TSG Neu-Isenburg - Eintracht
Frankfurt |
Freundschaftsspiel 2011/2012
1:6 (0:1)
Termin: Mi 21.03.2012
Zuschauer: 1.000
Schiedsrichter:
Tore: 0:1 Rob Friend (12.), 0:2 Erwin Hoffer (48.), 0:3 Caio (51., Foulelfmeter), 0:4 Karim Matmour (65.), 1:4 Maximilian Peters (69., Elfmeter), 1:5 Habib Bellaid (74.), 1:6 Erwin Hoffer (80.)
TSG Neu-Isenburg |
Eintracht Frankfurt |
Eingesetzt:
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“Dange ann die Eindracht fürs Komme“ Mal fordert er mehr davon und jetzt bremst er wieder ein: “Mir ist das alles viel zu euphorisch hier, wenn ich höre, dass alles schon entschieden sei, nur weil wir fünf Zähler Vorsprung vor dem vierten Rang haben, lache ich mich kaputt. Man hat das Gefühl, wir wären schon aufgestiegen. Aber nichts ist erreicht, nichts ist entschieden", redet sich Armin Veh vor Journalisten zu Beginn der langen Trainingswoche heiß, die erst am Montag in Berlin endet und fordert volle Konzentration bis zum Ende der Saison ein. Kittel bekam daher ein Interviewverbot auferlegt, damit er sich ausschließlich auf den Fußball konzentrieren kann. “Und Homestorys wird es auch keine mehr geben, wir müssen hier mal ein bisschen auf dem Teppich bleiben.“ Weniger der Konzentration als vielmehr der Abwechslung dient hingegen das heutige Freundschaftsspiel gegen den aktuellen Tabellenzwölften der Gruppenliga Frankfurt-Ost, der TSG 1885 Neu-Isenburg, die nach einer längeren Niederlagenserie inzwischen den dritten Trainer haben. Seit Anfang März soll Dominik Grobe, der auch im Kader des Teams steht, das Ruder endlich rumreißen. Was dem Siebtligist heute wohl nicht gelingen wird, auch wenn Armin Veh ausschließlich Spieler einsetzen will, die zuletzt nicht der Startelf angehörten. So bilden Korkmaz als Rechtsverteidiger, Amedick, Bellaïd und Butscher die Abwehr, vor der ein fünfköpfiges Mittelfeld mit Lehmann, Abu, Matmour, Caio und Kittel sowie Friend als einziger Spitze spielen werden. Nachdem der ebenso stark hessisch wie euphorisch redende Stadionsprecher alle nur möglichen Honoratioren ausführlich begrüßt hat, beginnt ein von Beginn an ziemlich einseitiges Spiel. Der zweite Anzug der Eintracht spielt sich im gegnerischen Halbfeld routiniert die Kugel zu und sucht eine Lücke im meist engmaschigen Abwehrbollwerk. Trotz der drückenden Überlegenheit zeigen sie jedoch nur selten Spielwitz und Ideen, so dass sich Chancen meist durch Einzelaktionen oder hohe Bälle in den Strafraum ergeben, wo Friend in den ersten zehn Minuten bereits drei gute Möglichkeiten hat, diese aber ein wenig kläglich versiebt. Nach einer Ecke durch Kittel von der linken Seite springt der 31-Jährige aber zwei Köpfe höher als seine Gegenspieler und setzt den Ball zielgenau ins linke Toreck zum 1:0 (12.). Wer gedacht, hat, dass nun die Treffer wie reife Früchte fallen, sieht sich schnell getäuscht. Zwar ergeben sich noch ein paar Chancen für Matmour und Friend, doch die werden ebenso unkonzentriert abgeschlossen, wie das Passspiel auf weite Strecken wirkt. Auch wenn Abu ab und an mit Technik und viel Einsatz heraussticht, richtig empfehlen kann sich Armin Veh in diesen Minuten niemand. Nachdem Amedick wegen eines Muskelfaserrisses im Oberschenkel ausscheiden muss, stellt der Trainer um. Butscher rückt in die Innenverteidigung, Abu auf die linke Abwehrseite und mit Hoffer kommt ein