Eintracht Frankfurt - MFK Košice

Freundschaftsspiel 2011/2012

5:1 (2:0)

Termin: 22.06.2011, 18:30 Uhr in Seekirchen
Zuschauer: 150
Schiedsrichter:
Tore: 1:0 Erwin Hoffer (6.), 2:0 Alexander Meier (44.), 3:0 Caio (59.), 4:0 Martin Fenin (71., Elfmeter), 5:0 Constant Djakpa (78.), 5:1 Kamil Karaš (79.)


 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt MFK Košice

 


  • Darko Tofiloski
  • Mikuláš Tóth
  • Ivan Djokovic
  • Jurai Hovancík
  • Matúš Conka
  • Floris Isola
  • Peter Kavka
  • Miroslav Viazanko
  • Uros Matic
  • Erik Pacinda
  • Dávid Škutka

 

Wechsel
Wechsel
  • Miloš Ostojic für Ivan Djokovic (46.)
  • Kamil Karaš für Miroslav Viazanko (46.)
  • Peter Gál-Andrezly für Erik Pacinda (46.)
  • Jozef Skvašík für Uros Matic (60.)
  • Tomas Kubík für Dávid Škutka (60.)
Trainer Trainer
  • Ladislav Šimco

 

Souveräner Sieg trotz schwerer Beine

"Das Programm ist extrem schwer. Und natürlich hätte ich mir fürs erste Heimspiel einen anderen Gegner gewünscht, zumal wir gegen St. Pauli ansonsten mit einem vollen Stadion gerechnet hätten", ärgert sich Heribert Bruchhagen über die Spielansetzungen, die die DFL verkündet hat. Nach dem Auftakt bei Greuther-Fürth kommt ausgerechnet der Mitabsteiger zu dem Spiel, das aufgrund des Platzsturms gegen den 1. FC Köln in der Vorsaison nach der DFB-Entscheidung nur 19.000 Zuschauer sehen dürfen. So rechnet Finanzvorstand Dr. Pröckl wegen der nicht verkaufbaren Tickets und der anteiligen Reduzierung der Dauerkarten-Preise mit Mindereinnahmen von knapp 500.000 Euro.

Auch Trainer Veh beeindruckt das Auftaktprogramm und betont, dass es nun umso wichtiger sei, dass die Personalplanungen vor allem in der Innenverteidigung möglichst bald abgeschlossen werden können: "Da brauchen wir vier. Mit zwei Innenverteidigern gehe ich nicht in die Saison", stellt er klar, während für den israelischen Testspieler Shai Maimon das Trainingslager aufgrund von Rückenproblemen ebenso vorzeitig beendet ist wie für die beiden Nachwuchsspieler Dudda und Mehring, die zurück nach Frankfurt reisen. So hält Sportdirektor Hübner weiter nach Verstärkungen für die Abwehr und die rechte Außenbahn Ausschau. "Wenn ich dann den Richtigen bekomme, warte ich gerne drei Tage länger", meint der Trainer, während die Verträge mit den potentiellen Neuzugängen Stefan Bell und “Jimmy“ Hoffer noch immer nicht in trockenen Tüchern sind. Ebenso wenig geeinigt hat sich die Eintracht bislang mit dem nicht mehr wohlgelittenen und - mittlerweile auf unbestimmte Zeit - freigestellten Ioannis Amanatidis über die Höhe seiner Abfindung.


Ex-Rapidler im Dress
der Eintracht: Hoffer

Für die Profis steht im österreichischen Leogang unterdessen eine Busreise in das knapp 80 km entfernte Seekirchen am Wallersee an. Im Sportzentrum Aug trifft die Eintracht erneut auf einen slowenischen Erstligisten, den MFK Košice, für den die neue Saison ebenfalls Mitte Juli beginnen wird. Wie angekündigt, lässt Armin Veh diesmal mit zwei Stürmern und einer Mittelfeldraute testen. So spielen Gekas und Eintracht-Debütant Hoffer im Sturm, das Mittelfeld bilden Schwegler vor der Abwehr, Rode sowie Lehmann auf den Außenbahnen und Meier hinter den Spitzen. Wie schon gegen Senica spielen Jung, Bell, Russ und Djakpa in der Abwehr vor Oka Nikolov, der diesmal den Kasten hütet.

Gegner sind die Fußballer aus der 234.000-Einwohner-Stadt Košice im Südosten der Slowakei, die den Klassenerhalt in der ersten Liga erst am letzten Spieltag geschafft und nun ihr Trainingslager in Bad Zell aufgeschlagen haben. Dass der Verein überhaupt so hochklassig kickt, hat er, ähnlich wie der vorherige Gegner Senica, einem Mäzen zu verdanken, der 1992 einen siebtklassigen Verein im Dorf Licartovce kurzerhand übernahm, in die Zweite Liga führte und im Jahr 2004 mit dem ruhmreichen, aber insolventen FC Košice fusionierte. Doch seit dem Aufstieg kämpft der Verein ebenso wie der Mäzen mit finanziellen Schwierigkeiten, so dass immer wieder Spieler verkauft und junge Leute, insbesondere aus Serbien, dazu stoßen. So wechselten Juhár zu Sparta Prag, Regisseur Milikovic zu Meister Bratislava und auch Kapitän Cicman hat den Verein verlassen. Geblieben ist immerhin der “3-Tore-Topstürmer“ der letzten Saison, Dávid Škutka, der auch heute in der Startelf von Trainer Ladislav Šimco steht.

