1. FSV Mainz 05 - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 2015/2016 - 14. Spieltag

2:1 (2:0)

Termin: 28.11.2015, 15:30 Uhr
Zuschauer: 33.098
Schiedsrichter: Bastian Dankert (Rostock)
Tore: 1:0 Yoshinori Muto (5.), 2:0 Yunus Malli (42.), 2:1 Haris Seferovic (61.)

 

>> Spielbericht <<

1. FSV Mainz 05

Eintracht Frankfurt


  • Loris Karius
  • Daniel Brosinski
  • Alexander Hack
  • Stefan Bell
  • Pierre Bengtsson
  • Danny Latza
  • Julian Baumgartlinger
  • Pablo de Blasis
  • Yunus Malli
  • Jairo
  • Yoshinori Muto

 


 

Wechsel
  • Florian Niederlechner für Yoshinori Muto (81.)
  • Christian Clemens für Pablo de Blasis (86.)
  • Gonzalo Jara für Yunus Malli (90.)
Wechsel
Trainer
  • Martin Schmidt
Trainer

 

 

Bericht und Fotos von www.eintracht.de:



Dezimierte Eintracht unterliegt Mainz 1:2

Die Eintracht hat ihr Gastspiel beim 1. FSV Mainz 05 knapp mit 1:2 (0:2) verloren. Alex Meier sah dabei in der 40. Minute seinen ersten Bundesligaplatzverweis. Die Tore für die Mainzer erzielten Muto (5.) und Malli (42.), für die dezimierte aber kämpferisch überzeugende Eintracht traf Seferovic (61.) zum Anschluss.

Eintracht-Coach Armin Veh musste beim Nachbarschaftsduell in Mainz neben Luc Castaignos (Syndesmose-OP), Stefan Reinartz (Patellasehnenprobleme) und Marco Russ (Muskelverletzung) kurzfristig auch auf Marc Stendera (Adduktorenprobleme) verzichten. Dafür konnten die zuletzt angeschlagenen Carlos Zambrano und Makoto Hasebe auflaufen. Zudem kehrte Haris Seferovic nach abgelaufener Gelbsperre ins Team zurück und stürmte für Castaignos. Den Platz von Marc Stendera in der Startelf nahm etwas überraschend Neuzugang Mijat Gicanovic ein, der sein allererstes Spiel in der Bundesliga machte. Aleksandar Ignjovski spielte an der Seite von Slobodan Medojevic im defensiven Mittelfeld, Gacinovic kam im 4-2-3-1-System über die linke offensive Außenbahn.

Muto schockt Eintracht früh

Das Spiel begann wegen verstärkter Einlasskontrollen mit 15 Minuten Verspätung. Die 34.000 Zuschauer in der ausverkauften Coface-Arena erlebten einen Blitzstart der Gastgeber: Keine fünf Minuten waren gespielt, als sich Pablo De Blasis auf der rechten Seite gegen Gacinovic und Bastian Oczipka durchsetzte und von der Grundlinie in die Mitte passte; dort reagierte Yoshinori Muto schneller als Carlos Zambrano und schloss ab – Lukas Hradecky im Eintracht-Tor war zwar noch dran, konnte den Treffer aber nicht verhindern (5.).

Die SGE war schnell zum Reagieren gezwungen und versuchte folglich, das Heft des Handelns in die Hand zu nehmen. Tatsächlich schaffte man es nach etwa einer Viertelstunde, die Mainzer in die eigene Hälfte zurückzudrängen und selbst mit sehenswerten Kombinationen in den gegnerischen Strafraum zu kommen. Die erste Schusschance für die Adlerträger hatte Stefan Aigner nach starker Balleroberung von Seferovic, doch der Versuch des Rechtsaußen aus 15 Metern strich knapp am Mainzer Tor vorbei (16.).

Mitte der ersten Halbzeit waren die Adlerträger die spielbestimmende Mannschaft und kamen zu weiteren Chancen: Nach einem Doppelpass mit Aigner zwang der umtriebige Seferovic Lorius Karius im Kasten der 05er zu einer ersten Parade, kurz darauf hielt der Schlussmann auch gegen einen Kopfball von Alex Meier (21).

Nach einer Weile allerdings stellten sich die Gastgeber besser auf die Eintracht ein und es entwickelte sich eine ausgeglichene Bundesligapartie, in der Muto mit zwei Schüssen aus dem Getümmel im Strafraum die nächste Doppelchance hatte (35.). Und so ging es weiter: Auf der Gegenseite prüfte Oczipka Karius mit einem direkten Freistoß aus 19 Metern (37.), dann zeigte Hradecky bei einem Schuss von Malli seine ganze Klasse (38.).

Meier sieht Gelb-Rot, Malli macht das 2:0

In der 40. Minute nahm das Spiel für die SGE dann eine noch unschönere Wendung: Der zuvor bereits verwarnte Alex Meier musste nach einem taktischen Foul weit in der Mainzer Hälfte mit Gelb-Rot vom Platz, nachdem er zuvor bereits Gelb wegen eines unabsichtlichen Armschlags gegen Latza gesehen hatte – eine harte, aber zu akzeptierende Entscheidung von Schiedsrichter Bastian Dankert. Es war der erste Platzverweis für den Eintracht-Kapitän im 246. Bundesligaspiel.

