Eintracht Frankfurt - 1. FC Nürnberg

Bundesliga 2015/2016 - Relegation, Hinspiel

1:1 (0:1)

Termin: 19.05.2016, 20:30 Uhr
Zuschauer: 51.500
Schiedsrichter: Daniel Siebert (Berlin)
Tore: 0:1 Marco Russ (43., Eigentor), 1:1 Mijat Gacinovic (65.)

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt

1. FC Nürnberg


 


  • Raphael Schäfer
  • Miso Brecko
  • Georg Margreitter
  • Dave Bulthuis
  • Laszlo Sepsi
  • Sebastian Kerk
  • Ondrej Petrak
  • Hanno Behrens
  • Tim Leibold
  • Guido Burgstaller
  • Niclas Füllkrug

 

Wechsel
Wechsel
  • Danny Blum für Sebastian Kerk (74.)
  • Evan Hovland für Niclas Füllkrug (85.)
  • Rurik Gislason für Tim Leibold (89.)
Trainer Trainer
  • René Weiler

 

 

Bericht und Fotos von www.eintracht.de:



Schwere Erkrankung bei Marco Russ

Eintracht Frankfurt wurde einen Tag vor dem ersten Relegationsspiel über eine positive Dopingprobe von Marco Russ durch die Anti Doping Komission des DFB in Kenntnis gesetzt. Bei dem Befund handelt es sich um einen auffällig erhöhten Wert des Wachstumshormons HCG.

Eine umgehend eingeleitete Untersuchung hat am späten Nachmittag einen fachärztlichen Befund einer schweren Tumorerkrankung ergeben, die die erhöhten Werte erklärt. Dieser Befund wurde noch am Abend durch die sofort eingeleitete Blutuntersuchungen von einem biochemischen Institut leider bestätigt.

Die NADA hatte bereits selbst darauf hingewiesen, dass der hohe Wert des Wachstumshormons auch ein Hinweis auf eine krankheitsbedingte körpereigene Produktion sein kann und hat gleichzeitig zum Schutz des Spielers eine klinische Untersuchung empfohlen, die sofort eingeleitet wurde. Trotz der tragischen Diagnose erklärt sich der Spieler spielbereit, was von ärztlicher Seite bestätigt wurde.

Relegations-Hinspiel endet 1:1

In der mit 51.500 Zuschauern ausverkauten Commerzbank-Arena trennten sich die Frankfurter Eintracht und der 1. FC Nürnberg 1:1 (0:1) unentschieden. Nach einem unglücklichen Eigentor durch Russ (42.) besorgte Gacinovic den mehr als verdienten Ausgleich (65.).

Zum Hinspiel im Relegationsduell kehrte Meier nach auskurierter Verletzung in die Startaufstellung zurück. Er spielte hinter der einzigen Spitze Seferovic. Russ, bei dem kürzlich eine Tumor-Erkrankung festgestellt wurde, führte die SGE als Kapitän aufs Feld. Herzlich willkommen zurück auf dem Platz, Alex, und alles Gute für Dich, Marco!

Druckvoller Beginn der SGE

Schon kurz nach dem Anpfiff kam die Eintracht zu ersten Torchancen. Ohne in gefährliche Konter laufen zu wollen, war den Hessen anzumerken, dass sie beabsichtigten zu zeigen, wer der Herr im Hause ist. In der 7. Minute prüfte Aigner nach Vorarbeit von Chandler den Nürnberger Keeper Schäfer, der Aigners Schuss dank einer schnellen Reaktion zur Ecke abwehren konnte. Zwei Minuten später konnte die Defensive der Gäste einen Schuss von Gacinovic im letzten Moment blocken.

Der Club fand in der Folge etwas besser ins Spiel, scheiterte mit seinen Angriffsbemühungen allerdings an der aufmerksamen Verteidigung der Hausherren. In der 17. Minute blieb ein Freistoß, der von Huszti getreten wurde, in der Mauer hängen. Die Eintracht bemühte sich weiterhin um ein konstruktives Spiel nach vorne, fand im letzten Drittel des Spielfeldes jedoch selten freie Anspielstationen. Beide Teams kamen ohne harte Fouls aus – die Zweikämpfe wurden angesichts der Bedeutung der Partie aber sehr intensiv geführt.

Nach einer knappen halben Stunde kam Schäfer bei einem weiten Pass Meier nur kurz zuvor. Wenig später probierten es Oczipka und Aigner per Doppelpass. Leider gelang es den Nürnbergern, Oczipka den Ball noch vom Fuß zu spitzeln. In der 41. Minute kam Seferovic im Strafraum zu einem Drehschuss, verfehlte das Tor jedoch.

