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Eintracht Frankfurt -
Maccabi Tel Aviv |
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UEFA Europa League 2013/2014 - Gruppe F, 3. Spieltag
2:0 (1:0)
Termin: 24.10.2013, 21:05 Uhr
Zuschauer: 40.800
Schiedsrichter: Antonio Damato (Italien)
Tore: 1:0 Václav Kadlec (12.), 2:0 Alexander Meier (53.)
Eintracht Frankfurt |
Maccabi Tel Aviv |
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Immerhin international souverän “Er hat nicht draufgehauen, aber kritisch mit uns gesprochen,
der Trainer hat da ein gutes Gespür“, erzählt Stefano Celozzi über die
Aufarbeitung des jüngsten Unentschiedens gegen Nürnberg, das nicht nur
bei den Fans ein wenig für Ernüchterung gesorgt hat. Ist es Kopfsache,
die Dreifachbelastung, eine Frage des Kaders oder die Ausgeglichenheit
in der Bundesliga? Eine Antwort darauf hat niemand parat. Klar aber ist,
dass man mit einem Sieg im dritten Spiel der Europa-League-Gruppenphase
nicht nur mit einem Bein in der K.o.-Runde stünde, sondern auch neues
Selbstbewusstsein für das nächste Bundesligaspiel in Mönchengladbach sammeln
könnte. Hofft jedenfalls Armin Veh, der von Experimenten in der Aufstellung
oder gar Schonung wenig hält: Auch der Vorjahresmeister und nach sechs Spieltagen mit einem Torverhältnis von 10:0 noch ungeschlagene Tabellenführer der israelischen “Ligat ha'Al“ strebt einen Sieg an, wie der portugiesische Trainer Paulo Sousa betont, auch wenn ihn die Eintracht und das neue Stadion sichtlich beeindrucken. Vermutlich kann er sich noch an das alte Waldstadion erinnern, in dem er als Spieler von Juventus Turin im Februar 1995 gegen die Eintracht das UEFA-Cup-Viertelfinale absolvierte (1:1, das Rückspiel gewann Turin 3:0), bevor er 1996 mit Juve und im Jahr darauf mit Borussia Dortmund die Champions League gewann: “Wir wollen natürlich gewinnen, aber ich bin Realist und weiß, dass die Eintracht absoluter Favorit ist.“ Denn nach dem Ausscheiden in der 3. Qualifikationsrunde zur Champions League gegen den FC Basel will Maccabi international überwintern, ergänzt Sportdirektor Jordi Cruyff, Sohn der niederländischen Fußballlegende Johan Cruyff. Hierfür setzt Maccabi auf seine Abwehr um den 35-jährigen spanischen Torhüter Juan Pablo, vor der der Ex-Gladbacher Gal Alberman als Ausputzer agiert. Statt zwei Stürmer, wie zuletzt gegen Bordeaux, soll es Rade Prica, der von 2002 bis 2006 bei Hansa Rostock in der Bundesliga kickte, im Angriff richten. Unterstützt wird der 33-jährige Schwede von den israelischen Nationalspielern Ben Haim und Palermo-Neuzugang Eran Zahavi auf den Außenbahnen.
Denn Tel Aviv müht sich zwar, aber die spielerischen Mittel sind doch eher bescheiden. Zudem agieren die Frankfurter nicht nur souverän vor der Abwehr, auch das Umschaltspiel klappt. So setzt Zambrano nach einem richtig schlechten Befreiungsschlag von Radi sogleich Barnetta ein, der vom rechten Sechzehnereck einen raushaut. Aber Juan Pablo kann die Kugel mit den Fingerspitzen über die Latte lenken (7.). Die Eintracht drückt aufs Tempo, sie wollen unbedingt die Führung, während sich Maccabi kaum noch aus dem eigenen Strafraum befreien kann. Nach einem Befreiungsschlag der Gelben legt sich die Eintracht den Gegner sofort wieder zurecht, diesmal über Flum, der vom Mittelkreis aus Jung mit einem weiten Flankenball in Szene setzt. Der legt direkt auf Barnetta, der sich gegen Ben Harush durchsetzt und in die Mitte flankt, wo der spanische Keeper erneut seine Klasse zeigt, als er den platzierten Kopfstoß von Meier noch an den linken Pfosten lenkt. Doch vergebens, Kadlec setzt sich im Laufduell mit Yeini durch und haut den zurück prallenden Ball zur 1:0-Führung in die Maschen (12.). Diesmal gibt es keinen Rückzug, sie setzen nach, die Frankfurter. Es soll kein Nürnberg reloaded geben, erklärt Jan Rosenthal: “Darüber haben wir viel gesprochen und viel daraus gelernt.“ Es sieht zumindest heute so aus, Barnetta setzt sogleich Rode ein, dessen Schlenzer aber leider nur das obere Tornetz touchiert (14.). Dennoch kann sich Torhüter Pablo nun ein wenig entspannen, die Eintracht dominiert zwar weiter das Spiel, aber beim finalen Pass fehlt auch gegen diesen Gegner die Genauigkeit, während Tel Aviv mit seinen Angriffsbemühungen meist schon im Ansatz stecken bleibt. So springen wir in die 34. Minute, in der Ben Haim die Welt nicht mehr versteht. An der Mittellinie fährt er bei einem Passversuch von Rode die Hand aus und kassiert Gelb-Rot, denn bereits vier Minuten zuvor sprang ihm das Spielgerät an eben diesen Körperteil, was der nur in dieser Hinsicht übergestrenge Schiedsrichter Damato bereits mit dem Griff in die Brusttasche belohnte. So muss sich Maccabi zu zehnt wehren, was auch gelingt. Denn obwohl die Eintracht ihren Gegner einschnürt, belohnt sie sich einfach nicht. Irgendwie treffen nur Meier und Kadlec, wenn es drauf ankommt. Hier wird ein Schuss von Russ geblockt (39.), da gerät eine Flanke von Oczipka zu unpräzise und Barnetta sowie Rode verfehlen mit ihren Schüssen den Kasten mehr oder weniger deutlich.
