Nationalmannschaft Luxemburg - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 2013/2014

1:4 (1:1)

Termin: 27.07.2013 in Differdingen (Luxemburg)
Zuschauer: 1.800
Schiedsrichter: Sven Bindels
Tore: 0:1 Alexander Meier (10.), 1:1 Dave Turpel (11.), 1:2 Johannes Flum (57.), 1:3 Martin Lanig (76.), 1:4 Srdjan Lakic (82.)

 

 

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Nationalmannschaft Luxemburg
Eintracht Frankfurt

  • Jonathan Joubert
  • René Peters
  • Chris Philipps
  • Tom Laterza
  • Ken Corral
  • Massimo Martino
  • Eric Hoffmann
  • Ricardo Delgado
  • Kevin Malget
  • Dave Turpel
  • Toni Luisi

 


 

Wechsel
Wechsel
Trainer
  • Luc Holtz
Trainer

 

 

Alles im Griff im Brutkasten

“Ich habe lange gewartet, jetzt bin ich froh, dass ich endlich an die Kugel kann. Der Trainer hat ein paar Worte gesagt, ich habe mich vorgestellt, das war’s“, meint Marvin Bakalorz nur grinsend, nachdem er beim ersten Training nach der Rückkehr aus dem zehntägigen Trainingslager in Österreich zum Kader stößt. Nicht dabei ist dafür der dritte Stürmer, denn auch nach vier Wochen teils zäher Verhandlungen mit Sparta Prag und deren Ausscheiden aus der Euro-League-Qualifikation geht in der inzwischen fast zur Posse mutierten Rangelei um Vaclav Kadlec nicht voran. So reist der Eintracht-Tross an diesem Samstag ohne den erklärten Wunschstürmer von Armin Veh ins luxemburgische Differdingen, um die Generalprobe für das in der nächsten Woche stattfindende Pokalspiel gegen den FC Illertissen zu absolvieren.

Gegner im Rahmen der Feierlichkeiten zum zehnjährigen Bestehen des FC Differdingen 03 ist im Stade Municipal im Ortsteil Oberkorn die Nationalmannschaft des Großherzogtums Luxemburg, das inzwischen hinter Afghanistan und knapp vor der Karibikinsel St. Lucia auf Rang 141 der FIFA-Weltrangliste liegt. Den Trainer der FLF-Auswahl (Fédération Luxembourgeoise de Football) kommt dieser Termin gar nicht gelegen, denn neben den im Ausland tätigen Spielern, die sich bereits in der Saisonvorbereitung befinden, hat er ein weiteres Dutzend Absagen erhalten und soll zudem die Spieler des FC Differdingen schonen, die am Donnerstag überraschend die erste Euro-League-Qualifikationsrunde gegen den FC Utrecht erfolgreich überstanden haben: “Mir stehen vielleicht noch ein oder zwei Stammspieler zur Verfügung. Ich spielte sogar mit dem Gedanken, die Begegnung abzusagen. Für die jungen Spieler gilt es, sich nun zu zeigen und Erfahrungen zu sammeln. Über die Qualität des deutschen Fußballs braucht man nicht viele Worte zu verlieren. Frankfurt als Vorjahressechster lässt den Ball gut laufen. Die Mannschaft bestreitet ihr letztes Testspiel, wobei es die für deutsche Mannschaften sowieso nicht gibt. Sie wollen immer gewinnen.“

Was Armin Veh so sicher nicht bestätigen würde, aber dennoch hofft, dass seine Mannschaft auch im sechsten Testspiel ungeschlagen bleibt. Eine richtige Generalprobe wird es für Torhüter Aykut Özer, der Praxis für das Pokalspiel sammeln soll. Denn sowohl Kevin Trapp (Rot gegen Aue) als auch Felix Wiedwald (Rot als Torhüter des MSV Duisburg beim Spiel gegen den KSC) müssen ihre Sperren aus dem Vorjahr absitzen. Vor dem 20-Jährigen bilden Jung, Zambrano, Russ und Oczipka die Abwehr, vor der im Mittelfeld die Raute aus Schwegler, Rode, Flum und Meier agieren wird. Im Sturm beginnen Joselu und Rosenthal.

Doch bevor es bei Temperaturen von fast 40 Grad losgeht, sorgen rund 70 Frankfurter Fans für Unmut, nachdem sie sich im Pulk Zugang zum Stadion verschaffen, ohne Eintritt zu bezahlen und sich dabei ein Gerangel mit einem Ordner liefern. Dennoch verzichten die Organisatoren auf einen Polizeieinsatz oder sonstige Drohgebärden, so dass das Spiel vor 1800 Zuschauern, von denen wohl gut die Hälfte aus Frankfurt angereist ist, ohne Probleme beginnen kann. Wie nicht anders zu erwarten, übernimmt die Eintracht von Beginn an die Initiative, ohne sich allerdings so richtig in Szene zu setzen. Nachdem Meier nach knapp fünf Minuten eine scharfe Flanke von Rode von der rechten Außenbahn weit über die Latte köpft, ergibt sich in der siebten Minute die erste Chance für Joselu, der nach Zuspiel von Schwegler seinen Gegner versetzt und aus 17 Metern knapp rechts am Tor vorbeischießt.

