Frankfurter Fußball-Verein
- Kickers Oxxenbach |
Nordkreis A-Klasse 1911/1912 - 9. Spiel
3:2 (1:0)
Termin: 12.11.1911
Zuschauer:
Schiedsrichter:
Tore: 1:0 Dr. Paul von Goldberger, 2:0 Karl Pickel, 2:1, 2:2, 3:2 Dr. Paul von Goldberger
Frankfurter Fußball-Verein | Kickers Oxxenbach |
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Offenbacher F.-C. Kickers I. - F.-F.-V. I. 2 : 3. unsere Mannschaft war gezwungen für Reich Ersatz einzustellen und trat daher in folgender Aufstellung an: Chaboud Bei nassem Wetter begann das Spiel mit dem Anstosse Offenbachs. Zunächst wandert der Ball auf und ab, Offenbach ist etwas im Vorteil, doch Chaboud passt gut auf und rettet einige gefährliche Bälle. Bei einem bald vor dem Offenbacher Tore gegebenen Freistoss, kann Gilly den Ball einsenden. Offenbach hat jetzt mehr vom Spiel, unsere beiden Verteidiger arbeiten bei der Nässe des Bodens merkwürdig unsicher, und nur der Kunst Chabouds, sowie der Schussunsicherheit der Offenbacher Stürmer ist es zu verdanken, dass der Ausgleich nicht kommt. Nach der Pause sind wir zuerst stetig im Angriff. Nach schönem Zusammenspiel der rechten Seite gibt Becker eine gute Flanke, die von Pickel unhaltbar zum zweiten Tor eingeschossen wird. Jetzt rafft sich Offenbach auf. Immer wieder gehen seine Stürmer zum Angriff vor. Der Mittelstürmer Offenbachs kommt durch, schiesst aber 5 m frei vor dem Tore stehend daneben. Bald erzielt jedoch Offenbach durch seinen Linksaussen den ersten Treffer, dem der Halblinke 5 Minuten später das ausgleichende Tor folgen lässt. Schon glaubt man allgemein an einen unentschiedenen Ausgang des Kampfes als wir eine Ecke erzwingen. Diese wird von Dornbusch tadellos vor das Tor gegeben und von Gilly eingedrückt. Offenbachs Angriffsmut ist nun gebrochen, wir bleiben bis zum Schluss überlegen, können aber nichts mehr erzielen. Nach dem Spiel wird Gilly zum Andenken an sein 350. Wettspiel ein grosser Lorbeerkranz überreicht und er selbst auf den Schultern seiner Mannschaft vom Felde getragen. Unsere beiden Verteidiger waren diesmal recht schwach, besonders Klebe zeigte in der ersten Hälfte eine noch nie an ihm gesehene Unsicherkeit. Gilly als Mittelläufer war etwas langsam, im Ballabnehmen und Zuspiel aber recht gut, Jockel war zuverlässig wie immer. Schweikert, der zum ersten Male seit langer Zeit wieder in der I. Mannschaft spielte überraschte durch ein gutes Können. Im Sturm konnte Lampe diesmal nicht gefallen, er war aufgeregt und spielte zerfahren. Die besten Stürmer waren Pickel und Dornbusch. Schulze und Becker gefielen auch, besonders letzterer war gegen das Spiel in Hanau wie ausgewechselt. Die Offenbacher Mannschaft ist unermüdlich und schnell am Ball. Ihre Verteidigung ist ruhig und äusserst ballsicher, der Sturm muss aber noch das Schiessen lernen. Der Besuch des Platzes war in Anbetracht des schlechten
Wetters ein sehr guter. O. S. (aus der Vereinszeitung
des Frankfurter Fußball-Vereins vom 15.11.1911) |