So bleibt es trotz drückender Überlegenheit bei der knappen Führung zur Pause, in der Armin Veh für den leicht angeschlagenen Russ Aigner ins Spiel bringt, der auf seiner rechten Seite für Schwung sorgen soll. Dafür rutscht Rode vor die Abwehr und Meier zurück ins offensive Mittelfeld, um sogleich die Richtung anzuzeigen. Ein Tor soll her. Aber wieder wird eine Flanke geblockt, so dass es die neunte Ecke für die Frankfurter von der linken Seite gibt. Wie gewohnt führt Barnetta aus und diesmal kommt der Standard goldrichtig. Der Schweizer zirkelt die Kugel vor den kurzen Pfosten, wo Meier höher springt als zwei Gelbe und die Kugel wuchtig zum 2:0 unter die Latte köpft (53.). Meier, Kadlec. Gut, dass die beiden treffen, so kann man sich entspannt zurücklehnen und ignorieren, dass es die verdammte 86. Minute gibt. Denn mit Margulies für Alberman bringt Paulo Sousa zwar einen zweiten Stürmer, aber keine Lücke, in die der israelische Meister stoßen könnte. Dafür zeigt sich Kadlec nach Flanke von Jung. Der Tscheche gewinnt den Zweikampf gegen Tibi und zieht aus halbrechter Position ab, doch sein Aufsetzer aus kurzer Distanz geht knapp am linken Pfosten vorbei (64.). Drei Minuten später ist er erneut zur Stelle, als Oczipka endlich mal wieder bis zur Grundlinie sprintet und den Ball flach zurück spielt. Der 21-Jährige zieht sofort flach ab, aber mit einer Blitzreaktion kann der vierzehn Jahre ältere Torhüter parieren (67.). Kurz darauf kommt Inui für Barnetta, während die Gastgeber einen Gang zurückschalten und den Ball anders als gegen die Franken durch die eigenen Reihen laufen lassen. In der 78. Minute gönnt Armin Veh Alex Meier seinen verdienten Sonderapplaus und bringt Lakic für den 30-Jährigen. Aber zunächst zeigt sich wieder Kadlec nach einer schönen Kombination über Rode, Inui und Jung, der die Kugel an den Fünfmeterraum schlenzt, wo Tipi in höchster Not vor dem Tschechen das Leder über die Querlatte grätscht (81.). Danach prüft auch Lakic die Reflexe von Pablo mit einem Aufsetzer, die 86. Minute verrinnt folgenlos, Inui verfehlt das Scheunentor und im Waldstadion erschallt lautstark das “Turin, Turin – wir fahren nach Turin.“ Zumindest die Gruppenphase ist in greifbarer Nähe, nachdem Bordeaux das andere Spiel mit 2:1 gegen Nikosia gewinnt. Die Eintracht führt die Gruppe F souverän mit neun Punkten und 8:0 Toren vor Tel Aviv, das vier Zähler hat. (tr)
Armin Veh: “Das war ein sehr souveräner Auftritt heute. Wir haben permanent versucht, unser Spiel durchzusetzen. Das wollen wir jetzt auch in der Bundesliga schaffen, wo wir trotz Dominanz späte Gegentore kassiert haben. Die Fans waren klasse, das war eine tolle Choreographie. Ich habe ja schon ein paar internationale Spiele hinter mir, aber das hier ist etwas ganz Besonderes.“ Heribert Bruchhagen: “Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn wir nicht über Weihnachten im Wettbewerb blieben. Eintracht Frankfurt verfügt derzeit über eine Mannschaft, der man gerne zuschaut. Die Stimmung im Stadion war eine Demonstration der Fußball-Freude". Rade Prica, Maccabi Tel Aviv: “Wir spielen scheiße, und Frankfurt sieht aus wie Barcelona.“ Oliver Pocher im kabel 1-Interview mit Alexander Meier:
"Dann gucken wir mal, was Günther Bruchhagen zu dem Spiel sagt…"
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