Auffällig ist bereits in der Anfangsphase, dass sich Rosenthal und Meier ständig als zweite Spitze neben Joselu abwechseln und die Abwehr sehr weit aufgerückt agiert, was allerdings nicht allzu sehr verwundert, denn die FLF-Auswahl kommt bislang kaum aus der eigenen Hälfte heraus. Wieder wird ein Befreiungsschlag abgefangen und die Kugel fliegt postwendend zurück. Rode kommt an den Ball und passt quer zu Meier, der seinen staksig wirkenden Gegenspieler mit einem einfachen Haken nach links versetzt und Torhüter Joubert aus 12 Metern zum 1:0 tunnelt (10.). Direkt mit dem Anstoß fällt allerdings der Ausgleich, als der Differdinger Stürmer Luisi Schwegler versetzt und den Ball flach in die Gasse zwischen Zambrano und Russ legt, der den startenden David Turpel aus Ettelbrück nicht halten kann. Aus elf Metern versetzt Turpel den auf der Fünferlinie harrenden Özer mit einem Flachschuss ins rechte Toreck zum 1:1 (11.).

Diese “Lässigkeiten“ in der Abwehr zeigen sie auch in den kommenden Minuten, was Armin Veh sichtlich ärgert. So wird die Frankfurter Hintermannschaft fünf Minuten später erneut überlaufen, aber Torhüter Özer kann die Flanke vor den Fünfmeterraum im Nachfassen abfangen (22.). Kurz darauf zeigt sich Joselu nach einer weiten Flanke, die er gekonnt annimmt und vor dem Fünfmeterraum direkt abzieht, Torhüter Joubert klärt jedoch reaktionsschnell (25.). Ansonsten lassen es die Frankfurter bei tropischen Temperaturen weiter an der nötigen Konsequenz mangeln. Zwar läuft der Ball schön und direkt durch die eigenen Reihen, aber zu selten gibt es gegen die in der Defensive engagiert zur Sache gehenden Luxemburger den Überraschungsmoment, der für Torgefahr sorgt. Dafür kann ein Spieler der FLF-Auswahl sich erneut durch die fast vor der Mittellinie stehende Abwehrreihe mogeln, aber Özer hat aufgepasst (30.). Nachdem ein Kopfball von Joselu nach einer Ecke knapp am Kasten vorbei segelt, passiert nicht mehr viel, die Spieler nutzen jede sich bietende Gelegenheit, bei Spielunterbrechungen zu trinken und sind froh, als der Schiedsrichter zur Pause pfeift.

Die ein paar Unverbesserliche dazu nutzen, um kurz vor Wiederanpfiff ein paar Bengalos und Rauchbomben zu zünden, was nur einem kleinen Teil der mitgereisten Frankfurter Fans gefällt, während die anderen eben diese auspfeifen. Der Veranstalter bleibt ebenso wie der Schiedsrichter gelassen und lässt die Halbzeit pünktlich beginnen, in der bei der Eintracht jetzt Aigner und Anderson für Joselu und Russ spielen, so dass Rosenthal nun wieder die einzige Sturmspitze ist.

Bei noch immer weit über 30 Grad auf dem Rasen bleibt das Tempo überschaubar, lediglich Rode probiert sich mit einem Weitschuss, der allerdings ein Stück weit am Kasten vorbei segelt (55.). Zwei Minuten später ziehen sie dafür mächtig an, nachdem Aigner sich vor dem Strafraum der FLF-Auswahl das Leder erkämpft und querspielt. Jung kommt ran und legt direkt für Rosenthal auf, der sich auf seinem Weg in den Strafraum gegen gleich drei Gegenspieler durchsetzt und kurz vor dem rechten Fünfereck wunderbar in die Mitte zu Flum flankt, der aus sechs Metern nur noch den Kopf hinhalten muss, um für die 2:1-Führung zu sorgen (57.). Wieder eine schöne Aktion von Flum, der in der Vorbereitung einen sehr guten Eindruck macht, aber bescheiden bleibt: “Ich stelle keine Ansprüche, ich weiß, dass ich hier große Konkurrenz habe.“ Wie zum Beispiel Schröck, Inui und Marvin Bakalorz, der kurz nach der Führung zu seinem Debüt für die Eintracht kommt, denn Armin Veh wechselt gleich sieben Spieler aus (58.).