Und damit noch nicht genug: Nach einem Sololauf von Jairo Samperio erzielte Yunus Malli frei vor Hradecky auch noch das 2:0 für die 05er (42.) - die versammelte Hintermannschaft der Eintracht sah da ziemlich unglücklich aus.

2:0 zur Pause

Mit dem Spielstand von 2:0 für die Hausherren ging es dann in die Halbzeitpause.

Zu Beginn des zweiten Abschnitts hatte Muto die große Gelegenheit, die Partie mit seinem zweiten Treffer zu entscheiden – doch der Japaner traf den Ball nach Pass von Malli frei vor Hradecky nicht richtig (49.). Kurz darauf rettete Hradecky klasse gegen einen von Abraham abgefälschten Malli-Schuss aus über 20 Metern (51.).

Die Eintrachtakteure ihrerseits versuchten noch einmal alles, waren leidenschaftlich dabei, dem Team war schlichtweg kaum ein Vorwurf zu machen. Klar natürlich auch, dass die Gastgeber vermehrt zu Kontern kamen: Wieder war es nach einem schnellen Gegenzug Malli, der erneut Hradecky zu einer Glanzparade zwang (57.).

Seferovic markiert den Anschlusstreffer

Doch dann kam die SGE doch zum Anschlusstor: Wieder spielten Seferovic und Aigner an der Strafraumkante einen sehenswerten Doppelpass, der Schweizer Stürmer setzte sich im Sprintduell gegen zwei Gegenspieler durch und schlenzte die Kugel klasse ins lange Eck – Karius war ohne Abwehrchance (61.).

Eintracht kämpft, aber es bleibt beim 2:1

Das zu diesem Zeitpunkt etwas überraschende Tor war der Auftakt einer richtig guten Phase der Gäste, in der zehn Adlerträger alles versuchten, um auch noch den Ausgleich nachzulegen. Die Mainzer wirkten plötzlich verunsichert, eine numerische Überlegenheit war nicht mehr zu sehen. Exemplarisch war eine Szene in der 75. Minute, als Seferovic Gacinovic auf die Reise schickte. Obwohl Mainz-Verteidiger Brosinski schneller am Ball war, eroberte der sehr spielfreudige Serbe an der Grundlinie den Ball und schloss schnell ab – doch Karius war aus spitzem Winkel zur Stelle.

Erst nach 82 Minuten hatten die 05er mal wieder eine Gelegenheit: Brosinskis Flanke setzte Niederlechner per Kopfball neben das Tor, kurz darauf scheiterte Malli einmal mehr am starken Hradecky.

In der Schlussphase inklusive der vier Minuten Nachspielzeit versuchte die SGE alles, um den Ball irgendwie noch einmal über die Linie zu drücken, doch es sprang keine weitere Großchance mehr heraus – es blieb beim knappen 2:1-Erfolg für die Mainzer, obwohl sich die SGE nach dem unglücklichen Platzverweis sehr gut aus der Affäre gezogen und eine kämpferisch tadellose Leistung gezeigt hat.

Stimmen zum Spiel

Eintracht-Trainer Armin Veh: „Die Chronologie des Spiels verlief überhaupt nicht gut für uns, da wir schon relativ früh in Rückstand geraten sind. Nach der 10. Minute hatten wir das Spiel ganz gut im Griff und unsere Möglichkeiten gehabt. Dann kommt die Gelb-Rote Karte in der 40. Minute und in der 42. Minute schon das 2:0. Das ist normalerweise tödlich, wenn du vor der zweiten Halbzeit und nach der Gelb-Roten Karte das 2:0 bekommst. In den ersten zehn Minuten der zweiten Halbzeit hatten die Mainzer zwei gute Möglichkeiten, um das Spiel zu entscheiden – das haben sie nicht gemacht. Danach sind wir mit einem Mann weniger besser ins Spiel gekommen, haben uns ins Spiel hinein gefightet und den Anschlusstreffer durch Haris Seferovic nach einem schönen Doppelpass gemacht. Dann hatten wir schon noch die Möglichkeit, ein Unentschieden zu holen. Aber es sollte nicht sein.“

Mijat Gacinovic: „Es war ein wirklich hartes Spiel für uns, da wir lange Zeit mit einem Spieler weniger spielen mussten. In der zweiten Halbzeit waren wir besser und hätten einen Punkt verdient gehabt.“

Haris Seferovic: „Wir haben gekämpft und waren ein Team. Jeder war positiv eingestellt: ‚Fehlpass! Kopf hoch, komm es geht weiter!‘ Die ganze Mannschaft durch haben wir gekämpft – so wächst man zusammen. Nächstes Wochenende ist Derbytime und da müssen wir sonntags zu Hause gegen Darmstadt gewinnen, dann ist alles gegessen.“

Mainz-Trainer Martin Schmidt: „Es war eine gute Leistung meiner Mannschaft, die einen Sieg gebracht hat. Aber wir haben sicher nicht über 90 Minuten dominiert. Vor allem in der zweiten Halbzeit haben wir es verpasst, das Spiel zu entscheiden. So blieb es spannend bis zum Ende.“

 

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