1. FC Köln - Eintracht Frankfurt

Antalya-Cup, Freundschaftsspiel 2010/2011

6:7 n.E. (1:1, 0:1)

Termin: So 08.01.2011 in Antalya
Zuschauer:
Schiedsrichter:
Tore: 0:1 Caio (32.), 1:1 Lukas Podolski (52.)
Elfmeterschießen: Ricardo Clark verschießt, Petit verschießt, 1:2 Ümit Korkmaz, 2:2 Brecko, Ioannis Amanatidis verschießt, 3:2 Freis, 3:3 Theofanis Gekas, Peszko verschießt, 3:4 Halil Altintop, 4:4 Mc Kenna, 4:5 Sebastian Rode , 5:5 Salger, 5:6 Marcel Titsch-Rivero, 6:6 Schorch, 6:7 Sebastian Jung, Pezzoni verschießt

 

>> Spielbericht <<

1. FC Köln Eintracht Frankfurt

  • Rensing
  • Brecko
  • Pezzoni
  • Geromel
  • Eichner
  • Matuschyk
  • Petit
  • Clemens
  • Lanig
  • Podolski
  • Novakovic

 


 

Wechsel
  • Peszko für Matuschyk (46.)
  • Schorch für Geromel (63.)
  • Salger für Eichner (63.)
  • Freis für Clemens (75.)
  • Yabo für Lanig (75.)
  • Ehret für Podolski (85.)
  • McKenna für Novakovic (85.)
2. Habzeit
Trainer
  • Frank Schaefer
Trainer

 

 

Wir sind Antalya-Cup-Sieger

Zwei Tage nach dem Sieg gegen Persepolis FC Teheran steht das Endspiel um den Antalya-Cup gegen den Tabellensechzehnten der Bundesliga, den 1. FC Köln, an. Gut für die Kasse, denn ein Sieg würde der Eintracht immerhin 30.000 Euro bescheren, und gut für Michael Skibbe, der eine Woche vor Beginn der Rückrunde noch einmal seine Abwehr testen kann. Denn sicher ist, dass neben den verletzten Russ und Chris auch Franz gegen Hannover noch nicht zur Verfügung stehen wird. Zudem erweist sich die Buchmuskelzerrung bei Tzavellas als hartnäckiger als erhofft, so dass der 23-Jährige bereits zum Arzt der griechischen Nationalmannschaft gereist ist.

Dennoch wird es wohl keinen Neueinkauf während der Winterpause geben, bestätigt der Trainer: "Wir haben nicht die finanziellen Mittel und der Markt gibt nichts her. Es wäre kaum hilfreich, aktionistisch den Ersatzspieler vom Ersatzspieler von Greuther Fürth zu holen." Des Trainers Hoffnung ruht vielmehr auf dem 18-jährigen Kevin Kraus, der heute zusammen mit Vasoski in der Innenverteidigung neben Ochs und Petkovic spielt. Schwegler, Heller, Caio, Kittel sowie Korkmaz bilden das Mittelfeld und Fenin beginnt als einzige Sturmspitze.

Hektische Betriebsamkeit herrscht hingegen mal wieder beim 1. FC Köln. Neben Linksverteidiger Christian Eichner von Hoffenheim, Abwehrspieler Tomoaki Makino, dessen Wechsel der angehende Sportdirektor Volker Finke in Japan eingefädelt hatte, und Mittelfeldspieler Slawomir Peszko von Lech Poznań kommt der ehemalige Torhüter der Bayern, Michael Rensing, zu den Domstädtern. Der 26-Jährige, der ebenso wie Ex-Eintracht-Torhüter Markus Pröll in der engeren Auswahl stand, ersetzt Mondragon, der im Dezember zu Philadelphia Union wechselte. Wesentlich ernster als sein Kollege nimmt Trainer Schaefer das Turnier und den Sieg im Elfmeterschießen gegen Antalyaspor: "So ein Ergebnis gibt Auftrieb und ist gut für die Stimmung." Daher will er auch heute seine vermeintlich beste Elf testen. Neben Rensing im Tor bilden Brecko, Pezzoni, Geromel und Eichner die Abwehr vor der Matuschyk, Petit, Clemens und Lanig spielen. Für Tore sorgen sollen Novakovic und der neue Kapitän der Kölner, Lukas Podolski.

