Eintracht Frankfurt - SC Freiburg

Bundesliga 2016/2017 - 23. Spieltag

1:2 (1:1)

Termin: 05.03.2017, 18:30 Uhr
Zuschauer: 50.000
Schiedsrichter: Günter Perl (Pullach)
Tore: 1:0 Branimir Hrgota (11.), 1:1 Florian Niederlechner (25.), 1:2 Florian Niederlechner (59.)

 

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt
SC Freiburg

 


  • Alexander Schwolow
  • Lukas Kübler
  • Manuel Gulde
  • Marc-Oliver Kempf
  • Christian Günter
  • Julian Schuster
  • Nicolas Höfler
  • Mike Frantz
  • Vincenzo Grifo
  • Janik Haberer
  • Florian Niederlechner

 

Wechsel
Wechsel
  • Amir Abrashi für Nicolas Höfler (83.)
  • MNils Petersen für Florian Niederlechner (85.)
  • Marc Torrejon für Julian Schuster (88.)
Trainer Trainer
  • Christian Streich

 

 

Bericht und Fotos von www.eintracht.de

 

Bittere Heimniederlage

Am 23. Spieltag unterlag die Eintracht dem SC Freiburg vor 50.000 Zuschauern nach Toren von Hrgota (11.) und Niederlechner (25., 59.) mit 1:2 (1:1). Der Eintracht wurde ein wohl reguläres Tor nicht anerkannt, der zweite Freiburger Treffer hätte wegen einer Abseitsposition nicht zählen dürfen.

Im Vergleich zum Pokalsieg über Arminia Bielefeld nahm Eintracht-Coach Kovac drei Änderungen in der Startaufstellung vor: Hasebe, Oczipka und Hrgota rückten ins Team. Barkok und Meier nahmen auf der Ersatzbank Platz. Abraham fehlte wegen einer Rotsperre.

Hasebes Einsatz bedeutete übrigens einen neuen Bundesliga-Rekord: Der Japaner bestritt sein 235. Bundesliga-Spiel und ist nun alleiniger Rekordhalter, was die Anzahl an Bundesliga-Spielen eines Japaners angeht. Hasebes Landsmann Okudera bestritt insgesamt 234 Bundesliga-Spiele für Köln, die Hertha und Bremen. Herzlichen Glückwunsch, Makoto!

Beim SC Freiburg stand der Ex-Frankfurter Kempf zum ersten Mal seit überstandener Verletzung wieder in der Startelf, nachdem er zuletzt gegen Dortmund schon eingewechselt worden war.

Die SGE geht früh in Führung

In den Anfangsminuten tasteten sich beide Teams vorsichtig ab. Statt frühem Pressing ließen die Teams ihren Kontrahenten Raum in der eigenen Hälfte, um Angriffe mit einem dicken Abwehrbollwerk abfangen zu können.

Dadurch fand das Spiel vornehmlich im Mittelfeld statt und war vergleichsweise arm an Torchancen – jedenfalls bis zur 11. Minute: Denn nach einem langen Ball von Hector setzte sich Rebic im Zweikampf gegen Kempf durch. Hrgota kam so an der Strafraumgrenze an den Ball, lief noch ein paar Meter und vollstreckte dann platziert zur frühen Führung für die Hessen. Der Freiburger Coach Streich sah Rebics Körper-Einsatz als regelwidriges Wegrempeln an. Der Treffer zählte jedoch. Wir denken, diese Entscheidung ist auch vertretbar.

Freiburg antwortete auf den Rückstand mit einem Haberer-Kopfball nach einer Standard-Situation, der jedoch knapp übers Tor flog (17.). Fünf Minuten später flankte Chandler butterweich in die Mitte – Tawatha verpasste den Ball nur knapp. Die Hessen blieben aber im Ballbesitz. Tawatha flankte abermals in die Mitte, wo Blums Direktabnahme nur knapp am Tor vorbeiging. Schade!

Freiburg gleicht aus – der Eintracht wird ein Tor aberkannt

Um so bitterer war, dass die Eintracht kurz nach Blums Chance den Ausgleich hinnehmen musste. Nach einem flachen Pass von Höfler durch das Mittelfeld ließ Frantz den Ball geschickt durch. Der an der Abseitsgrenze lauernde Niederlechner startete schnell und war dadurch frei vor Hradecky. Der Freiburger umkurvte den Frankfurter Keeper und musste den Ball nur noch ins leere Tor schieben – 1:1 (25.). Dem Himmel gefiel das Gegentor gar nicht – es goss in Strömen.

