FC Ingolstadt 04 - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 2015/2016 - 8. Spieltag

2:0 (0:0)

Termin: 03.10.2015, 15:30 Uhr
Zuschauer: 15.000
Schiedsrichter: Manuel Gräfe (Berlin)
Tore: 1:0 Pascal Groß (78.), 2:0 Stefan Lex (85.)

 

>> Spielbericht <<

FC Ingolstadt 04 Eintracht Frankfurt

  • Ramazan Özcan
  • Tobias Levels
  • Marvin Matip
  • Benjamin Hübner
  • Markus Suttner
  • Pascal Groß
  • Roger
  • Max Christiansen
  • Moritz Hartmann
  • Lukas Hinterseer
  • Mathew Leckie

 


 

Wechsel
  • Romain Bregerie für Roger (46.)
  • Stefan Lex für Moritz Hartmann (71.)
  • Alfredo Morales für Max Christiansen (80.)
Wechsel
Trainer
  • Ralph Hasenhüttl
Trainer

 

 

Bericht und Fotos von www.eintracht.de:


Eintracht verliert 0:2 in Ingolstadt

Die Eintracht hat ihr Auswärtsspiel beim Bundesligaaufsteiger FC Ingolstadt mit 0:2 (0:0) verloren. Die späten Tore für den FCI erzielten Groß (78.) und Lex (85.).

Im Vergleich zum 1:1 gegen Hertha BSC aus der Vorwoche nahm Eintracht-Coach Armin Veh zwei Veränderungen in seiner Startelf vor: Carlos Zambrano bildete anstelle von David Abraham die Innenverteidigung mit Marco Russ, zudem kam Luc Castaignos für Vaclav Kadlec ins Team. Taktisch vertraute der Trainer einmal mehr dem 4-4-2-System mit Raute im Mittelfeld, wobei Alex Meier immer wieder in die Spitze stoßen und vor allem Angreifer Stefan Aigner immer wieder auf die rechte Außenbahn ausweichen sollte.

Vor den rund 15 000 Zuschauern im Ingolstädter Audi-Sportpark hatten die Gastgeber die erste Chance: Nach einer ersten Ecke von Pascal Groß kam Matthew Leckie frei zum Schuss, doch mit Roger klärte ein Mitspieler des Australiers für die glückliche Eintracht-Hintermannschaft vor der Torlinie (4.).

In der Anfangphase der Partie hatte die SGE große Probleme mit den ungeheuer giftig auftretenden Ingolstädtern, die mit viel Zweikampfhärte viele Bälle im Mittelfeld gewinnen konnten. Im eigenen Offensivspiel agierte man zu kompliziert und fand zunächst kein Durchkommen gegen die dicht gestaffelte Deckung des FCI. In der 12. Minute kam Meier nach einer scharfen Flanke von Aigner zum ersten Abschluss für die Eintracht, wurde dabei aber entscheidend von Marvin Matip gestört. Kurz darauf versuchte Marc Stendera Ingolstadt-Keeper Ramazan Özcan mit einem Schlenzer aus 19 Metern zu übertölpeln, doch der Versuch landete auf dem Tordach (15.).

Giftiger FCI macht Eintracht das Leben schwer

Der Aufsteiger machte den Adlerträgern das Leben erwartbar schwer, bei gegnerischem Ballbesitz zog sich Ingolstadt immer schnell mit allen Feldspielern in die eigene Hälfte zurück. Einige Unzulänglichkeiten im Direktspiel der Veh-Schützlinge sorgten dann dafür, dass man selten in die Box der Hausherren vordringen konnte. Und wenn doch, war der gute Schlussmann Özcan zur Stelle – so wie nach 28 Minuten, als der Österreicher die Kugel vor dem durchbrechenden Meier gerade noch sichern konnte.

Die SGE fand auch gegen Ende der ersten Halbzeit kein Mittel, gefährlich vors Tor der Ingolstädter zu kommen, zu oft probierte man es mit langen Bällen, die Alex Meier in vorderster Front nie gewinnbringend weiterleiten konnte. Immerhin schaffte man es mit zunehmender Spieldauer, den Gegner weiter vom eigenen Tor fern zu halten und so war das 0:0 zur Pause letztlich das völlig gerechte Ergebnis in einer unterdurchschnittlichen Bundesligapartie, die in den ersten 45 Minuten praktisch ohne echte Torchance auskam.

0:0 zur Halbzeit

Wie schon zu Beginn des ersten Abschnitts setzte der FCI auch im zweiten Durchgang die erste Duftmarke: Groß trat einen Freistoß scharf vors Tor, wo Benjamin Hübner am höchsten stieg und den Ball an den Außenpfosten köpfte (50.). Die Eintracht kam schläfrig aus der Kabine und ließ gegen jetzt drängende Gastgeber eine weitere Großchance zu: Leckie hatte zu viel Platz auf der rechten Außenbahn, gab in Mitte, wo Christiansen abschloss, aber Lukas Hradecky parieren konnte (52.).

