen Rivalen ist sie los: Neunkirchen. Merkwürdigerweise hat sie vor Pirmasens, dem Tabellenführer und um einen Velustpunkt weniger „wohlhabenden" Verein minder Angst, als vor der Wormatia, die einen Verlustpunkt mehr hat. (Haben Sie schon gemerkt, lieber Leser, daß ich nur nach Verlustpunkten rechne? Alle andere Fußballmathematik ist Larifari.)

Aber das ist vielleicht gar nicht merkwürdig. Die Wormatia empfängt nämlich Eintracht im Rückspiel. Im Wormser Adolf-Hitler-Stadion aber hat sich die Eintracht nie sonderlich heimisch gefühlt. Sie hat dort in großen Jahren und Spielen um die Süddeutsche oft genug verloren, muß also auch diesmal Sorgen haben. Die Wormatia ist zudem in einer Form, die Aufsehen erregt. (aus dem 'Kicker' vom 21.01.1936)

 

 

 

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