Regionalauswahl Marburg
- Eintracht Frankfurt |
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Freundschaftsspiel 2010/2011
0:3 (0:0)
Termin: So 18.07.2010, 15:00 Uhr
Zuschauer: 3.000
Schiedsrichter: Marcus Rolbetzki (Schröck)
Tore: 0:1 Marcos Alvarez (57.), 0:2 Theofanis Gekas (71.), 0:3 Theofanis Gekas (83.)
Regionalauswahl Marburg | Eintracht Frankfurt |
1. Halbzeit
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1. Halbzeit
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2. Halbzeit
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2. Halbzeit |
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Ein müder Abschluss der ersten Testspielwoche "Wir haben einen guten Grundstein für die Saison legen können und eine Menge Konditionsarbeit geleistet, so dass die Jungs müde nach Hause kommen", erzählt Trainer Skibbe auf der Rückfahrt des einwöchigen Trainingslagers in Grünberg am Sonntag, nachdem es zuvor noch eine schweißtreibende Einheit gab. Doch bevor die Profis nach Hause dürfen, steht noch ein Testspiel in Marburg gegen ein "Allstarteam" aus Spielern der Oberligisten VfB Marburg, SC Waldgirmes und FSV Fernwald sowie den Landes- und Gruppenligisten Eintracht Lollar, Sportfreunde Marburg, TSV Michelbach und FSV Schröck auf dem Programm.
Erneut herrschen hochsommerliche Temperaturen, als der Eintrachtbus das Georg-Gassmann-Stadion erreicht. In der ersten Halbzeit setzt Trainer Skibbe auf zwei Stürmer mit Altintop und Fenin, die vor dem Mittelfeld aus Ochs, Rode, Meier und Korkmaz spielen. In der Abwehr vor Torhüter Fährmann stehen Jung, Russ, Petkovic und Tzavellas. Das Ziel ist, klar, heute soll es ein überzeugenderes Spiel als zuletzt gegen die FSG Homberg geben, meint Marco Russ: "Das darf uns einfach nicht passieren, egal, wie müde wir sind." "Naja, es gibt schon die Leute, die ihren Stammplatz sicher haben und bei Tests gegen unterklassige Gegner auch mal mit den Augen rollen und ab und an kürzer treten. Aber die Spieler, die um ihren Platz kämpfen, geben gerade in Freundschaftsspielen ordentlich Gas", meint hingegen Volker Münn, Trainer der Sportfreunde Marburg, der das Allstarteam gemeinsam mit Mirco Gut auf das Spiel gegen den Bundesligisten eingestellt hat. Er muss es wissen, denn schließlich spielte der Abwehrspieler von 1986 bis 1988 selbst bei der Eintracht und absolvierte 29 Bundesligaspiele. "Es wird so oder so ein Riesenspaß, der nur dadurch getrübt wird, dass Eintracht Wetzlar zwei Spielern kurzfristig doch nicht die Erlaubnis gegeben hat, mitzuspielen", sagt Münn, um das Ziel für das heutige Spiel auszugeben: "Wir wollen nicht nur bloßes Kanonenfutter sein. Ein Tor schießen und nicht zweistellig kassieren. Vielleicht ein 2:7 oder etwas, was dem nahe käme. Dann hätten wir Großes vollbracht."
Danach plänkelt das Spiel wieder vor sich her. Marburg steht wohl geordnet vor dem eigenen Strafraum und der emsige Rode sucht meist im Zusammenspiel mit Meier die Lücke, ohne sie zu finden. Denn Altintop ist zwar gewohnt viel unterwegs, kann seinen Gegenspieler aber kaum abschütteln, während Fenin dies gar nicht erst ernsthaft probiert. So bleibt es bei ein paar ungenauen Schussversuchen, bis Marburg in der 20. Spielminute erneut einen schnellen Spielzug über die rechte Seite startet. Wieder sehen Tzavellas und Petkovic nicht allzu gut aus, doch Pierrets verzieht den Schuss aus 14 Metern zum Glück. Nachdem Altintop nach Flanke von Ochs einen Flugkopfball aus 8 Metern über die Latte semmelt (24.), Fenin vom Elfmeterpunkt aus verzieht (37.) und Korkmaz gar die Gelbe Karte für ein Frustfoul kassiert (44.), geht es mit dem müden 0:0 in die Pause. "Marburg steht gut im Raum, wir lassen zwar den Ball ganz gut zirkulieren, aber in Sachen Effizienz ist das nicht überragend", meint Heribert Bruchhagen sehr moderat zum ersten Abschnitt.
Entsprechend der offensiven Aufstellung legt die Eintracht nun wirklich stürmisch los. Vor allem Heller auf der rechten Außenbahn stellt mit seinem schnellen Antritt seine Gegenspieler vor erhebliche Probleme. Schade nur, dass seinen Flanken in die Mitte oft die Genauigkeit fehlt. Dennoch ergeben sich nun Chancen im Minutentakt, zunächst grätscht Amanatidis zweimal an Hellers Flanken vorbei und dann ist es Alvarez, der das Leder aus kurzer Distanz über den Kasten zimmert (47.). Zehn Minuten später ist es aber endlich soweit, erneut kann sich Heller im Zusammenspiel mit Steinhöfer auf der rechten Außenbahn durchsetzen und scharf in den Strafraum flanken. Amanatidis verpasst, nicht aber Alvarez, der den Ball aus 6 Metern am langen Pfosten ins Netz schiebt. Zum 1:0 für die Eintracht (57.). Nun spielen nur noch die Frankfurter, Caio versucht sich mit einem Distanzschuss, der von Torhüter Katz glänzend pariert wird (60.), und ein Kopfball von Gekas nach Ecke von Steinhöfer verfehlt nur knapp das rechte Toreck (61.). Dennoch tun sich die Adler weiterhin schwer gegen die tiefstehenden Marburger. Immer wieder läuft der Ball im Mittelfeld quer über Kittel und Caio, während der Sprintdrang von Heller ein wenig nachlässt. Aber auch auf der linken Seite kommt zu wenig Druck durch Alvarez und Köhler, so dass der quirlige und giftig wirkende Amanatidis immer wieder alleine oder im Zusammenspiel mit Gekas probiert, in Schussposition zu kommen. Doch außer einem Lattentreffer nach Vorlage von Alvarez springt noch nichts dabei heraus (67.). Nach einem schönen Schuss von Alvarez, den Torhüter Katz zur Ecke lenken kann, kommt Tosun für den 18-Jährigen in die Partie (69.). Zwei Minuten später setzt sich Amanatidis an der Strafraumlinie wunderbar gegen zwei Abwehrspieler durch und passt die Kugel quer auf Gekas, der sie aus 6 Metern flach ins linke Toreck schiebt. Sein erstes Tor für die Eintracht zum 2:0 (71.).
Die letzten Minuten verrinnen ereignislos. Nach einem müden Kick ohne neue Erkenntnisse gewinnt die Eintracht mit 3:0, Michael Skibbe ist aber dennoch zufrieden: "Insgesamt ist es ein ordentliches Spiel gewesen. Die zweite Halbzeit war natürlich viel besser und wir haben uns viele Chancen herausgespielt. Aber man muss auch sagen, dass der Gegner ganz tapfer gekämpft und gut gespielt hat. Wichtig war mir, dass wir keine Chancen zugelassen haben und sehr kompakt gestanden sind. Die Mannschaft hat sich den freien Montag verdient." Richtig zufrieden ist hingegen Allstar-Trainer Volker Münn: Meine Jungs haben sich lange prima gewehrt, auch wenn am Ende die Kräfte nicht reichten." (tr)
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