Eintracht Frankfurt - Union Niederrad

Freundschaftsspiel 1934/35

3:4 (2:4)

Termin: 29.06.1935
Zuschauer:
Schiedsrichter: Happ (Langendiebach)
Tore: 0:1 Müller (3.), 1:1 Josef Weigand (12.), 1:2 Gebhardt (22.), 1:3 Gebhardt (27.), 2:3 Hans Stubb (35.), 2:4 Heinz Berger, 3:4 August Möbs (75.)

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt

Union Niederrad


 


  • Blickhahn
  • Bonfig (Platzverweis)
  • Duseck
  • Hochstadt
  • Wagner
  • Rinck
  • K. Müller
  • Leichter
  • Gebhardt
  • Sack
  • Heinz Berger

 

Trainer
Trainer

 

 

 

Das letzte Spiel - ein harter Kampf

Eintracht wurde auf eigenem Platz von Union 4:3 geschlagen

Die Spielzeit 1934/35 nahm mit diesem Treffen seinen überaus rühmlichen Abschluß, denn der Kampf war zeitweise derart hart, daß man schon in der Pause zu der Ansicht kam, es wäre besser gewesen, dieses Samstagsspiel nicht abgeschlossen zu haben. Ließ bereits der Besuch beim Spiel gegen Hanau zu wünschen übrig, so konnte man hier sich die Mühe machen and die Zuschauer zählen.

Auf beiden Seiten wurde anfangs ein kräftiger, harter aber nicht direkt unfairer Fußball gespielt. Der sonst gute Schiedsrichter Happ aus Langendiebach paßte sich mit seinen Entscheidungen dem immer härter werdenden Treffen nicht so an, wie es hätte sein müssen. In der ersten Halbzeit pfiff er Kleinigkeiten, während er größere Fehler durchgehen ließ und nach der Pause hatte er scheinbar nur noch an den Tritten der Niederräder ein Interesse. Bonfig, der Stubb unfair legte, wurde dann das Opfer und mußte kurz vor Schluß das Spielfeld verlassen. Hätte der Unparteiische gleich schärfer zugegriffen, dann wären die Spieler nicht so stark aneinander geraten. Beide Mannschaften wollen und müssen auch noch öfters zusammenspielen, so daß ein schöner, fairer Kampf als Abschluß segensreicher gewesen wäre. Das Spiel gehört der Vergessenheit an und alle werden nunmehr in der Ruhezeit neue Kräfte sammeln, damit nächstes Jahr die Erfolge nicht ausbleiben.

Die Mannschaften standen:

Eintracht Frankfurt:

Koch
Konrad      Lohrum
Möbs      Fürbeth      Zipp
Berger      Weigand      Stubb      Trumpler      Diefenbach

*

Berger      Sack      Gebhardt      Leichter      Müller K.
Rinck      Wagner      Hochstadt
Duseck      Bonfig
Blickhahn

Union Niederrad:

Koch im Eintrachttor war gut, dagegen enttäuschte das Verteidigerpaar und noch schlimmer sah es in der Läuferreihe aus. Durch das Fehlen der abkommandierten Spieler mangelte es am Aufbau, so daß keine geschlossenen Aktionen zustande kommen konnten. Stubb war später als Linksaußen besser, konnte aber trotzdem als Stürmer nicht restlos befriedigen. Trumpler war der beste Mann im Sturm, wozu sich nach Halbzeit noch Möbs gesellte.

In der Niederräder Elf war Berger weit besser als sein Bruder - Linksaußen gegen Rechtsaußen - außerdem konnte Gebhardt ausgezeichnet gefallen und er war auch derjenige, der dem Sturm die Stoßkraft verlieh. Die Läufer waren eifrig hinter dem Ball her. Wagner schaffte unermüdlich. Die Hintermannschaft wies keine Fehler auf, besonders Blickhahn zeigte gutes Stellungsspiel und vereitelte manche Torchance.

Der Anstoß Unions gegen die Sonne war vielversprechend, denn schon bei den ersten Angriffen fiel der erste Treffer durch den Rechtsaußen Müller. In der 12. Minute legt Trumpler gut vor und Weigand verlängert, trotz Bedrägung beider Verteidiger, den Ball ins Netz. Aber die Gäste lassen nicht nach, Eintrachts Läuferreihe hält die Bälle zu lang, bekommt sie abgenommen, der Linksaußen Berger gibt am Verteidiger vorbei zur Mitte und Gebhardt schießt am herauslaufenden Torwart ins Tor. Wieder führt Union, nein nicht genug; denn fünf Minuten später ist abermals Gebhardt durch rasches Nachsetzen erfolgreich, indem er einen Angriff von rechts zum dritten Treffer verwandelt. Eintracht ist im Vorteil, Diefenbach erhält eine Flanke von rechts, schießt scharf, aber sein Ball prallt vom Pfosten zurück, jedoch direkt vor die Füße Stubbs, der aus nächster Nähe, für Blickhahn unhaltbar, einschiebt. Konrad schwächer als sonst, muß eine Abgabe von rechts passieren lassen, der Linksaußen Berger erhält den Ball, läuft allein aufs Tor und sicher sitzt sein Schuß im Heiligtum der Riederwälder.

Möbs führt nun nach der Halbzeit den Sturm und sofort kommt etwas mehr Leben in die Fünferreihe Eintrachts. Eintracht hat weit mehr vom Spiel. Ein Elfmeter, wegen unfairem Rempels Wagners, wird über die Latte getreten. Es werden Ecken und Strafstöße getreten, aber noch fällt kein Tor. Erst in der in der 30. Minute prallt ein Schuß an einem Bein der zahlreich verteidigenden Niederräder ab, für Blickhahn nicht mehr erreichbar, und 3:4 für Union steht die Partie. Stubb wird nun von Bonfig, ehe er den Ball erreicht, unfair genommen und fällt. Die sofortige Herausstellung ohne vorherige Verwarnung war zweifellos zu hart, denn, wie bereits gesagt, wurde er das Opfer der vielen von Wagner verursachten Strafstöße. Ecken 5:6 für Union.      -S.- (aus dem 'Frankfurter Volksblatt' vom 01.07.1935)

 

 

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