Eintracht Frankfurt - Hertha BSC Berlin

Bundesliga 2017/2018 - 31. Spieltag

0:3 (0:0)

Termin: 21.04.2018, 15:30 Uhr
Zuschauer: 51.500
Schiedsrichter: Sascha Stegemann (Niederkassel)
Tore: 0:1 Davie Selke (58., Foulelfmeter), 0:2 Mathew Leckie (77.), 0:3 Alexander Esswein (90.)

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt Hertha BSC Berlin

 


  • Rune Jarstein
  • Peter Pekarik
  • Karim Rekik
  • Jordan Torunarigha
  • Marvin Plattenhardt
  • Vladimir Darida
  • Per Ciljan Skjelbred
  • Mathew Leckie
  • Ondrej Duda
  • Valentino Lazaro
  • Davie Selke

 

Wechsel
Wechsel
  • Salomon Kalou für Ondrej Duda (59.)
  • Alexander Esswein für Davie Selke (86.)
  • Fabian Lustenberger für Karim Rekik (88.)
Trainer Trainer
  • Pal Dardai

 

 

Erste Heimpleite im Jahr 2018

Gegen Hertha BSC ließ die Kovac-Elf in der ersten Halbzeit dicke Chancen aus und geriet im zweiten Durchgang nach einem Elfmeterpfiff auf die Verliererstraße.

Am Ende stand ein deutliches 0:3 aus Sicht der Frankfurter. Und das in einer Partie, in der man lange Zeit das Heft selbst in der Hand hatte und im ersten Durchgang sogar die Führung möglich gewesen wäre.

Ausgangssituation: Pokaleuphorie mitnehmen

In der Liga konnten die Frankfurter zwar zuletzt aus drei Spielen nur einen Punkt holen. Trotzdem ging die Kovac-Elf euphorisiert ins Duell mit den Hauptstädtern. Grund dafür war der erneute Einzug ins DFB-Pokalfinale unter der Woche auf Schalke. Hertha BSC packte den Klassenerhalt vergangene Woche beim 2:1-Heimsieg gegen Köln endgültig in trockene Tücher und konnte somit befreit in Frankfurt aufspielen.

Coach Niko Kovac warf aufgrund der englischen Woche die Rotationsmaschine an. Stammspieler Boateng (angeschlagen) und Marius Wolf waren gar nicht erst im Kader. Außerdem gab er den Pokalhelden Marco Fabian, Jetro Willems und Omar Mascarell eine schöpferische Pause. Ins Team rückten dafür Timothy Chandler und Danny da Costa auf die Außen, Mijat Gacinovic und Aymen Barkok in die Zentrale und Sébastien Haller stürmte neben Luka Jovic.

Erste Halbzeit: klares Chancenplus

In einer von den Spielanteilen her ausgeglichenen ersten Halbzeit, hatten die Hausherren die klar besseren Torchancen zu verzeichnen. Bereits in der 9. Minute bekam Luka Jovic die Kugel unfreiwillig von Hertha-Akteur Leckie serviert. Der Torjäger zielte freistehend vor Keeper Rune Jarstein aber etwas zu hoch. Zehn Minuten später wurde es wieder brenzlig im Hertha-Strafraum. Nach einem verunglückten Rückpass von Karim Rekik eroberte Jovic am Fünfmeterraum den Ball und legte auf den heranrauschenden Mijat Gacinovic ab. Dessen Abschluss mit rechts prallte aber von der Unterkante der Querlatte vor die Linie. Hertha hingegen war im ersten Durchgang kaum gefährlich nach vorne. Kurz vor der Pause musste Frankfurts Trainer Kovac noch verletzungsbedingt wechseln: De Guzmán ging raus, für ihn kam Omar Mascarell in die Partie.