In der 32. Minute köpfte Rebic den Ball nach einer Hasebe-Ecke zur erneuten Führung der Eintracht ins Tor. Das dachten zumindest alle. Der Treffer zählte jedoch nicht, da Gacinovic den Freiburger Keeper Schwolow im Fünfmeterraum regelwidrig behindert haben soll. In unseren Augen ist diese Entscheidung des Schiedsrichters, Günter Perl, nur schwer nachvollziehbar: Gacinovic stand im Grunde nur da, wo er stand. Man kann kaum sagen, dass er Schwolow aktiv den Weg versperrte – der Treffer hätte in unseren Augen somit zählen müssen.

Das Spiel wird hitziger

In der 37. Minute sah Gacinovic nach einer weiteren Eintracht-Ecke die Gelbe Karte. Wir können nicht sagen, weswegen der Frankfurter verwarnt wurde. Ein gelbwürdiges Foulspiel haben wir jedenfalls nicht erkannt. Das Spiel wurde emotionaler. Auch der Freiburger Günter wurde verwarnt, nachdem er Chandler gefoult hatte. Kurz darauf kam es zu einer Rudelbildung: Rebic war Kübler wohl auf den Fuß gestiegen. In dieser Szene beließ Perl es jedoch bei Ermahnungen.

Die Eintracht kam daraufhin durch einen Hrgota-Kopfball zu einer guten Torgelegenheit. Auch in der Nachspielzeit der ersten Hälfte flankte Blum den Ball nochmal scharf in den Strafraum der Breisgauer. Schwolow konnte das Spielgerät jedoch wegfausten.


Zweite Halbzeit: Freiburg geht durch Abseitstor in Führung

Die Eintracht kam etwas frischer aus der Pause als ihr Gegner. Zwei Chancen durch Rebic brachten jedoch nicht den erhofften Erfolg: Erst ging ein Kopfball des spielfreudigen Kroaten übers Tor (50.), dann blieb der Frankfurter im Dribbling hängen (51.). Fünf Minuten später klärte Hradecky einen Grifo-Schlenzer zur Ecke – übrigens der ersten für Freiburg in der gesamten Partie.

Nach einer knappen Stunde geriet die Eintracht in Rückstand: Frantz und Grifo passten sich den Ball sehenswert zu – anschließend wurde Niederlechner von Grifo freigespielt. Der Schütze zum 1:0 war wieder frei vor Hradecky und legte den Ball diesmal über den abtauchenden Finnen hinweg halbhoch in die Maschen. So schön der Treffer auch herausgespielt war – das Tor hatte einen gewaltigen Makel: Es hätte nicht zählen dürfen. Niederlechner stand beim Pass von Grifo nämlich knapp, aber eindeutig im Abseits.

Kovac reagierte: Barkok kam für Tawatha ins Spiel (65.). Der Youngster schoss bereits zwei Minuten nach seiner Einwechslung zum ersten Mal aufs Tor, traf den aufsetzenden Ball jedoch nicht richtig. In der 71. Minute setzt Höfler einen satten Schuss nur knapp am linken Pfosten vorbei.

Der SC macht alles dicht

Drei Minuten später ersetzte Tarashaj Rebic. Daraufhin sah Oczipka die Gelbe Karte, weil er einen Freiburger Konter regelwidrig unterband (75.). Es war die fünfte Gelbe Karte des Ex-Leverkuseners. Oczipka wird der Eintracht damit im nächsten Spiel fehlen.

Die Eintracht war zweifellos bemüht, den Ausgleich zu erzielen, fand in der guten Freiburger Defensive jedoch oft ihren Meister. Ein Schuss von Mascarell aus aussichtsreicher Distanz wurde geblockt (76.). Auch die neunte Frankfurter Ecke brachte nichts ein: Hector wurde im Strafraum zwar möglicherweise zu Boden gezogen, doch einen Elfmeter gab es nicht. Ein Fernschuss des eingewechselten Tarashaj wurde ebenfalls geblockt (79.).