Nürnberg geht kurz vor der Pause in Führung

Dann sollte es ganz bitter kommen: Ein Eigentor bescherte dem FCN, der bis dahin keine richtige Torchance hatte, die Führung: Kerk zirkelte einen Freistoß aus dem Halbfeld in den Strafraum. Dort gingen Hasebe und Russ zum Ball, um die relativ harmlose Situation zu klären. Doch dabei irritierten sich die beiden Frankfurter offenbar ungewollt – der Ball prallte von Russ‘ Bein für Hradecky unhaltbar ins eigene Tor (42.). Wenig später bat der Schiedsrichter, Daniel Siebert, die Teams zum Pausentee.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs bot sich den Zuschauern ein ähnliches Bild wie bisher. Die Eintracht machte das Spiel, die Franken verteidigten gekonnt – und fanden ansonsten kaum statt. Zu nennenswerten Torchancen kamen die Frankfurter aber leider auch kaum. Hier und da erspielten sie sich einen Eckball – viel mehr ist nicht zu berichten. In der 56. Minute bekam Russ die erste Gelbe Karte des Spiels gezeigt. Nach Meinung des Schiedsrichters war Russ im Rahmen eines Zweikamps zu hart zu Werke gegangen. Der Frankfurter Kapitän ist aufgrund der Verwarnung im Rückspiel gesperrt.

Nach genau einer Stunde nahm Kovac den ersten Wechsel vor: Ben-Hatira betrat den Rasen, Aigner verließ das Feld.

Gacinovic erzielt den Ausgleich

Dann endlich durften auch die zahlreichen Eintracht-Fans jubeln. Gacinovic bekam den Ball von dem aufgerückten Chandler zugepasst. Der junge Serbe, der sich bereits im Strafraum befand, nahm den Ball gekonnt an, ließ einen Gegenspieler stehen und vollstreckte aus kurzer Entfernung eiskalt (65.).

Fünf Minuten später wurde Stendera für Meier eingewechselt. Der „Fußballgott“ hatte alles gegeben, doch das Glück sollte ihm heute nicht hold sein. Das kann im Rückspiel ja anders werden. In der 77. Minute köpfte Chandler einen weiten Pass von Huszti aufs Tor. Der Ball wurde lang und länger – doch Schäfer konnte das Spielgerät noch zur Ecke klären. Nach dieser kam Gacinovic aus spitzem Winkel zum Kopfball. Allerdings war Schäfer erneut auf seinem Posten und hielt den Ball fest.

Die Eintracht spielte weiterhin kontrolliert nach vorne – der Club trug kaum etwas zu einem unterhaltsamen Fußballspiel bei. Sechs Minuten vor Ende der regulären Spielzeit konnte die Nürnberger Mauer einen Huszti-Freistoß zur Ecke ablenken. Kurz danach wurde Castaignos für den Torschützen Gacinovic eingewechselt. Der Niederländer kam in der 90. Minute nochmal zum Abschluss, doch ein Gegenspieler schmiss sich in den Schuss. Auch ein Kopfball von Castaignos in der Nachspielzeit fand nicht den Weg ins Ziel.

Fazit

Wie Nürnberg zu einem Tor kam, darüber werden die Fußballweisen wohl noch lange rätseln. Obgleich die Eintracht nur zu wenigen wirklich hochkarätigen Torchancen kam, war sie drückend überlegen. Der Club trat in offensiver Hinsicht kaum in Erscheinung – ging allerdings durch ein äußerst unglückliches Eigentor der Eintracht in Führung. Gacinovic traf Mitte der zweiten Halbzeit zum hochverdienten Ausgleich. Das Rückspiel findet am Montag, den 23. Mai 2016, um 20.30 Uhr in Nürnberg statt. Auf jetzt!

Stimmen zum Spiel

Niko Kovac: „Wir haben in der ersten Halbzeit sehr dominant gespielt, nur leider zu wenig aus unserer Dominanz erzielt. Dann passiert das, was uns schon in Bremen passiert ist, dass wir ein dummes Foul spielen, was überhaupt nicht nötig war. Und wie es im Fußball dann so ist, wenn Standards gefährlich reingeschlagen werden, sind es Brandbomben, die letzten Endes zu Toren führen können. Das war ärgerlich. Aber meine Mannschaft hat sich in der zweiten Halbzeit nach anfänglichen Problemen in den ersten zehn Minuten wieder gefangen. Das Tempo haben wir weiter hochhalten können und haben uns mit Gacinovic noch eine gute Chance erspielen können. Aber unterm Strich war das dann zu wenig. Ich glaube schon, dass das Ergebnis für uns alles offen lässt für das nächste Spiel in Nürnberg. Wir müssen ein Tor erzielen. Auch wenn Nürnberg in Führung gehen sollte, heißt das noch lange nicht, dass alles entschieden ist. Denn mit einem 1:1 ist alles wieder egalisiert. Das war heute ein guter Fight von beiden Mannschaften. Beide Teams sind viel gelaufen, dementsprechend ist viel Kraft verloren gegangen. Wir müssen jetzt zusehen, dass wir die Kräfte bündeln und am Montag in Nürnberg wieder frisch auftreten.“

René Weiler (Trainer 1. FC Nürnberg): „Wir haben hier 1:1 gespielt, das ist sicher ein gutes Resultat. Ich denke, die Frankfurter waren vor allem in der ersten Halbzeit sehr dominant. Wir hatten kaum oder gar keinen Abschluss. Gingen dann 1:0 in Führung. Nach diesem Spielverlauf natürlich perfekt. Im Endeffekt muss ich sagen, dass meine Mannschaft sehr gut verteidigt und nicht viel zugelassen hat. Die Frankfurter hatten zwar sehr viel Ballbesitz, aber auch nicht groß Chancen. Das Rückspiel ist komplett offen, beide Mannschaften haben noch alle Möglichkeiten.“

 

>> Spieldaten <<

 






 

© text, artwork & code by fg