Zweite Halbzeit: Elfmeter bedeutet Knockout

Die SGE hatte auch nach der Pause die erste Möglichkeit. Barkoks Flanke von links fand den Kopf von Jovic, der den Ball aber nicht mehr richtig drücken konnte. Kurz darauf die überraschende Führung für die Gäste (58.): Nach einem eher harmlosen Zweikampf zwischen Makoto Hasebe und Selke entschied Schiedsrichter Stegemann auf Strafstoß. Bei der Meinung blieb der Unparteiische auch nach dem Videobeweis. Selke trat nach kurzer Unterbrechung selbst an und schob den Strafstoß in die Mitte des Tores - 1:0 Berlin. Kovac reagierte auf den Rückstand und brachte mit Willems sowie Fabian für Barkok und Russ frische Kräfte. Die Adlerträger übernahmen daraufhin das Kommando. Der Mexikaner war auch direkt mittendrin: Nach einer da Costa-Ablage ließ Fabian aus 17 Metern einen brettharten Schuss los. Jarstein parierte per Faustabwehr. In der 77. Minute dann die Vorentscheidung: Nach einer Balleroberung im Mittelfeld schaltete Salomon Kalou schnell und leitete genau in den Lauf von Leckie, der trocken das 2:0 für die Gäste erzielte. Zwei Zeigerumdrehungen später bekam Hasebe nach Ellbogeneinsatz an Selke die rote Karte. Kurz vor Abpfiff setzen die Herthaner noch einen drauf: Wieder war der Ausgangspunkt Kalou, der von der Grundlinie auf Esswein passte. Dieser ließ Hradecky mit seinem Schuss ins lange Eck keine Abwehrchance und besiegelte die erste Heimpleite der Hessen im Jahr 2018.

Fazit: Unnötige Heimniederlage

Die Eintracht hatte im ersten Abschnitt zwei fette Einschussmöglichkeiten und ließ diese liegen. Durch einen strittigen Elfmeterpfiff geriet die Kovac-Elf auf die Verliererstraße. Hertha BSC verteidigte daraufhin geschickt und konterte eiskalt.

Stimmen zum Spiel

Danny da Costa: Die Niederlage ist sehr bitter heute. Wir hatten genügend Chancen, um in Führung zu gehen. Die haben wir aber leider liegengelassen. Allgemein haben wir es in der ersten Halbzeit gut gemacht und sehr wenig zugelassen. Dann sind wir durch so einen Elfmeter in Rückstand geraten und kommen dadurch auf die Verliererstraße. Die Hertha war auch unheimlich effektiv, sie haben ja fast mit jedem Schuss ein Tor gemacht. Wir hatten die Chancen, die haben sie gemacht.

Fredi Bobic: Uns hat heute ein bisschen die Kaltschnäuzigkeit und das Spielglück gefehlt. Bis zum 0:1 hatten wir alles im Griff. Die Führung war der Öffner für die Berliner, die es dann natürlich gut verteidigt haben. Sie haben ja nicht umsonst einer der besten Abwehrreihen der Bundesliga. Diese Niederlage heute war nicht eingeplant und wirft uns natürlich ein bisschen zurück. Aber dann müssen wir vielleicht mal wo punkten, wo es uns keiner zutraut. Nächste Woche in München vielleicht? Warum denn nicht.

Marco Russ: Im Endeffekt verlierst du heute 0:3, aber das Ergebnis spiegelt mal überhaupt nicht den Spielverlauf wider. In der ersten Halbzeit haben wir die Dinger auf dem Schlappen. Dann kriegen wir den Elfmeter gegen uns und irgendwie kommt eins zum anderen. Im zweiten Durchgang hat man uns auch angemerkt, dass die Batterie ein bisschen leer war. Und es hat uns natürlich auch das Spielglück gefehlt, so ist das manchmal. Aber ich glaube nicht, dass uns jetzt die Kräfte schwinden. Es kommen ja auch ein paar Spieler zurück, also Kräfte bündeln und volle Konzentration auf die Bayern.

Niko Kovac: 3:0 bei der Eintracht zu gewinnen, ist sicherlich nicht alltäglich. In der ersten Halbzeit hätten wir unsere beiden Chancen nutzen müssen. Bei einem solchen Spiel ist es enorm wichtig, in Führung zu gehen. Das 0:1, über das sicherlich diskutiert werden kann, war letztlich entscheidender Punkt in diesem Spiel. Aber so ist das im Fußball. Die Jungs haben alles gegeben, ich mache ihnen keinen Vorwurf.

Pal Dardai: Meine Mannschaft hat heute sehr gut gearbeitet. Wir haben unseren Matchplan durchgebracht. Im ersten Abschnitt wollten wir hoch anlaufen, weshalb wir schnelle Spieler aufgeboten haben. Wir sind davon ausgegangen, dass die Eintracht das Tempo irgendwann aufgrund des Pokalspiels unter der Woche nicht mehr mitgehen kann. Und das hat auch funktioniert.

 

>> Spieldaten <<

 

Bericht und Fotos von www.eintracht.de






 

© text, artwork & code by fg