Wie schon im Halbfinale verlieren sich auch diesmal nur rund 250 Schaulustige, darunter gut 70 Anhänger aus Frankfurt in dem 18.000 Zuschauer fassenden Mardan Stadion, das knapp 20 km außerhalb des Zentrums der 955.000 Einwohner-Stadt Antalya liegt. Beide Mannschaften beginnen vorsichtig und sind um Ballkontrolle bemüht, so dass die ersten Minuten fast ausschließlich aus Ballgeschiebe im Mittelfeld bestehen. Ein erstes Signal setzt aber die Eintracht mit einem Angriff über Ochs und Fenin auf der rechten Seite, der den Ball zu Heller passt. Geromel kann dessen Pass zu Korkmaz jedoch in letzter Sekunde aus der Gefahrenzone befördern (6.).

Nach einem Fehlpass von Petkovic wird das geruhsame Spiel plötzlich schnell. Über Brecko und Novakovic kommt das Leder zu Podolski, der Lanig schicken will. Torhüter Nikolov ist ebenso zur Stelle wie Vasoski, der nach dem Sprintduell mit dem 26-Jährigen aber plötzlich zusammensackt und sich mit schmerzverzerrtem Gesicht an den rechten Oberschenkel fasst. Zwei Tage später werden die Befürchtungen bestätigt: Vasoski wird aufgrund eines Muskelbündelrisses mindestens vier Wochen ausfallen. Für den 31-jährigen Mazedonier kommt Clark, der neben Kraus in die Innenverteidigung rückt (14.).

Die Eintracht hat weiterhin mehr vom Spiel, doch nach vorne läuft wenig, zumal der FC fast jeden schnellen Pass mit einem Foul bereits im Keim erstickt. Wie in der 24. Spielminute, als Caio nach einem Querpass von Fenin von Geromel mal eben gecheckt wird. Den Freistoß aus gut 20 Metern setzt der 24-jährige Brasilianer jedoch über die Wolken. Kurz darauf versucht sich Clemens mit einem Schuss aus der Drehung, den Nikolov jedoch ebenso sicher parieren kann, wie den erfolglosen Versuch eines Hammers von Matuschyk nur eine Minute später (26.).

Die Angriffsversuche der Kölner bleiben kläglich, doch auch bei der Eintracht ist das Spiel nach vorne bieder. Von Caio ist bislang bis auf ein paar erfolglose Übersteiger überhaupt nichts zu sehen, unauffällig und lustlos wirkend dreht er seine Runden. Dann aber die 32. Spielminute, nach einem langen Pass von Schwegler spielt Fenin die Kugel zu Caio auf halblinks. Der setzt sich gegen Brecko durch, sein Schuss wird von Petit geblockt, doch er bleibt am Ball, setzt sich gegen beide durch und zimmert die Kugel flach und unhaltbar für Rensing ins linke untere Toreck. Zum 1:0 für die Eintracht, das von der kleinen Eintrachtkolonie auf den Rängen mit einem frohgelaunten "Butt, Butt, Butt" in Richtung des geschlagenen Torhüters quittiert wird.

Es läuft bereits die 42. Spielminute, einmal mehr misslingt eine Flanke von Ochs in den Strafraum, doch Korkmaz, der bislang nur durch erfolglose Dribblings auffiel, setzt energisch nach, um sich an der linken Eckfahne gegen Brecko durchzusetzen. Nach Doppelpass mit Caio wuselt er sich in den Strafraum und wird von Geromel gelegt, aber der Ball kommt zu Fenin, der ebenfalls dank des gestreckten Beins von Geromel zu Fall kommt. Klarer Fall, es gibt Elfmeter. Fenin schnappt sich das Leder und zimmert es gegen die Oberseite der Latte, so dass Rensing den Ball wegschlagen kann.

Kurz darauf ist Pause und nicht nur FC-Trainer Schäfer ist sauer auf sein Team, auch Michael Skibbe ist angefressen: "Das war nicht in Ordnung, das habe ich auch in der Halbzeit dem Kollegen Schäfer gesagt, aber besser geworden ist es nicht. Ich bin froh, dass wir ohne weitere Verletzungen rausgekommen sind." Bei der Eintracht kommen jetzt Titsch-Rivero, Rode, Altintop und Gekas für Petkovic, Schwegler, Caio sowie Fenin in die Partie. Bei Köln spielt Neuzugang Peszko für Matuschyk, so dass Lanig ins defensive Mittelfeld rutscht und Podolski hängende Spitze spielt.

