Bayer 04 Leverkusen - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 2017/2018 - 30. Spieltag

4:1 (1:1)

Termin: 14.04.2018, 15:30 Uhr
Zuschauer: 30.210
Schiedsrichter: Felix Brych (München)
Tore: 1:0 Julian Brandt (20.), 1:1 Marco Fabián (23.), 2:1 Kevin Volland (71.), 3:1 Kevin Volland (77.), 4:1 Kevin Volland (88.)

 

>> Spielbericht <<

Bayer 04 Leverkusen Eintracht Frankfurt

  • Bernd Leno
  • Lars Bender
  • Sven Bender
  • Takis Retsos
  • Benjamin Henrichs
  • Julian Baumgartlinger
  • Charles Aranguiz
  • Leon Bailey
  • Kai Havertz
  • Kevin Volland
  • Julian Brandt

 


 

Wechsel
  • Karim Bellarabi für Leon Bailey (75.)
  • Tin Jedvaj für Lars Bender (83.)
  • Dominik Kohr für Kai Havertz (87.)
Wechsel
Trainer
  • Heiko Herrlich
Trainer

 

 

Fabiáns Saisonpremiere reicht nicht

Im Spitzenspiel des Samstagnachmittags kassiert Eintracht Frankfurt in Leverkusen eine 1:4 (1:1)-Niederlage. Marco Fabián erzielt den zwischenzeitlichen Ausgleich.

Die Adlerträger blieben damit zum fünften Mal in Folge auswärts ohne Punktgewinn und fallen nach dem Hoffenheimer Sieg gegen den HSV auf Rang sechs zurück. Marco Fabián gelang in der Bundesliga sein erstes Tor seit dem 22. April des vergangenen Jahres.

Ausgangssituation: Beide zuletzt gut in Form

Beide Teams lieferten zuletzt gute Spiele ab. Die Eintracht holte sich gegen starke Hoffenheimer ein 1:1, die Bayer-Elf siegte nach einer überzeugenden zweiten Halbzeit mit 4:1 in Leipzig am Montagabend. Auswärts lief es zuletzt nicht gut für die SGE, es setzte vier Niederlagen in Serie. Von den vergangenen acht Gastspielen in Leverkusen konnte die Eintracht nur eines gewinnen, 65 Bundesliga-Begegnungen endeten nie torlos.

Cheftrainer Niko Kovac nahm im Vergleich zum 1:1 vor knapp einer Woche gegen Hoffenheim zwei Veränderungen in seiner Startelf vor. Simon Falette ersetzte Marco Russ in der Abwehrkette, zudem blieb Luka Jovic angeschlagen zunächst nur auf der Bank. Wie auch Sébastien Haller, sodass Kevin-Prince Boateng den einzigen Stürmer geben sollte. Seine Position im Mittelfeld nahm Gelson Fernandes ein.

Erste Halbzeit: Fabiáns erstes Saisontor

Die Eintracht begann selbstbewusst und ließ den Ball gut in den eigenen Reihen laufen. Die Gäste schienen sich auf ihre Stärke im Umschaltspiel beschränken zu wollen, waren damit aber gelegentlich gefährlich. Während Volland noch an Hradecky scheiterte (14.), machte es Julian Brandt nach exakt 20 Minuten besser und verwertete eine Havertz-Hereingabe per Kopfball-Bogenlampe zum 1:0. Doch die Eintracht antwortete prompt. Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld ging es schnell, Wolf legte im Strafraum auf Marco Fabián ab, und der Mexikaner schob cool zum 1:1 ein (23.). Bis zur Halbzeit verflachte die Partie. Einzig Brandt setzte – erneut bei einer Kontersituation – einen Warnschuss ab, der jedoch nicht aufs Tor ging (35.).

Zweite Halbzeit: Leverkusen erhöht die Schlagzahl

Nach der Pause knallte Bailey das Leder aus 25 Metern an die Latte (52.). In dieser Phase riss die Heimmannschaft die Partie an sich und drückte die Frankfurter in deren Hälfte, Entlastung konnte nur selten geschaffen werden. Kovac stellte um auf Viererkette und brachte frische Kräfte, doch Bayer konnte auf dem Gaspedal bleiben und das 2:1 erzielen. Havertz leitete ein Baumgartlinger-Anspiel mit der Hacke weiter, Kevin Volland lief auf Hradecky zu und die Ruhe bewahrte – 2:1 (71.). Und Volland zeigte noch ein weiteres Mal, dass er gerne gegen die Eintracht trifft. Brandt steckte zu Bellarabi durch, der auf Volland querlegte. Der Stürmer brauchte nur noch in das leere Tor einschieben. Eine Kopie dieses Treffers war das 4:1, Kohr hatte mit einem perfekt getimten Pass auf Bellarabi eingeleitet.