Das Spiel ist inzwischen sehr einseitig geworden, der jungen Luxemburger Mannschaft geht sichtlich die Puste aus, so dass die Abwehr und Torhüter Özer eine ruhige Halbzeit verleben. Aber auch die Eintracht spielt weiter nicht mit dem letzten Druck, ruhige Kombinationen prägen das Bild. Nachdem Luca Waldschmidt für Meier ins Spiel kommt, zeigt sich Schröck einmal mit einer schönen Einzelaktion. Er flankt in den Strafraum, wo Lakic zum Kopfball ansetzt, das Leder aber nur auf das Tornetz befördert (72.). Vier Minuten später ist Celozzi an der Reihe, der die rechte Außenbahn nach vorne sprintet und die Kugel halbhoch in Richtung Elfmeterpunkt schlägt. Genau richtig für Lanig, der sich freigelaufen hat und nun nur noch den Fuß hinhalten muss, um den Ball aus acht Metern zum 3:1 ins rechte Toreck zu setzen (76.). Auch Lakic will noch einmal, nachdem er zuvor bereits ein paar gute Szenen hatte. Nachdem sich Inui schön im Mittelfeld durchsetzt, passt er die Kugel in die Gasse auf den rechtzeitig startenden Stürmer, der am Strafraumrand die Übersicht behält und mit einem platzierten Flachschuss aus 14 Metern ins linke Toreck das 4:1 erzielt (82.).

Als Inui kurz vor Schluss bei einem Alleingang an Torhüter Joubert scheitert, pfeift der Schiedsrichter das Spiel ab und Armin Veh ist einigermaßen zufrieden: "Man hat gemerkt, dass wir am Ende der Vorbereitung sind. Es war sehr heiß und wir haben aus unseren Möglichkeiten zu wenige Tore gemacht. Alles in allem war das trotzdem ein ordentlicher Test, aber Rückschlüsse auf den Ernstfall kann man aus solchen Spielen nicht ziehen. Dafür hat uns der Gegner zu wenig gefordert, wir hatten alles zu sicher im Griff.“

Im Griff haben sie auch die Saisoneröffnungsfeier, die vier Tage später im Waldstadion vor offiziell 12.000 Zuschauern über die Bühne geht. Wie üblich mit vielen Worten, noch mehr Autogrammen und frommen Wünschen für die Saison, die diesmal Vorstandsmitglied Axel Hellmann zum Besten gibt: “Wir wollen uns auf Dauer in den Top Ten der Bundesliga etablieren, in der Europa League die Gruppenphase erreichen und im DFB-Pokal endlich einmal wieder überwintern.“ Dazu gilt es, zunächst einmal am Sonntag in Augsburg die Saison-Premiere gegen den FV Illertissen zu bestehen. (tr)

 

 


 

 

Bericht und Fotos von www.eintracht.de:

SGE gewinnt auch letztes Vorbereitungsspiel

Mit 4:1 (1:1) hat die Eintracht auch ihr letztes Vorbereitungsspiel auf die kommende Spielzeit 2013/14 gewonnen. Gegen die Nationalmannschaft Luxemburgs trafen Meier (10.), Flum (57.), Lanig (76.) und Lakic (82.) und sorgten so dafür, dass die "weiße Weste" bestehen blieb.

Vor 1800 Zuschauern (mehr als die Hälfte waren Frankfurt-Fans) im Stade Municipal zu Differdingen, das bei über 40 Grad auf dem Rasen einem Backofen glich, setzte Coach Armin Veh erneut auf ein 4-4-2-System, mit der Raute im Mittelfeld und zwei Angreifern – eine Formation, mit der die Adlerträger auch im ersten Pflichtspiel in der kommenden Woche, dem DFB-Pokal-Erstrundenmatch gegen Illertissen, auflaufen könnten. Im Tor setzte Veh erstmals in der Vorbereitung auf Aykut Özer, der am nächsten Sonntag aufgrund der Rot-Sperren von Kevin Trapp und Felix Wiedwald definitiv im Kasten stehen wird. Neben Joselu im Angriff erhielten auch die beiden Neuzugänge aus Freiburg, Johannes Flum und Jan Rosenthal, eine neuerliche Bewährungschance. Im Abwehrzentrum verteidigten zunächst Carlos Zambrano und Marco Russ. Im zweiten Durchgang wurde dann insgesamt neun Mal gewechselt.

Gegen die drittklassige A-Nationalmannschaft aus Luxemburg war die Eintracht über 90 Minuten die bessere Mannschaft und verzeichnete ein deutliches Chancenplus, wenngleich man ihr bei den heißen Temperaturen die Strapazen der langen Vorbereitungsphase anmerkte. Nach einem Unentschieden zur Pause steckte die SGE die vielen Wechsel sehr gut weg, dank der frischen Kräfte konnte man letztlich doch noch einen klaren Sieg herausspielen.

Armin Veh zeigte sich am Ende zufrieden mit dem Spiel: "Man hat gemerkt, das wir am Ende der Vorbereitung sind. Es war sehr heiß und wir haben aus unseren Möglichkeiten zu wenige Tore gemacht. Alles in allem war das aber ein ordentlicher Test, gerade im Hinblick auf das DFB-Pokal-Spiel in einer Woche."

 

 

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