34. Hallenturnier in Frankfurt "Licher Hessen Cup" |
Freitag, 06.01.2012
in der Ballsporthalle in Höchst
5.000 Zuschauer
Alemannia Aachen |
TSG Hoffenheim | FSV Frankfurt | VfL Wolfsburg | Eintracht Frankfurt |
Kickers Oxxenbach |
Team: Yannic Horn (U19), Cimen, Caio, Matmour, Cimen, Köhler, Ugur Albayrak (U23), Schmidt, Anthony Jung (U23), Korkmaz ... Trainer: Armin Veh
Gruppe A
Halbfinale
Spiel um Platz 3
Finale
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Sang- und klanglos
“Wir bieten ein Spitzenfeld, die Zuschauer kommen auf ihre Kosten. Nur in der Halle ist der Fan nah am Star“, freut sich Ex-Eintrachtler Gert Trinklein, Organisator des 34. Turniers um den Hessen-Cup, dass es ihm erneut gelungen ist, mit der Eintracht, dem FSV, Wolfsburg, Hoffenheim und dem benachbarten Drittligisten ein zumindest auf dem Papier spannendes Turnierfeld zusammen zu stellen. Das dies nicht unbedingt genügt, bewies die Eintracht im vergangenen Jahr, als Trainer Skibbe gar nicht erst erschien und seine zweite Garde einsetzte, die in der Vorrunde ausschied, um hinterher schmallippig zu verkünden: “Eintracht Frankfurt wird im nächsten Jahr nicht am Turnier teilnehmen.“ Doch Skibbe ist Geschichte, seit kurzem bei Hertha BSC Berlin als Trainer tätig und darf ungeniert behaupten: “Mit mir wäre die Eintracht nie im Leben abgestiegen. Ich bin davon überzeugt, dass Heribert Bruchhagen heute ganz anders handeln würde und meine Entlassung zwar nicht öffentlich, aber vor sich selbst als Fehler eingestehen wird.“ Aber auch Armin Veh ist kein großer Freund des ehemaligen “Budenzaubers“ und will trotz des blamablen Ausscheidens beim Hallenturnier in Mannheim auf Nachwuchsleute und Reservisten setzen: “Man kann nicht allen und jedem gerecht werden. Aber soll ich Meier oder Rode oder Schwegler bringen und riskieren, dass sie sich verletzen? Der Aufstieg geht natürlich vor und daher werde ich den Spielern nicht drei Tage Urlaub streichen, um sich auf ein Hallenturnier vorzubereiten. Die Alternative ist nur, gar nicht daran teilnehmen.“ Immerhin gehören heute neben Caio, Schmidt und Korkmaz auch Köhler sowie Matmour zum Kader der Eintracht, der mit U19-Torhüter Horn, U-23-Routinier Cimen, Anthony Jung (U23), Titsch-Rivero, Ehlert (U19) und Alvarez komplettiert wird, während Meier, Rode, Schwegler und Co. immerhin in der Halle zum Autogramme schreiben sind. “Mit all meinen Mannschaften habe ich immer die Gelegenheit wahrgenommen, in der Halle anzutreten“, sagt hingegen Alemannia-Trainer Friedhelm Funkel, der den Trainingsauftakt des Tabellenviertzehnten in der Halle absolviert hat und weitgehend mit seinem Stammkader nach Frankfurt gereist ist, so dass auch Neuzugang Albert Streit mit dabei ist, der seine Fußballschuhe schon fast an den Nagel gehängt hatte: “Bei meinem alten Trainer noch mal Fuß fassen zu können, freut mich einfach. Ich bin in guter Verfassung und sein Anteil daran beträgt sicher 90 Prozent. Ich hatte mit Fußball schon fast abgeschlossen.“ Doch nach einer 1:2-Auftaktniederlage gegen den Drittligisten muss die Alemannia nun gegen die Eintracht gewinnen, um mit dem Hallenturnier nicht ebenfalls frühzeitig abzuschließen. Mit Köhler sowie Matmour im Anfangsteam sieht es zunächst tatsächlich so aus, als wolle die Eintracht Wiedergutmachung für den gestrigen Abend betreiben. Zunächst kann Torhüter Flekken bei einem Schuss von Matmour noch retten, ist aber beim fulminanten Flachschuss von Cimen machtlos, der der Eintracht die 1:0-Führung bringt, mit der es auch in die Pause geht. Im zweiten Abschnitt verstärkt Aachen das Tempo, während sich die Eintracht meist lustlos die Kugel zuschiebt, was prompt bestraft wird. Zunächst rettet