• Kader u.a.: Yves Hertlein (TW), Shawn Schmidt, Bobby Ramos, Soufiane Falkou, Patrick Eckelmann, Boris Schneider, Gabriel Cuomo, Paolo Pasquino, Thorsten Gunkel, Sebastian Janke, Tim Brake, René Düvel, Gregor Hardt, Heinrich Weger, Michael Sigmund

• Thomas Kessler
• Anthony Jung
• Habib Bellaid
• Heiko Butscher
• Patrick Schaaf
• Matthias Lehmann
• Sonny Kittel
• Mario Pokar
• Ümit Korkmaz
• Rob Friend
• Caio

• Denis Streker für Ümit Korkmaz
• Dustin Ernst für Sonny Kittel
• Stevic für Matthias Lehmann
• Elia Soriano für Caio
• Dimitrij Nazarov für Rob Friend

• Thorsten Schnabel

• Armin Veh

Gnadenlose Balljagd für Bierstadt

Nach fünf Siegen mit 16:1 Toren und dem 0:0 im Verfolgerduell zwischen Düsseldorf und St. Pauli ist die Stimmung bei der Eintracht sehr gut, auch wenn Armin Veh sich genötigt sieht, mahnend die Finger zu heben: “Sieben Punkte Vorsprung sind besser als fünf. Aber noch ist nichts passiert, es sind noch sechs Spiele. Da müssen wir die Konzentration weiter hochhalten, denn am Ende kommt es auf die Nerven an. Wir dürfen nicht nachlassen und müssen viel laufen in den Spielen.“ Auch Oka Nikolov, der in Duisburg am Samstag sein 400-stes Pflichtspiel für die Eintracht absolvieren wird, bleibt auf dem Teppich: “Wenn wir zwei Spiele verlieren, ist der Vorsprung fast schon aufgebraucht“, während es Sebastian Rode auf den Punkt bringt: “Wir müssen einfach weiter gewinnen.“

Dies dürfte zumindest heute kein Problem sein, denn die Eintracht tritt bei einem Freundschaftsspiel gegen den Tabellenführer der Kreisoberliga Wiesbaden an, dem FC 34 Bierstadt, einem Stadtteilverein der Landeshauptstadt. Die Erlöse dieses vom Trikotsponsor vermittelten Spiels fließen dem Mainzer Förderverein für Tumor- und Leukämiekranke Kinder zu. Auch hier will Armin Veh die Gelegenheit nutzen, um den Reservisten und einigen Nachwuchsspielern ein wenig Spielpraxis zu geben. Mit den U23-Spielern Dustin Ernst und Anthony Jung stehen hierbei zwei Spieler im Kader, die in ihrer Jugend unter FC-Trainer Schnabel beim SV Frauenstein kickten. Neben Jung bilden Kessler, Bellaïd, Butscher, Lehmann, Kittel, Korkmaz, Caio und Friend sowie die U 23-Spieler Schaaf und Pokar die Startelf auf dem Kunstrasenplatz im Helmut-Schön-Park vor 2500 Zuschauern.

Unterdessen lässt es der Trainer des Kreisoberligisten locker angehen und meint: “Das wird ein leichtes Spiel für den Trainer, denn laufen werden sie heute alle wie die Hasen. Wir wollen versuchen, das Ergebnis unter zweistellig zu gestalten, dies wäre ein Erfolg“, während es für knapp 150 Helfer bereits seit den Morgenstunden viel zu tun gibt, um das Gastspiel der Eintracht ins rechte Rampenlicht zu rücken. Nur Rolf Töpperwien, der angeblich als Stadionsprecher gewonnen werden sollte, kommt nicht, da er wohl doch keine Anfrage erhielt. So versucht sich der vereinseigene Sprecher damit, Zuschauer und die eigenen Spieler zu motivieren.

Doch so recht will es nicht klappen. Denn nach einem langen Pass von Lehmann aus der eigenen Hälfte bekommt Schaaf den Ball unter Kontrolle, setzt sich im Sprint gegen zwei Bierstädter durch und legt die Kugel quer auf Friend, der sie aus sechs Metern ins Tor schiebt (2.). Kaum 90 Sekunden später wird ein Schuss von Korkmaz abgeblockt und landet bei Kittel, der auf Butscher verlängert. Eine Flanke später setzt sich Pokar im Strafraum durch, versetzt Torhüter Hertlein mit einem kurzen Haken und haut die Kugel zum 2:0 unter die Latte (4.). “Das ging jetzt aber recht schnell“, verkündet der Stadionsprecher und es geht in diesem Tempo zunächst weiter. Nur drei Minuten später gibt es Elfmeter für die Eintracht, nachdem ein Schuss von Lehmann gegen den Arm eines Abwehrspielers prallt. Lehmann tritt selbst an, versetzt Hertlein und schlenzt das Leder zum 3:0 ins linke Toreck.

