Erzgebirge Aue - Eintracht Frankfurt

DFB-Pokal 2015/2016 - 2. Hauptrunde

1:0 (0:0)

Termin: 27.10.2015, 19:00 Uhr
Zuschauer: 10.750
Schiedsrichter: Robert Hartmann (Wangen)
Tore: 1:0 Max Wegner (74.)

 

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Erzgebirge Aue Eintracht Frankfurt

  • Martin Männel
  • Calogero Rizzuto
  • Adam Susac
  • Steve Breitkreuz
  • Sebastian Hertner
  • Christian Tiffert
  • Philipp Riese
  • Simon Skarlatidis
  • Simon Handle
  • Mario Kvesic
  • Max Wegner

 


 

Wechsel
  • Louis Samson für Simon Skarlatidis (80.)
  • Björn Kluft für Mario Kvesic (82.)
  • Julian Riedel für Christian Tiffert (85.)
Wechsel
Trainer
  • Pavel Dotchev
Trainer

 

 

Bericht und Fotos von www.eintracht.de:


Eintracht scheitert an Aue

Puuh, das ist bitter! Durch ein Tor von Wegner (74.) verlor die Eintracht in der 2. Runde des DFB-Pokals gegen den Drittligisten Erzgebirge Aue mit 0:1 (0:0). Die Hessen flogen damit bereits zum zweiten Mal nach 2012/13 gegen die Veilchen aus dem Pokalwettbewerb.

Im Vergleich zum Bundesliga-Auswärtssieg bei Hannover 96 nahm Eintracht-Trainer Veh eine Änderung in der Startaufstellung vor. Oczipka setzte sich auf die Bank, für ihn lief Medojevic auf. Medojevic agierte neben Reinartz als Sechser, Stendera übernahm Oczipkas Position auf der linken Offensiv-Seite.

Guter Beginn der Hausherren

Vor 10.750 Zuschauern im Auer Sparkassen-Erzgebirgsstadion starteten die Hausherren munter in die Partie. Bereits kurz nach Anpfiff erarbeiteten sie sich zwei Eckbälle, die jedoch folgenlos blieben. In der 6. Spielminute konnte Wegner zum Glück einen weiten Pass nicht mehr stoppen – der Stürmer der Veilchen wäre sonst wohl in aussichtsreicher Position zum Abschluss gekommen. Nur wenig später hatten die Gastgeber bereits den dritten Eckball. Sodann musste Hradecky einen Fernschuss halten, was ihm jedoch keine große Mühe bereitete (10.).

Von den Eintracht-Spielern, die wie schon gegen Hannover komplett in Gelb aufliefen, war bis dato noch nicht viel Offensiv-Power zu sehen. Der Underdog aus der dritten Liga machte es den Hessen schwer. Ein weiteres Beispiel gefällig? In der 12. Minute musste Hradecky abermals eingreifen, als Handle den Ball auf der linken Seite bekam und abschloss. Der Frankfurter Torhüter ging weit aus seinem Kasten und vereitelte die Torchance gekonnt per Fußabwehr.

Die Eintracht kommt etwas besser ins Spiel

Zwei Minuten später gab auch die Eintracht-Offensive ein Lebenszeichen von sich, nachdem sie zuvor nur einen Eckball zu Stande gebracht hatte: Meier kam nach einem flachen Hasebe-Pass etwa auf Höhe des Elfmeterpunktes zu einem Drehschuss – der Ball flog jedoch knapp über den Kasten der Hausherren.

Nach etwas mehr als 20 Minuten schickte Stendera Seferovic auf die Reise. Männel, der Keeper der Veilchen, der übrigens auch schon bei dem letzten Pokalduell der beiden Teams dabei war, hatte jedoch aufgepasst und konnte vor Seferovic klären. Sodann kam Medojevic zum Abschluss – der Schuss des Serben wurde jedoch abgefälscht und war dadurch harmlos. Gefährlicher war da schon ein Schuss der Auer aus etwa 22 Metern, nachdem die Eintracht den Ball im Spielaufbau verloren hatte. Hradecky konnte den Ball jedoch sicher halten.