Torhüter Horn zwar noch vor Junglas und Yabo, die vor dem Strafraum die Frankfurter austanzen lassen und auch Streit scheitert am 18-Jährigen. Aber nachdem sich Schmidt von der Bande ausspielen lässt, sorgt Stiepermann Sekunden später für den Ausgleich. Nun plätschert das Spiel hin und her, Stiepermann verfehlt um Zentimeter den Kasten und auch Köhler trifft nur die Unterseite der Latte. Mehr Glück hat auf der anderen Seite Korte, dessen Linksschuss aus dem Gewühl heraus den Weg zum 2:1-Endstand ins Frankfurter Tor findet. “Der OFC hat immer eine gute Rolle gespielt. Daran wollen wir anknüpfen und ins Finale einziehen. Das trauen wir uns zu, trotz der starken Konkurrenz“, erklärt Ex-Eintracht-Stürmer Arie van Lent, der die Eintracht unter Trainer Funkel wieder in die Bundesliga schoss und jetzt die Trainerbank des Drittligisten ziert. Und endlich zeigt die Eintracht sich auch in der Halle von ihrer kämpferischen Seite und hält gegen den aggressiv in den Mann gehenden Drittligisten dagegen. Anthony Jung hat die erste Chance auf die Führung, scheitert jedoch an Torhüter Endres. Fast im direkten Gegenzug macht es Testroet besser und haut die Kugel Vollspann zur 1:0-Führung ins rechte Eck. Doch der Jubel ist zum Glück nur kurz, denn Caio haut die Kugel Sekunden später zum 1:1 in die Maschen. Auch wenn er ansonsten ebenso unauffällig und behäbig agiert wie Köhler, ist der Brasilianer auch kurz vor der Halbzeit zur Stelle und bringt die Eintracht mit 2:1 in Führung. Nun sind alle drei Mannschaften in der Gruppe punkt- und torgleich. Doch die Gedankenspiele um ein Neunmeterschiessen mit drei Mannschaften sind nur kurz, denn der Drittligist drückt jetzt auf den Ausgleich, während die Frankfurter jetzt zu lässig agieren. Testroet scheitert zunächst, doch den Abpraller von der Torausbande bekommt Bender unter Kontrolle und netzt zum 2:2 ein. Endlich geht ein Ruck durch die Frankfurter, die wieder beherzter zur Sache gehen. Um jeden Ball wird jetzt gekämpft, Lambrecht und Köhler bieten sich verbissene Zweikämpfe mit ordentlichem Geschubse. Doch weder Benny noch Caio treffen bei ihren gut heraus gespielten Chancen das Tor. Wieder macht es der Drittligist besser. Telcch scheitert an der Bande, aber Hahn ist zur Stelle und haut die Kugel in der 17. Minute im Nachschuss zum 3:2 ins Tor. Nachdem Matmour zwei Minuten später den Ausgleich erzielt, werfen sie noch einmal alles nach vorne. Doch nachdem Alvarez in den Schlusssekunde an Torhüter Endres scheitert, ist der Hessen Cup für die Eintracht wieder einmal in der Vorrunde beendet. “Wir hätten den Fans gerne weiterhin etwas geboten, sind aber leider ausgeschieden. Im Hallenfußball liegen Sieg und Niederlage nun mal eng beisammen“, meint Heribert Bruchhagen nach der bescheidenen Vorstellung nur, während Aachen das Turnier durch ein 5:4 gegen Hoffenheim gewinnt.
“Einen Spieler abzugeben ist nie erfreulich, aber
wenn sich ein Spieler nicht mehr wohl fühlt und auch sportlich nicht
mehr zufrieden ist, muss man überlegen, was einem Wechsel entgegensteht,
auch im Hinblick auf die Stimmung in der Mannschaft", erklärt
Heribert Bruchhagen bereits am Rande des Hessen Cups. Nur einen Tag später
wird der Wechsel des 31-jährigen Griechen, der in 52 Pflichtspielen
für die Eintracht seit Sommer 2010 27 Tore erzielte, bekanntgegeben.
Gekas wechselt für eine geschätzte Ablösesumme von ca.
300.000 Euro zum türkischen Erstligisten Samsunspor in die Türkei.
“Ich war selbstverständlich einverstanden, Gekas abzugeben.
Denn wenn ich einen Spieler immer wieder zum Jagen tragen muss, macht
das wenig Sinn“, erklärt Trainer Armin Veh vielsagend. (tr)
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