In der 15. Spielminute hat plötzlich Bierstadt nach einem langen Ball über die rechte Seite die erste Chance zum Anschlusstreffer, doch Ramos scheitert aus halbrechter Position an Torhüter Kessler, der zur Ecke klärt. Im direkten Gegenzug marschiert Friend auf Zuspiel von Schaaf von halbrechts in den Strafraum und legt das Leder kurz vor der Torauslinie zurück auf Caio, der aus 13 Metern keine Mühe hat, die Kugel im unteren rechten Toreck zu versenken (16.). Fünf Minuten später ist es wieder Caio, der nach einem tollen Pass von Kittel allein auf Torhüter Hertlein zumarschiert, ihn mit einem Haken ausspielt und das Leder ins verwaiste Tor zum 5:0 einschiebt. “Das ist ein ganz anderes Tempo“, stöhnt Torhüter Hertlein, der dennoch am Ende meint: “Es hat Spaß gemacht.“

In der 27. Spielminute zündet Kittel den Turbo und sprintet aus dem Halbfeld an einigen Orangenen vorbei in den Strafraum, wo er zu Fall gebracht wird. Klare Sache, es gibt Elfmeter, den Kittel selbst sicher zum 6:0 ins rechte Toreck schlenzt. Kurz darauf steht zum zweiten Mal der Frankfurter Torhüter im Mittelpunkt, nachdem Eckelmann aus 18 Metern abzieht, aber Kessler kann den Aufsetzer zur Seite abwehren. Fast im Gegenzug macht es der Zweitligist nach einer schönen Kombination über Kittel, Caio und Pokar, der quer zu Friend legt, besser. Aus fünf Metern lässt der Kanadier den Ball zum 7:0 ins Netz prallen (31.). Nachdem Brake die dritte Chance für den Kreisoberligisten nicht nutzen kann (35.), sorgt in der 41. Spielminute Lehmann mit einem Schuss aus elf Metern unter die Latte für den 8:0-Pausenstand.

Zur zweiten Halbzeit kommen bei der Eintracht die U23-Stürmer Nazarov und Soriano für Caio sowie Friend und die Nachwuchsspieler Denis Streker, David Stevic und Dustin Ernst für Lehmann, Kittel und Korkmaz in die Partie, so dass nunmehr bis auf Kessler und Butscher nur noch Regionalligaspieler gegen den Kreisoberligisten kicken. Dennoch bleiben die jungen Frankfurter hochüberlegen, auch wenn Bierstadt innerhalb einer Minute zu zwei kleineren Chancen durch Schneider mit einem Lupfer und Ramos mit einem Schuss von der Strafraumgrenze kommen, die jedoch beide über die Latte segeln. Dafür zeigt sich auf der anderen Seite Soriano treffsicher, der einen abgeblockten Schuss von Nazarov zum 9:0 ins linke Toreck schießt (65.). Danach kann sich auch Nazarov mit einem schönen Schlenzer von der Strafraumgrenze in die Torschützenliste eintragen (71.), bevor Soriano mit dem 11:0 in der 89. Minute für den Schlusspunkt sorgt.

Für Armin Veh hat es wohl keine neuen Erkenntnisse für das samstägliche Gastspiel beim MSV Duisburg gebracht, doch Heiko Butscher ist nach den 90 Minuten zufrieden: “Es ist schön, dass man Spielpraxis erhält, das ist eine Abwechslung zum Training. Es ist wichtig, im Rhythmus zu bleiben und ein Gespür für die Bewegung zu haben, zumal Bierstadt sehr gut dagegen gehalten hat.“ Bierstadts Trainer Schnabel ergänzt: “Heute konnten meine Jungs spüren, was es heißt, Bundesliga zu spielen. Es war eine richtige Balljagd. Die ist gnadenlos, wenn du Fehler begehst.“

Pirmin Schwegler verlängert seinen Vertrag für den Aufstiegsfall

Bereits seit Monate kursierten die Gerüchte, jetzt werden endlich Nägel mit Köpfen gemacht. Der 24 Jahre alte Schweizer hat seinen Vertrag, der jedoch nur für die 1. Liga gilt, bei der Eintracht bis zum 30.06.2015 verlängert. "Ich bin davon überzeugt, dass wir den Aufstieg schaffen. Pirmin hat mit seiner Vertragsverlängerung ein Zeichen für den Aufstieg gesetzt, das für die Eintracht von enormer Bedeutung ist", erklärt hierzu Bruno Hübner und Schwegler selbst erklärt: "Ich will dazu beitragen, dass sich die Eintracht in der 1. Bundesliga etabliert." (tr)

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