Am Gesamtbild änderte sich indes kaum etwas: Die Eintracht versuchte die Spielkontrolle zu gewinnen, agierte aber im eigenen Kombinationsspiel viel zu fehlerhaft. Dazu probierte man es zu häufig mit Flankenbällen und hohen Anspielen, bei denen die starken Ingolstädter Verteidiger Matip und Hübner stets zur Stelle waren. Die Folge: Torchancen blieben Mangelware. Einzig Castaignos (65.) und Meier (70.) hatten Abschlüsse, die jedoch beide nicht wirklich Gefahr heraufbeschwören konnten.

Eintracht übernimmt spät das Kommando – und wird doch bestraft

In den letzten 20 Minuten bekam die SGE dann erstmals in der Begegnung Oberwasser: Durch die Hereinnahme von Johannes Flum für Makoto Hasebe wurde die Struktur im Mittelfeld besser und auf einmal gab es bessere Gelegenheiten – auch weil Ingolstadt scheinbar müder wurde: Erst wurde eine Meier-Direktabnahme aus 20 Metern nach schöner Vorarbeit von Stendera und Kopfball-Ablage von Castaignos gerade noch übers Tor abgefälscht (72.), dann köpfte Aigner eine Ignjovski-Flanke knapp übers Tor (73.).

Als sich wohl alle im Stadion auf eine Schlussoffensive der SGE einstellten, traf Ingolstadt aus dem Nichts: Groß wurde bei der Ballannahme 19 Meter vor dem Tor nicht gestört, konnte abziehen und traf den Ball perfekt – die Kugel schlug am rechten Innenpfosten ein und landete im Netz. Hradecky hatte nicht den Hauch einer Abwehrchance (78.).

Eingewechselter Lex sorgt für die Entscheidung

Und es kam noch bitterer für die Adlerträger: Bei einem der Konter in der Schlussphase zeigten sich Zambrano, Russ und Hradecky indisponiert, der eingewechselte Stefan Lex war der Nutznießer, ging leicht am weit herausgekommenen SGE-Keeper vorbei und schob ins leere Tor ein – 2:0 für de FCI (85.).

In den Schlussminuten passierte bis auf einen satten Distanzschuss von Ignjovski (90.+2) nichts mehr, es blieb beim letztlich verdienten Erfolg für den Bundesligaaufsteiger, der sich von der ersten Minute an wacher, aggressiver und zielstrebiger präsentierte und auch die klareren Torchancen hatte. Der Eintracht ihrerseits reichten gute 15 Minuten im zweiten Durchgang nicht, um ein Tor zu erzielen und das hart umkämpfte Spiel gewinnen zu können.

Nach der Länderspielpause empfängt die Eintracht im Samstagabendspiel des 9. Spieltags (18:30 Uhr) am 17. Oktober Borussia Mönchengladbach.

Stimmen zum Spiel

Eintracht-Trainer Armin Veh: "Zunächst einmal Gratulation an Ingolstadt zu diesem wichtigen Sieg. Ich habe im Vorfeld schon gesagt, dass es für uns ein wichtiges Spiel wird, aber anscheinend haben wir das nicht gemerkt. So wie wir heute gespielt haben ist das viel zu wenig, das war enttäuschend. Wir hätten heute in eine positive Richtung gehen können, das haben wir nicht geschafft. In der ersten Halbzeit hatten wir das Spiel noch im Griff, auch wenn es keine gute Partie mit vielen Fehlpässen war. Wir hatten in ein paar Szenen auch die Chance in Führung zu gehen, uns hat aber die Konsequenz beim letzten Pass gefehlt. In der zweiten Hälfte war Ingolstadt besser. In einer Phase, in der wir wieder dran waren, haben wir dann in Überzahl ganz schlecht verteidigt und das 0:1 kassiert. Den Schuss von Groß dürfen wir so niemals zulassen. Ingolstadt hat verdient gewonnen, weil die Mannschaft gieriger und aggressiver war als wir. Das haben wir heute vermissen lassen. Wir werden über dieses Spiel sprechen, denn das hat mir heute überhaupt nicht gefallen."

Verteidiger Marco Russ: "Ich bin schon von unserer Leistung erschrocken, wir waren von der ersten Minute an den Ingolstädtern unterlegen. Wir waren nie im Spiel, kamen nie in die Zweikämpfe und haben die Bälle viel zu schnell wieder hergeschenkt. Die Pfiffe der Fans haben wir verdient."

Ingolstadt-Coach Ralph Hassenhüttl: "Uns war klar, dass das heute ein Abnutzungskampf gegen einen Gegner wird, der vor allem in der Offensive wirklich gute Qualität hat. Unser Hauptaugenmerk lag darin, den Gegner abzubremsen und in Schach zu halten. In der ersten Halbzeit hatten wir verheißungsvolle Ballgewinne, bei denen uns aber die Leichtigkeit gefehlt hat, um echte Chancen herauszuspielen. Aber wir wussten, dass irgendwann der Moment kommt, in der ein Ball mal reingeht. In den ersten zehn Minuten der zweiten Halbzeit waren wir schon nahe dran am 1:0. Dann kam der Gegner wieder besser ins Spiel, aber wir haben nicht den Faden verloren, geduldig auf unsere Chancen gewartet und uns am Ende auch belohnt. Das sind drei Punkte, die uns sehr gut tun."

 

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