1. FC Haßfurt 1917 - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 2009/2010

0:6 (0:3)

Termin: Di 27.04.2010
Zuschauer: 1.400
Schiedsrichter:
Tore: 0:1 Ioannis Amanatidis (30.), 0:2 Ricardo Clark (36.), 0:3 Yannick Stark (42.), 0:4 Cenk Tosun (48.), 0:5 Marcos Alvarez (54.), 0:6 Martin Hess (88.)

 

>> Spielbericht <<

1. FC Haßfurt 1917 Eintracht Frankfurt

  • Christian Seel
  • Hendrik Barfuss
  • Thomas Zettel
  • Max Wittchen
  • Christoph Kraus
  • Jan-Michael Janus
  • Sebastian Kern
  • Christopher Ditterich
  • Florian Hau
  • Michael Schleicher
  • Julian Griebel

 


 

Auswechselspieler
  • Ferdinand Fallenbacher
  • Sven Schwaten
  • Arne Barfuss
  • Martin Hau
  • Nico Mutisse
  • Manuel Zweiböhmer
  • Ramon Räth
  • Johannes Derra
  • Stefan Schneider
  • Nico Rieger
Wechsel
Trainer
  • Martin Müller
Trainer

 

Ein Dankeschön an den 1. FC Haßfurt

Comeback des alten Kapitäns, der aktuelle geht von Bord

"Das wird ein Erlebnis, das meinen Spielern niemand mehr nehmen kann", sagt Martin Müller, der Trainer des aktuell vom Abstieg bedrohten Bezirksoberligisten 1. FC Haßfurt. Doch da haben die Unterfranken zuletzt Schlimmeres mitgemacht und standen vor einem Jahr gar vor der Insolvenz. So dient dieses Freundschaftsspiel kurz vor Ende der Bundesligasaison in erster Linie der Unterstützung des finanziell gebeutelten Vereins. Initiator des Spieles ist der Vater des Trainers, Ludwig "Luggi" Müller, der 1968 mit Nürnberg und 1970 sowie 1971 mit Mönchengladbach drei deutsche Meisterschaften errang und gute Kontakte mit Heribert Bruchhagen pflegt.

"Er wird eine Halbzeit lang spielen", kündigt Trainer Skibbe nach dem Training an. Nachdem er zuletzt beim 2:1-Sieg gegen Hannover am 17.Oktober zum Einsatz kam, versucht es Amanatidis heute wieder. Sollte das Knie keine Reaktion zeigen, wäre Ioannis eine Option für das letzte Bundesliga-Heimspiel gegen Hoffenheim. Zuvor erteilt Amanatidis jedoch Otto Rehagel schweren Herzens eine Absage: "Ich verzichte auf die WM. Das habe ich beschlossen, das ist definitiv. Es macht keinen Sinn, mir fehlt die Spielpraxis, ich wäre auch in sechs Wochen noch nicht zu 100 Prozent fit und nicht zu 100 Prozent der Alte. Dann soll lieber ein anderer Spieler mitfahren, der topfit ist und der Mannschaft helfen kann."

Nicht in Haßfurt dabei sind neben Nikolov, Meier, Korkmaz, Fenin und Ochs auch die noch immer verletzten Chris und Caio sowie Russ, der sich im Spiel gegen Mainz einen Kapseleinriss im rechten Knie zugezogen hatte. So greift Michael Skibbe in erster Linie auf die Reservisten sowie auf Nachwuchsspieler aus der U23 zurück: Vor Zimmermann im Tor spielen Cincotta, Stark und Petkovic, im Mittelfeld Clark und Tosun sowie Heller, Liberopoulos und Chandler. Im Sturm sollen Amanatidis und Tsoumou wirbeln, auch wenn Pressesprecher Knoob zuvor vorsichtig warnt: "Im Bundesliga-Endspurt kann es schon sein, dass wir etwas mit angezogener Handbremse spielen."

"Das Spiel soll auch ein Dankeschön für unsere Spieler sein, die uns in dieser schweren Saison immer die Stange gehalten haben", sagt FC-Trainer Martin Müller. Deshalb sollen auch alle aus dem Kader eingesetzt werden. Als Gastspieler sind dabei der Aidhausener Derra und der Kleinsteinacher Rieger, die beide als Neuzugänge beim 1. FC Haßfurt bereits feststehen.