Die SGE zeigte nun zwar phasenweise gute Kombinationen, war jedoch keineswegs überlegen. Aue blieb weiterhin gefährlich – so etwa, als Skarlatidis nach guter Vorarbeit von Wegner zentral zum Schuss kam. Zum Glück platzierte Skarlatidids den Ball nicht besonders gut und stellte Hradecky so vor keine Probleme (31.). Vier Minuten schickte Meier Aigner steil, doch im letzten Moment konnte die Auer Defensive per Grätsche klären.

Kurz später brandete abermals Gefahr vor dem Eintracht-Tor auf, als sich Wegner im Mittelfeld gut durchsetzte und gerade so noch von Zambrano am Torschuss gehindert werden konnte. Nein, für den neutralen Zuschauer war nicht auszumachen, welches Team in der ersten Liga und welches Team in der dritten Liga spielte – die Veilchen zeigten eine prima Leistung. Auch kurz vor Ende der ersten Halbzeit hatten die in dieser Phase intensiv pressenden Gastgeber nochmal eine dicke Torchance, als Handles Flachschuss von Hradecky gerade noch zur Ecke geklärt werden konnte. Auch den folgenden Eckball brachte die Eintracht nur mit Mühe und nach Rumgestocher aus dem eigenen Strafraum.

2. Halbzeit: Die Eintracht wechselt zweimal

Frankfurt nahm in der Halbzeitpause zwei Wechsel vor. Oczipka und Waldschmidt kamen für Djakpa und Reinartz. Oczipka ersetzte Djakpa positionsgetreu, Stendera machte den Platz auf der linken Außenbahn für Waldschmidt frei und ging selbst ins defensive Mittelfeld. Die 4-2-3-1-Grundformation blieb also bestehen.

In der 49. Minute feuerte der schön freigespielte Waldschmidt einen satten Flachschuss von der linken Seite ab, den Männel jedoch halten konnte. Wenig später verfehlte Seferovic, ebenfalls mit einem Flachschuss, das Tor. Auf der Gegenseite wurde es in der 56. Minute gefährlich, als Zambrano im eigenen Strafraum beherzt eingreifen musste, um einen Auer am Torschuss zu hindern. Vier Minuten später leitete Meier den Ball prima auf Waldschmidt weiter. Waldschmidt kam sodann durch einen Zweikampf im Strafraum zu Fall, aber der Schiedsrichter, Robert Hartmann, der freie Sicht hatte, entschied nicht auf Strafstoß.

Die SGE lässt dicke Chance liegen – Aue geht in Führung

Nach etwas mehr als einer Stunde dribbelte sich Waldschmidt in den Strafraum, konnte jedoch beim Torschuss geblockt werden. Gute zehn Minuten später hatte die Eintracht die dickste Chance des Spiels: Nach einem Traumpass von Medojevic, den zwei Verteidiger per Grätsche haarscharf verpassten, war Meier frei vor Männel. Meier, der nicht auf den mitgelaufenen Seferovic passte, verlor jedoch das Duell gegen den Auer Schlussmann.

Und es sollte noch schlimmer kommen. Denn in der 74. Minute brachte Wegner die Veilchen mit 1:0 in Führung. Nach einem tollen Pass von Skarlatidis in die Schnittstelle der Abwehr lief Wegner halbrechts aufs Tor zu. Zwar wurde der Stürmer von Zambrano bedrängt, konnte jedoch satt ins lange Eck vollstrecken. Die Pokalüberraschung lag damit in der Luft – sehr zum Leidwesen der vielen mitgereisten Eintracht-Fans.