Gut eine Stunde vor dem Beginn sorgt ein ordentliches Gewitter mit Hagel und starkem Regen zunächst für ein Verkehrschaos, von dem auch der Bus der Frankfurter betroffen ist, so dass das Spiel erst mit 15-minütiger Verspätung, dafür aber ohne Regen vor ca. 150 Zuschauern begonnen werden kann. Und hier sorgt die Eintracht von Beginn an für klare Verhältnisse, denn in der fünften Spielminute setzt sich Rode nach einer Kombination von Jung und Meier auf der rechten Außenbahn durch, um scharf in die Mitte zu passen. Hoffer steht da, wo ein Stürmer stehen muss und haut die Kugel zum frühen 1:0 für die Eintracht in die Maschen.

Weiterhin bestimmt die Eintracht das Spiel auf dem nassen Rasen. Immer wieder ist es Schwegler, der die schnellen Angriffe über die Außenbahnen einleitet. Aber auch Meier vermag gegen die in der Abwehr nicht eben sattelfesten Slowaken zu überzeugen, die sich erst nach knapp einer halben Stunde aus der Umklammerung befreien können, ohne sich jedoch Chancen zu erspielen. Dann aber wird es gefährlich. Nach einem Ballverlust von Lehmann kommt das Leder zu Viazanko, der nun freie Bahn hat, aber am schnell reagierenden Nikolov scheitert (31.). Auch Matic und Djokovic haben kurz darauf die Möglichkeit zum Ausgleich, setzen ihre Kopfbälle aber jeweils neben den Frankfurter Kasten. Doch dann dreht die Eintracht noch einmal über Rode auf. Wieder passt er scharf in die Mitte, doch diesmal verpassen sowohl Hoffer als auch Meier die scharfe Hereingabe (38.).

Kurz vor dem Pausenpfiff machen sie es jedoch besser. Erneut ist es Rode, der sich nach schönem Doppelpass mit Meier auf rechts durchsetzt, um das Leder noch einmal auf den nachrückenden Meier zu passen, der die Kugel zur 2:0-Pausenführung ins Tor schlenzt. “Die Eintracht hat gute Einzelspieler und vor allem Effizienz. Sie verwandelten ihre Chancen, wir vergaben sie. Uns fehlt ein starker Spieler in der Innenverteidigung, denn wir mussten auf den verletzten Singlár verzichten und Djokovic hat noch Trainingsrückstand“, nimmt Košices Trainer Šimco sein Team in Schutz, um zur zweiten Halbzeit drei neue Spieler zu bringen. Unterdessen kommen bei Frankfurt für Rode, Meier sowie Gekas Caio, Clark und Fenin in die Partie. Vor allem der 24-jährige Tscheche, der die Zeit unter Michael Skibbe “als einen Alptraum“ bezeichnet, hat sich viel vorgenommen: “Ich will vorne spielen und die Tore schießen. Ich bin Mittelstürmer und keiner für außen.“


Caio

Es bleibt dabei, auch in der zweiten Halbzeit beherrscht die Eintracht die Slowaken spielerisch fast nach Belieben. Caio hat viel Platz und kann so gleich ein paar seiner Dribbelkünste zeigen, als er drei Abwehrspieler spielerisch umkurvt, ihm vor lauter Freude jedoch der Blick für die freistehenden Nebenleute fehlt. Besser macht er es in der 59. Spielminute, als es Freistoß aus halblinker Position gibt. Ein kurzer Anlauf und der Ball fliegt wie an der Schnur gezogen ins rechte obere Toreck. Zum 3:0 für die Eintracht, das auch den Trainer freut, der seine beiden “10er“ Meier und Caio lobt: “Beide haben ein Tor gemacht, Caio hat sich gut bewegt und zeigt sich auch im Training engagiert. Aber er kann noch zehn Jahre trainieren, im Ausdauerbereich wird der nie groß gut werden.“

Bei Košice kommen kurz darauf zwei weitere Nachwuchsspieler, während Armin Veh fünf Minuten später Alvarez und Titsch-Rivero für Hoffer und Lehmann aufs Feld schickt (65.). Aber auch die nächste erwähnenswerte Szene gehört wieder Caio, der einen Ball an den Pfosten schlenzt. Fenin kommt an den Abpraller und will abstauben, wird aber unsanft von den Füssen geholt, so dass es Elfmeter für die Eintracht gibt. Der Gefoulte schießt selbst und verwandelt sicher zum 4:0 (71.). Gegenwehr leistet Košice in dem nun einseitigen Spiel nicht mehr, so dass der unermüdlich die linke Außenbahn bearbeitende Djakpa ran darf. Sein Freistoß aus 22 Metern prallt gegen die Mauer und wird unhaltbar für Torhüter Tofiloski zum 5:0 abgefälscht (78.).

Nur eine Minute später setzen die Slowaken den Schlusspunkt in dieser Partie. Karaš dribbelt sich auf der rechten Seite durch und überlistet den nun etwas zögerlichen Nikolov mit einem Schuss ins kurze Toreck zum 1:5. Dem Endstand, mit dem auch Trainer Veh sehr zufrieden ist: "Meine Mannschaft hat heute spielerisch überzeugt, obwohl man ihr nach den vielen Laufeinheiten der letzten Tage die Müdigkeit anmerken konnte. Das war okay, aber das sind Spiele, von denen ich nicht sagen kann, dass der Gegner übermächtig gut war.“ (tr)

 

 

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