zweiter Stürmer (33.). Kurz vor der Pause probiert es Caio dann einmal auf eigene Faust und dribbelt sich an drei Neu-Isenburgern vorbei in den Strafraum, um vom Vierten von den Beinen geholt zu werden. Klare Sache, der Schiedsrichter pfeift und Matmour schnappt sich die Kugel. Mit kurzem Anlauf schießt er flach nach links, aber Torhüter Bobsin ahnt die Ecke und kann den Ball um den Pfosten lenken (43.), so dass es mit dem 1:0 in die Pause geht. Ohne weitere Wechsel beginnt die Eintracht die zweite Hälfte, die mit einem schönen Angriff beginnt. Kittel marschiert auf der rechten Außenbahn und spielt das Leder flach in den Strafraum, während Friend startet. Kurz vor der Torauslinie legt der die Kugel zurück, wo Hoffer keine Mühe hat, sie aus sechs Metern im rechten Toreck zu versenken (48.). Nur drei Minuten später gibt es erneut Elfmeter, nachdem ein Abwehrspieler eine Flanke von Kittel nur mit dem Arm abwehren kann. Diesmal ist es Caio, der den Torhüter verlädt und den Ball sicher zum 3:0 ins linke Toreck schiebt. Danach kann sich Bobsin bei Schüssen von Matmour, Hoffer und Abu noch einmal von seiner besten Seite zeigen, um nach 65 Minuten doch wieder hinter sich zu greifen. Ein hoher Ball von rechts kann zwar vor Friend geklärt werden, doch die Kugel landet bei Matmour der sie aus zwölf Metern ins linke Toreck schlenzt. Kurz darauf wird es laut auf den Rängen und auch der Stadionsprecher ist kaum zu halten, denn nach einem der äußerst seltenen Konter des Gruppenligisten setzt sich ein Isenburger im Strafraum durch und soll beim Abschluss geklammert worden sein. Der Schiedsrichter hat ein gutes Herz und zeigt auf den Punkt. Peters läuft an und schießt flach ins rechte Eck, Kessler kann die Kugel noch an den Pfosten lenken, von wo aus sie aber zum vielumjubelten 1:4 im Kasten landet. Während sich der Kapitän ausgiebig freut, wird er vom weiterhin emsigen Stadionsprecher mit einem schrägschrill geträllerten "Maxi, schenk uns ein Foto von Dir" bedacht (69.). Fünf Minuten später ist der alte Abstand wieder hergestellt, nachdem ein Friendkopfball auf der Linie nur geblockt werden kann und Bellaïd zum 5:1 abstaubt (74.). Wie das erste, so fällt auch das letzte Tor durch eine von Kittel getretene Ecke, diesmal von der rechten Seite. Friend köpft den Ball von der Strafraumgrenze aus nach vorne, wo Hoffer den Ball aus der Drehung zum 6:1-Endstand ins linke Toreck zimmert (80.). Das war es dann für die Eintracht und den Stadionsprecher, der den Profis noch einen letzten Gruß mitgibt: “Liebe Eintracht, am 6. Mai wollen wir euch und uns dann in Freudentränen aufgelöst sehen!”
Bereits kurz vor dem heutigen Testspiel verkündet die Eintracht ihre erste Neuverpflichtung für die kommende Saison. Der 24-jährige Stefan Aigner wechselt ablösefrei vom TSV 1860 München unterschreibt einen 3-Jahres-Vertrag, der sowohl für die erste als auch die zweite Liga gilt. “Stefan ist bereits im Alter von 24 Jahren zum Leistungsträger bei den Löwen geworden, hat aber noch viel Entwicklungspotential nach oben. Er ist ein junger deutscher Spieler, der sein Ziel noch vor Augen hat - er erfüllt genau das Profil“, meint Sportdirektor Bruno Hübner zu dem offensiven Mittelfeldspieler, der bereits 118 Zweit- und 5 Erstligapartien mit Bielefeld auf dem Buckel hat. (tr)
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