Endlich wieder an Bord:
Ioannis Amanatidis

Vor 1200 Zuschauern im Haßfurter Beständig-Stadion entwickelt sich eine zunächst zerfahrene Partie. Den Adlern merkt man nur zu gut an, dass sie in dieser Zusammensetzung noch nie gespielt haben. Der Bezirksligist beschränkt sich auf das Verteidigen, wehrt sich aber verbissen und Torhüter Seel präsentiert sich von seiner besten Seite. Amanatidis beginnt das Spiel sehr zur Freude seines A-Jugend-Gegenspielers Janus eher verhalten, um in sein Knie zu horchen - bis zur 30. Spielminute, als Ioannis loslegt. Nach einem schönen Solo zieht er aus fast 25 Metern ab und trifft zur 1:0-Führung. Nun legt die Eintracht richtig nach und kommt zu zahlreichen Tormöglichkeiten, aber nur Clark (36.) mit seinem ersten Tor für die Eintracht und Yannick Stark (42.) treffen zur 3:0-Pausenführung.

Wie mit dem Trainer besprochen, kommt nun Altintop für Amanatidis. Zudem hütet nun Fährmann das Tor und Alvarez sowie Fachat ersetzen Cincotta und Clark. Auch die Haßfurter wechseln ihre Mannschaft entsprechend der Ankündigung des Trainers kräftig. Nachdem Tosun (48.) und Alvarez (54.) die Eintracht mit 5:0 in Führung bringen, plätschert das Spiel bei bestem Abendwetter nur noch vor sich hin, bleibt aber einseitig. 12:0 lautet am Ende das Eckenverhältnis, Haßfurt kann immerhin zweimal auf das Tor der Adler schießen, aber weder Griebel per Freistoß, noch der designierte Neuzugang Rieger prüfen Torhüter Fährmann ernsthaft. Kurz vor Schluss kann der für Tsoumou eingewechselte Hess für den 6:0-Endstand sorgen (88.).

Obwohl die Eintracht nur mit drei Profis antrat, die am Samstag auch in Mainz spielten, ist Trainer Müller dennoch in erster Linie über den Geldregen für den klammen Klub glücklich: "Wir sind sehr froh und sagen tausendmal Dank dafür, dass die Frankfurter gekommen sind und uns dieses Spiel ermöglicht haben."

Mehr als eine Randnotiz: Christoph Spycher verlässt die Eintracht

Bereits vor dem heutigen Spiel hat Christoph Spycher mitgeteilt, dass er das Angebot der Eintracht nicht annehmen wird. Nach fünf Spielzeiten bei den Adlern und bis heute 129 Bundesligaeinsätzen zieht es den Kapitän wieder in die Schweiz zurück. In Bern, nur 10 Autominuten von seiner Heimatstadt Oberscherli entfernt, unterschreibt er einen Dreijahresvertrag bei den Young Boys und wird nach seiner aktiven Karriere Aufgaben im Management des Vereins übernehmen.

"Christoph Spycher war ein absolut vorbildlicher Spieler, der in den vergangenen fünf Jahren entscheidend an der Entwicklung von Eintracht Frankfurt mitgewirkt hat", sagt Heribert Bruchhagen völlig zu Recht. "Es ist sehr schade, dass uns ein Leistungsträger in der Defensive und einer der führenden Köpfe der Mannschaft verlassen wird. Er hat mit seiner Leistung dazu beigetragen, dass wir so einen großen Aufschwung genommen haben. Auch wegen ihm steht unsere Abwehr so solide", äußert sich Trainer Skibbe enttäuscht, aber verständnisvoll über die Entscheidung.

Nachtrag: Vertrag mit Torwarttrainer Andreas Menger verlängert

Im Januar 2001 kam Andreas Menger als dritter Torhüter hinter Heinen und Nikolov zur Eintracht und wurde 2004 Torwarttrainer. Nun wird sein Vertrag um ein weiteres Jahr bis Juni 2011 verlängert. "Andreas ist eine verlässliche Größe im Trainerteam. Wir sind mit seiner Arbeit sehr zufrieden", sagt Heribert Bruchhagen zur Vertragsverlängerung. (tr)

 

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