Schwolow hält den Freiburger Sieg fest

Kovac wechselte zum dritten und letzten Mal: Meier betrat für Gacinovic den Rasen. Kurz nach seiner Einwechslung war eine Flanke einen Tick zu weit für den „Fußballgott“. Auf der anderen Seite schmiss sich Hector in einen Schuss des Doppelpackers Niederlechner, der kurz darauf ausgewechselt wurde (85.).

In der Nachspielzeit legte sich Meier den Ball mit dem Rücken zum Tor nochmal geschickt vor, doch Schwolow parierte den anschließenden Schuss mit einer Glanzparade. Auch ein Freistoß durch Hrgota führte nicht mehr zum Ausgleich.

Fazit

Die Eintracht ging im ersten Durchgang früh in Führung, musste jedoch nach einer guten Chance, auf 2:0 zu stellen, den Ausgleich hinnehmen. Wenig später wurde ihr ein wohl regelkonformes Kopfballtor aberkannt. In der Partie war dadurch eine Menge Feuer, das Stadion kochte phasenweise. Im zweiten Durchgang blieb der Eintracht das Pech mit Schiedsrichter-Entscheidungen treu: Niederlechner schoss Freiburg aus einer Abseitsposition heraus in Führung – der Treffer hätte nicht zählen dürfen. Der Eintracht war zwar zweifellos anzumerken, zumindest noch den Ausgleich erzielen zu wollen. Die Verteidigung der Gäste stand jedoch sicher.

Stimmen zum Spiel

Eintracht-Trainer Niko Kovac: "Meine Gratulation an Christian, der eine sehr gute Mannschaft hat. Wir wussten, dass es gegen Freiburg nicht einfach wird, das haben wir schon im Hinspiel erlebt. Ich muss meiner Mannschaft trotz der Niederlage ein Kompliment machen. Wir haben nach dem Pokalspiel am vergangenen Dienstag körperlich gegen eines der laufstärksten Teams der Liga dagegengehalten, da war kein Abfallen zu sehen. Wir hatten in gewissen Situationen nicht das Glück, das wir in der Hinserie hatten, es hat sich alles ein bisschen zu unseren Ungunsten gedreht. Das angebliche Foul von Mijat Gacinovic war meiner Meinung nach nie und nimmer eines und dann bekommen wir auch noch ein Gegentor aus Abseitsposition, die wir von draußen erkannt haben. Nur der Schiedsrichter eben nicht. In der Hinrunde waren wir sieben Mal ungeschlagen, jetzt haben wir vier Mal in Folge verloren. Aber ich bin mir sicher, dass sich das bald ändern wird."

SGE-Offensivspieler Shani Tarashaj: "Wir haben heute alles reingehauen um dieses Spiel zu gewinnen. Leider haben wir zu leicht das 1:1 bekommen. Auch nach dem 1:2 haben wir weitergekämpft, auch wenn wir nicht so viele Torchancen hatten. Ganz am Schluss hatten wir noch eine Top-Chance durch Alex Meier, aber es hat nicht gereicht. Wir waren heute einfach nicht effizient genug. Nach dem Sieg im DFB-Pokal wollten wir auch in der Liga zurück in die Erfolgsspur, das ist uns leider nicht gelungen. Jetzt werden wir alles tun, um im nächsten Spiel wieder zu punkten."

Freiburg-Coach Christian Streich: "Wir sind natürlich sehr, sehr glücklich über diesen Sieg. Wir sind früh in Rückstand geraten und dann trotzdem stabil geblieben. Das war sehr erfreulich. Es war klar, dass es ein umkämpftes und enges Spiel wird. Die Jungs sind sehr ruhig geblieben, haben immer versucht Fußball zu spielen, am Ende vielleicht nicht mehr genug, da wurde es schwierig. Aber wir haben es insgesamt gut verteidigt. Natürlich kann so ein Spiel gegen eine starke Frankfurter Mannschaft auch Unentschieden ausgehen, aber heute hatten wir das Quentchen Glück, gerade in der letzten Situation, in der Schwolow klasse gegen Alex Meier hält. Wir sind glücklich, dass wir jetzt 33 Punkte haben."

 

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