Eintracht Frankfurt - Rot-Weiss
Frankfurt |
Freundschaftsspiel 2011/2012
6:0 (4:0)
Termin: Mi 07.03.2012 auf dem Trainingsplatz an der Wintersporthalle
Zuschauer: 300
Schiedsrichter:
Tore: 1:0 Pirmin Schwegler (2.), 2:0 Mohamadou Idrissou (13.), 3:0 Heiko Butscher (33.), 4:0 Mohamadou Idrissou (44.), 5:0 Ümit Korkmaz (77.), 6:0 Rob Friend (83.)
Eintracht Frankfurt |
Energie Cottbus |
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Ein Test für Mo, kein Test für die Abwehr… “Ein richtiger Mo fehlt uns“, meint Armin Veh, der Idrissou zuletzt beim 1:0-Sieg gegen Cottbus in der zweiten Halbzeit eingewechselt hat. Noch fehlt dem Kameruner nach seiner Knöcheloperation jedoch die Aggressivität und Explosivität, die ihn in der Hinrunde ausgezeichnet hat. So kommt es dem Trainer mehr als gelegen, dass vor dem Spiel in Rostock ein Test gegen den Oberligisten Rot Weiß Frankfurt vereinbart wurde, bei dem Idrissou Praxis sammeln und zudem die zuletzt unsicher wirkende Abwehr noch einmal getestet werden kann. “Es gibt keine Festlegung, gerade Amedick war ein Härtefall. Ihn habe ich gegen Cottbus nicht ausgewechselt, weil er schlecht war, sondern nur aus taktischen Gründen“, sagt der Trainer, um heute in der Abwehr mit Jung, Anderson, Butscher und Djakpa zu beginnen. Schwegler, Rode, Köhler sowie Kittel bilden zunächst die Mittelfeldraute vor den beiden Sturmspitzen Friend und Idrissou. Die Rot-Weißen, für die die kurze Rückrunde erst am Wochenende mit einem eminent wichtigen Auswärtssieg begann, scheinen genau der richtige Aufbaugegner für Idrissou und Co. zu sein, schließlich geht es für den Tabellensechzehnten der Oberliga Hessen, der nach 23 Saisonspielen bereits 58 Toren kassiert hat, um den Verbleib in der in der fünften Liga. Hierfür hat Präsident Gaetano Patella, der langjährige Schatzmeister der Eintracht, in der Winterpause mit Sasan Tabib einen neuen Trainer geholt und die Mannschaft heftig durcheinander gewirbelt. Neun Spieler gingen und sieben neue Spieler gilt es beim Oberligisten schnellst möglich zu integrieren, so dass auch dem Oberligisten der Test sehr gelegen kommt. Doch die rund 300 Zuschauer auf dem Trainingsplatz an der Wintersporthalle sehen von Beginn an ein sehr einseitiges Spiel, dass ein klein wenig an Hase und Igel erinnert. Wo immer ein Roter hineilt, ist bereits ein schwarzer Eintrachtler da, so dass es niemanden wundert, dass Schwegler bereits nach zwei Minuten für die Führung sorgt. Gut für Idrissou, das die Abwehr der Rot-Weißen alles andere als sattelfest ist, so dass er elf Minuten später einen Abpraller von Torhüter Fromm locker zum 2:0 einschieben kann. Weiterhin bleibt die Eintracht mehr als spielbestimmend, auch wenn viele Kombinationen gegen den Oberligisten alles andere als sicher wirken und die Flanken in die Spitze oft zu ungenau sind. Doch Rot-Weiß bleibt bei Ballbesitz ängstlich und bieder, so dass Stürmer Bentaayate kaum einmal die Kugel aus der Nähe sieht. Ganz im Gegensatz zu seinem Torhüter Fromm, der nach einem Schuss von Butscher bereits zum dritten Mal hinter sich greifen muss (33.). Nachdem auf der anderen Seite der bislang beschäftigungslose Torhüter Kessler kurz darauf das erste und letzte Mal eingreifen muss, als er einen Freistoß der Rot-Weißen an die Latte lenkt, ist eine Minute vor der Pause wieder Idrissou zur Stelle. Ein Missverständnis zwischen Fromm und einem Abwehrspieler nutzt der Kongolese aus und schiebt die Leder am ausrutschenden Torhüter vorbei zur 4:0-Pausenführung. Zur zweiten Halbzeit bleiben bei der Eintracht lediglich Kessler sowie Friend und Idrissou auf dem Rasen, ansonsten dürfen sich nun Anthony Jung, Anderson, Schildenfeld sowie Bellaïd in der Abwehr zeigen und Mohammed Abu, der Leihspieler von Manchester City, kommt für Schwegler zu seinem Debüt im Eintracht-Trikot. Und tatsächlich präsentiert sich der 21-jährige Ghanaer mehr als ordentlich, meint Co-Trainer Geyer: “Er hat viel richtig gut gemacht und war mit Biss, ordentlichen Pässen und gutem Auge für den Nebenmann bei der Sache.“ Ansonsten lässt es der Zweitligist ein wenig zu locker angehen, so dass sich zunächst nur wenige Chancen ergeben, die aber weder Friend noch Idrissou nutzen können. Immerhin kann Korkmaz für den ersten Treffer im zweiten Abschnitt sorgen (77.) und Friend aus kurzer Distanz für den 6:0-Endstand sorgen (83.), mit dem Armin Veh einigermaßen zufrieden ist. Trotz der nicht gerade stürmischen Rot-Weißen hat er seltsamerweise sogar neue Erkenntnisse für die Abwehr gesammelt: “Bamba und Butscher, das hat mir nicht so gefallen. Bamba und Schildenfeld passen besser zusammen. Butscher sehe ich links außen.“
Unterdessen hat der DFB-Kontrollausschuss der Eintracht mitgeteilt, beim Sportgericht den Ausschluss der Fans beim nächsten Auswärtsspiel zu beantragen. Vor dem Anpfiff des Spiels bei Fortuna Düsseldorf waren bengalische Feuer abgebrannt und Böller und Feuerwerkskörper auf das Spielfeld geflogen, so dass die Partie aufgrund der Rauchentwicklung fünf Minuten später begann. “Wir haben dem Antrag nicht zugestimmt und warten das Urteil des Sportgerichts ab”, erklärt Heribert Bruchhagen vor dem nahenden Spiel in Rostock, doch eine Woche später bestätigt das DFB-Sportgericht die Empfehlung des Kontrollausschusses, so dass nun beim Auswärtsspiel gegen Union Berlin die Kollektivstrafe vollstreckt werden wird. Die Eintracht akzeptiert das Urteil, auch weil sich nach Sichtung der Fernsehbilder ergab, dass zudem nach dem Abpfiff ein Feuerwerkskörper direkt neben dem Linienrichter explodierte, erklärt Heribert Bruchhagen: “Wir können und wollen es nicht riskieren, das Verfahren unnötig in die Länge zu ziehen und am Ende zu einem sportlich noch wichtigeren Zeitpunkt diese Strafe zu kassieren.“ (tr)
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