Die Eintracht erwischt den besseren Start und spielt, angetrieben vom Altintop, der nun die Kapitänsbinde trägt, forsch nach vorne. So in der 49. Spielminute, als er sich den Ball am Mittelkreis erobert und nach Doppelpass mit Rode aus gut 20 Metern abzieht. Doch Pezzoni kann den Ball zur Ecke lenken. Drei Minuten später greift Köln über die rechte Seite an, Kraus klärt und es gibt Einwurf, den Brecko ausführt. Clemens spielt den 26-jährigen Slowenen im Strafraum an, der von Titsch-Rivero nicht energisch genug angegriffen wird und so das Leder zurück auf den völlig freistehenden Podolski spielen kann. Humorlos haut der 83-fache Nationalspieler die Kugel unhaltbar für Nikolov ins rechte Toreck zum 1:1-Ausgleich (52.).

Der FC wird nun zunehmend aktiver, kann sein Plus an Ballbesitz allerdings nicht in weitere Torchancen ummünzen, da die Eintracht in der Abwehr mit Clark, Kraus und auch Rode meist sehr konsequent spielt. Vor allem der 18-Jährige verdient sich ein Lob des Trainers: "Er hat sich sehr gut gemacht, ich habe volles Vertrauen, dass Kevin auch in der Bundesliga seinen Mann stehen wird." Kurz nachdem bei Köln Salger und Schorch für Geromel sowie Eichner kommen, wird es wieder gefährlich. Nach schnellem Spiel auf der rechten Außenbahn kommt die Kugel zu Podolski am rechten Strafraumrand, der sich gegen Titsch-Rivero, Kraus und Rode durchsetzt, um in die Mitte auf den freistehenden Petit abzulegen. Der müsste nur noch einschieben, versucht sich stattdessen aber mit einem stümperhaften Hackentrick, ohne den Ball zu treffen (65.).

Dann die 73. Spielminute, mit einem langen Pass hebelt Lanig die Abseitsfalle der Frankfurter aus, so dass Podolski auf rechts freie Bahn hat. Doch Nikolov bleibt ruhig, verkürzt geschickt den Winkel und kann den Schuss parieren. Von der Eintracht ist in der Spitze leider so gut wie nichts mehr zu sehen. Noch immer dribbeln Korkmaz ohne Fortune, Heller ohne Durchsetzungsvermögen und Altintop ohne Zug zum Tor, so dass Gekas kaum Ballkontakte hat. Aber auch Köln, das nun auf die Führung drängt, kommt zu keiner Torchance mehr, so dass das Elfmeterschießen über den Sieger entscheiden muss.

Clark beginnt für die Eintracht, jagt das Leder aber nur in den Abendhimmel. Dafür scheitert Petit an Nikolov, der in die linke, richtige Ecke springt. Nachdem Korkmaz und Brecko sicher verwandeln, haut Amanatidis, der in der 87. Spielminute für Heller kam, die Kugel gegen die Latte. Freis und Gekas verwandeln sicher, so dass es bei der Führung für Köln bleibt. Nun kommt Peszko, der in die rechte Ecke schießt, aber wieder hat Nikolov die Ecke geahnt und kann halten. Nachdem Altintop und McKenna mit Hilfe des Innenpfostens treffen, steht es nach jeweils 5 Elfmeterschützen 4:4.

Rode nimmt sich den Ball und haut ihn trocken ins linke Toreck, aber auch Salger, Titsch-Rivero und Schorch treffen. Als achter Spieler ist Jung an der Reihe, der die Kugel ins linke Toreck haut. Nun ist Pezzoni dran, der den Ball flach in die Ecke schießt. Aber zum dritten Mal ist Nikolov zur Stelle und kann parieren. Damit hat die Eintracht dank Oka "The Legend" Nikolov, wie Kommentator Olli Forster ihn im Überschwang nennt, das Finale um den Antalya-Cup mit 7:6 nach Elfmeterschießen gewonnen. (tr)


Der Trainer zum Trainingslager

"Die Substanz der Mannschaft leidet unter dem Verlust der Abwehrspieler. Das war unser Problem schon vor der Winterpause und wird es auch bis Ende Januar weiter sein. Ohne fünf Abwehrspieler sind die 50 Punkte nicht nur ein mutiges Ziel, sondern schon fast waghalsig. Der Aufenthalt in Belek war dennoch sehr gut. Alle haben gut trainiert und wir haben eine Basis gelegt, die Spieler dürfen sich gerüstet fühlen."

 

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