In der 78. Minute kam Aigner nach einer Standardsituation zwar noch zum Kopfball, konnte das Spielgerät jedoch nicht mehr aufs Tor bringen. Die Partie glich nun mitunter einem offenen Schlagabtausch. Aue probierte es mit einem Hackentrick-Abschluss, doch Hradecky war auf seinem Posten.

Der Frankfurter Schlussspurt bleibt erfolglos

Die Eintracht warf mit fortschreitender Spielzeit zwar alles nach vorne, konnte sich jedoch kaum nennenswerte Torchancen erarbeiten. Zudem kam Aue zu gefährlichen Kontern.

In der 90. Minute sollte den Hessen nochmals ein guter Angriff gelingen, doch der Querpass von Seferovic landete in den Füßen eines Verteidigers. Nachdem auch ein Eckball in der Nachspielzeit nichts einbrachte, pfiff Hartmann das Spiel ab.

Fazit

Die Auer erwischten den besseren Start und hatten im ersten Durchgang mehrere gute Torchancen. Das 0:0 war aus Sicht des Bundesligisten ein wenig schmeichelhaft – zu selten konnten die Hessen selbst Akzente setzen und die durchaus vorhandenen Abspielfehler der Veilchen ausnutzen. Im zweiten Durchgang hatte die Eintracht zwar eine Riesenchance durch Meier, konnte diese jedoch nicht nutzen. Wenig später kassierten die Frankfurter das spielentscheidende Gegentor. Insgesamt fehlte es der SGE an Kompaktheit, Spritzigkeit, Durchsetzungsfähigkeit und Ideen, um Aue zu schlagen.

Stimmen zum Spiel

Pavel Dotchev, Trainer von Erzgebirge Aue: „Ich hatte ein bisschen Sorge, ob wir die 90 Minuten durchhalten. Aber nur so bestand eine Chance. Es war kein glücklicher Sieg, sondern ein verdienter Sieg der Mannschaft – vor allem aufgrund der guten ersten Halbzeit. Wir haben insgesamt sehr gut gespielt, ich bin stolz auf die Jungs. Wir hatten zuletzt eine kleine Durststrecke, mit einer unglücklichen Niederlage am Wochenende. Die Mannschaft hat heute die richtige Antwort gegeben. Wir hatten zwar keinen Druck, weil wir nicht in der Favoritenrolle waren, aber die Jungs haben die Taktik toll umgesetzt. So kann es weitergehen. Ich bin sehr glücklich.“

Eintracht-Trainer Armin Veh: „In der ersten Halbzeit haben wir nichts von dem umgesetzt, was wir umsetzen wollten. In der zweiten Halbzeit waren wir besser im Spiel, das Gegentor hätten wir aber niemals so fangen dürfen. Vor allem aufgrund der ersten Halbzeit ist der Sieg von Aue verdient. An der Einstellung kann unsere Niederlage nicht gelegen haben. Wir haben sehr viel Wert darauf gelegt, das Spiel ernst zu nehmen. Wir waren nicht fähig, aus unserer spielerischen Überlegenheit Kapital zu schlagen.“

Max Wegner, Schütze des Siegtores von Aue: „Das Spiel wird uns natürlich in Erinnerung bleiben. Aber groß feiern können wir nicht. Am Freitag schon steht das nächste wichtige Spiel an. Wir werden uns ein bisschen zusammensetzen, aber es wird eher ruhig bleiben heute.“

Marco Russ, SGE: „Das heute war eine Blamage, man muss es so sagen. Wir sind Bundesligist. Ein Pokalspiel bei einem unterklassigen Gegner, das ist normalerweise eine Aufgabe, die man bestehen muss. Wir sind viel zu leichtfertig mit unseren Chancen umgegangen. Und dann fängst Du halt irgendwann mal einen.“

Stefan Aigner, SGE: „Ich kann die Fans verstehen, dass sie nach dieser Leistung sauer sind. Wir haben uns das, was wir uns gegen Hannover aufgebaut haben, heute wieder kaputt gemacht.“

 

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