Fazit: Verdiente Niederlage

Die Eintracht zeigte in der ersten Halbzeit spielerisch eine gute Leistung und nach dem 0:1-Rückstand Moral. Doch die Gastgeber hatten den längeren Atem, demonstrierten ihre offensive Qualität eindrucksvoll und fuhren verdient drei Punkte ein. Die Eintracht-Fans feierten ihr Team dennoch nach Spielschluss vorbildlich, Abraham und Co. hatten bis zur letzten Sekunde kämpferisch dagegengehalten.

Stimmen zum Spiel

Niko Kovac: Wir haben auswärts gegen einen Topgegner gespielt, die stärkste Kontermannschaft der Liga. Wir haben es nicht gut verteidigt und daher verloren. Die zweite Halbzeit war der entscheidende Punkt. Davor waren wir klar besser, bis auf das Gegentor. Das war eigentlich gar keine Chance. Wir haben die Räume eng gemacht, unsere Chance in Kontern gesucht. Beim 1:1 hat das sehr gut geklappt. Nach der Pause funktionierte das nicht mehr so gut, Bayer hat uns den Schneid im Mittelfeld abgekauft. Leverkusen hatte umgestellt auf Viererkette, dadurch hatten wir Probleme. Das zweite Tor durch die Mitte dürfen wir nicht kassieren. Wir haben alles gegeben, ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. 4:1 ist deutlich, danach sah es zur Pause nicht aus. Für Mittwoch hoffe ich, dass Luka und Sébastien wieder voll einsatzfähig sind.

Fredi Bobic: Wir haben es nicht geschafft, dem Druck standzuhalten nach der Pause. Wir müssen anerkennen, dass der Gegner heute besser war. Die erste Halbzeit war überragend, hatten alles im Griff. Nur das Ergebnis hat nicht gepasst. Am Mittwoch werden wir alles raushauen. Ich würde mich sehr freuen, wenn sich die Jungs belohnen würden. Wir haben viele ordentliche Partien auswärts gemacht, aber nichts mitgenommen. Am Mittwoch ist es Zeit.

Marius Wolf: In der ersten Halbzeit haben wir es richtig gut gemacht und haben Leverkusen kaum ins Spiel kommen lassen. Das Tor für Leverkusen war zufällig, ärgerlich. Aber wir sind gut zurückgekommen. Wir wussten, dass wir unsere Chancen bekommen. Nach der Pause kassieren wir ärgerliche Gegentore. Wir wussten, dass Leverkusen stark ist. Das haben wir gegen Leipzig gesehen. Am Mittwoch wollen wir im Pokal weiterkommen, deswegen müssen wir jetzt das Positive mitnehmen. Die Unterstützung der Fans heute war überragend. Die Fans haben auch nach dem Schlusspfiff noch kräftig Gas gegeben, Wahnsinn. Gefühlt hatten wir wieder ein Heimspiel. Chapeau.

Marco Fabián: Es war schön, ein Tor zu machen. Aber das Wichtigste ist die Mannschaft. Es ist eine schmerzhafte Niederlage. Die müssen wir schnell verarbeiten, denn in vier Tagen haben wir ein wichtiges Spiel. Wir können ins Finale kommen und Selbstvertrauen tanken. Die Niederlage muss jetzt raus aus den Köpfen. Wir haben uns den Halbfinal-Einzug hart erarbeitet. Wir wollen den Fans den Finaleinzug bescheren. Unsere Fans hier sind unglaublich, das habe ich immer schon gesagt. Dieses Plus auf dem Platz ist einzigartig.

Simon Falette: Wir haben eine gute erste Halbzeit hingelegt. Das 1:2 hat uns herbe wehgetan, wir waren richtig gut im Spiel. Es war schwierig, sich davon zu erholen gegen so eine starke Mannschaft. Wir müssen uns jetzt gut regenerieren, am Mittwoch haben wir ein schweres Spiel. Die Fans waren super, das sage ich nicht zum ersten Mal. Es ist außergewöhnlich. Dass wir so gut dastehen, haben wir auch den Fans zu verdanken. Wir arbeiten weiter hart, damit wir ihnen was Schönes bescheren können.

Heiko Herrlich (Trainer Bayer 04 Leverkusen): Wir freuen uns riesig, dass wir gegen starke Frankfurter drei Punkte holen konnten. Das Ergebnis spiegelt den Spielverlauf nicht wider. Es war zunächst sehr zäh. Nach zehn Minuten haben wir umgestellt, dennoch war die Partie ausgeglichen. In der zweiten Halbzeit hatten wir mehr Ballbesitz. Kurz vor dem 2:1 hatte ich das Gefühl, dass wir dominieren, aber nicht mehr durchkommen werden. Dann kommt Dosenöffner durch die Mitte, wir machen das 2:1. Im Anschluss hatten wir mehr Räume, kontern gut und Bellarabi bereitet zwei Tore sensationell vor. Ich wünsche der Eintracht alles Gute für Mittwoch und hoffe, dass wir nochmal gegeneinander spielen in dieser Saison.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de






 

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