Eintracht Stadtallendorf - Eintracht Frankfurt 

Freundschaftsspiel 2009/2010

2:3 (0:2)

Termin: Sonntag, 12.07.2009, 17:00 Uhr
Zuschauer: 5.000
Schiedsrichter: Marcus Rolbetzki (Schröck)
Tore: 0:1 Sebastian Jung (6.), 0:2 Markus Steinhöfer (35.), 1:2 Fabio Eidelwein (53.), 2:2 Serkan Atas (68.), 2:3 Cenk Tosun (90.)

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Eintracht Stadtallendorf Eintracht Frankfurt

  • Olujic
  • Sohn
  • Schilhabl
  • Kasseckert
  • Rasiejewski
  • Atas
  • Hodaj
  • Yildiran (85.)
  • Lepper
  • Eidelwein
  • Ellerich

 


 

Wechsel
  • Krawczyk für Ellerich (46.)
  • Berger für Hodaj (75.)
  • Helm für Atas (85.)
Wechsel
Trainer
  • Dragan Sicaja
Trainer

Fast eine Blamage nach hartem Fitnesstest

Überraschung beim Vormittagstraining der Eintracht, denn Michael Skibbe lässt seine Adler einen Leistungstest absolvieren, bei dem neben individuellen Belastungsdaten auch die Laktatwerte ermittelt werden. Es ist eine schweißtreibende Angelegenheit mit fünf Steigerungsläufen auf Rasen, doch danach zeigt sich der Trainer zufrieden mit den Leistungen aller Spieler. Noch nicht an dem Test teilgenommen haben Heller und Alvarez, ebenso wie Chris, der erneut über Rückenprobleme klagt und am Trainingslager in Kärnten nicht teilnehmen wird, um ein Rehabilitationsprogramm in Frankfurt durchzuführen.

Ohne den Brasilianer und Amanatidis, der zwar an dem Leistungstest teilnahm, jedoch noch ein wenig geschont werden soll, macht sich der Rest des Kaders nachmittags auf dem Weg ins oberhessische Stadtallendorf, ein Freundschaftsspiel anlässlich des 20jährigen Bestehens des Fanclubs EFC Adlerhorst steht auf dem Programm. Der letztjährige Aufsteiger in die Hessenliga belegte dort einen beachtlichen 8. Platz und hat in der gesamten Saison lediglich ein Heimspiel verloren.

Im Gegensatz zum Testspiel gegen Teplice lässt Trainer Skibbe heute in erster Linie die Nachwuchskräfte und bisherigen Reservisten spielen. So agiert Jung im defensiven Mittelfeld, während Titsch-Rivero und Tosun die zentralen Positionen vor ihm einnehmen. Erstmals nach drei Monaten ist auch Benjamin Köhler wieder dabei, der auf der linken Außenbahn spielt. In der Innenverteidigung stehen Russ und Bellaïd, das Tor hütet Fährmann.

Nach dem offiziellen Anstoß durch das Hessentagspaar von Stadtallendorf sowie dem mit 86 Jahren ältesten Mitglied des EFC Adlerhorst versucht die Eintracht zunächst, in aller Ruhe in das Spiel zu finden. Schließlich stehen auf den Positionen, die am Freitag Caio, Meier und Teber innehatten, nun ein 18jähriger und zwei 19jährige Youngsters. Stadtallendorf überrascht die Adler jedoch von Beginn an mit einem forschen, bisweilen aggressivem Auftreten und kommt sogar zu ein paar Kontern, die jedoch spätestens vor dem Strafraum gestoppt werden.

Die 6. Spielminute, nun spielt die Eintracht schnell. Jung sprintet aus der eigenen Hälfte mit dem Ball nach vorne, spielt dann einen schönen Doppelpass mit Liberopoulos, der auf die halblinke Seite ausgewichen ist, und steht plötzlich allein vor Torhüter Olujic, um das Leder einfach ins linke Toreck zu schlenzen. Das 1:0 für die Eintracht, ein schön herausgespieltes Tor.

Die Führung verleiht den Adlern aber keine Sicherheit, im Gegenteil. Ob es dem harten Leistungstest am Vormittag, der neu zusammengestellten Mannschaft mit dem “U19-Mittelfeld“ oder einer gewissen Lustlosigkeit geschuldet sein mag, ist schwer zu beurteilen. Den knapp 5.000 Zuschauern werden nun viele Einzelaktionen, überhastete Flanken und das fehlende Zusammenspiel einer Mannschaft gezeigt. Jung bemüht sich redlich, das Spiel zu eröffnen, doch Köhler merkt man die fehlende Spielpraxis an. Immer wieder stoppt er ab, schaut nach seinen Mitspielern, um erst dann zu passen. Titsch-Rivero zeigt sich emsig, jedoch ein wenig ballverliebt und auch von Tosun gibt es kaum direkte Pässe zu sehen, so dass Liberopoulos als Einzelkämpfer vor dem Strafraum einen schweren Stand hat.

Es läuft bereits die 35. Spielminute, - Chancen waren bislang Mangelware - als der Ball aus dem Getümmel vor dem Strafraum irgendwie zu Steinhöfer kommt. Ein kurzer Haken und der 23jährige hat freie Schussbahn. Er zieht ab und trifft zum 2:0 für die Eintracht.

Kurz darauf haben die Adler Glück, dass ein Foul von Petkovic an seinem Gegenspieler, der ihm zum wiederholten Male entwischt ist, nicht als Elfmeter gewertet wird. Zudem kann sich Fährmann nach einem harten Schuss aus der zweiten Reihe kurz vor dem Halbzeitpfiff auszeichnen. Zur Pause ist Trainer Skibbe denn auch nur mit Jung recht zufrieden, ansonsten sollte der Mantel des Schweigens über diese Halbzeit gelegt werden. Aber es wird nicht besser im zweiten Durchgang, in dem Pröll nun für Fährmann im Tor steht und Mahdavikia anstelle von Ochs spielt.

Der Oberligist beginnt die zweite Hälfte mit viel Einsatz bei seinen Kontern, die Abwehr um Russ und Bellaïd wirkt stets ein wenig zu lässig. Und dies rächt sich in der 53. Spielminute, das Leder kommt in den Strafraum zu Eidelwein, der abzieht. Pröll reagiert, kann jedoch den leicht abgefälschten Ball nur nach vorne prallen lassen, so dass Eidelwein im Nachschuss den 2:1-Anschlusstreffer erzielt.

Doch auch jetzt bemüht sich die Eintracht nicht wirklich, etwas für die Zuschauer zu tun. Noch immer prägen Einzelaktionen das Bild, aus dem Mittelfeld kommt kaum ein gescheiter Ball in die Spitze, und die ungenauen Flanken von Mahdavikia und Steinhöfer sind meist ein gefundenes Fressen für die Abwehr des Oberligisten. In der 65. Spielminute bringt Skibbe schließlich Teber und Korkmaz für Köhler und Liberopoulos, Tosun rückt nun mehr ins Sturmzentrum. Und plötzlich steht es gar 2:2, als Atas das Leder im Strafraum nach einer schönen Flanke annehmen und ins Tor hauen kann (68.).

Vier Minuten später ein erneuter Wechsel, für Steinhöfer und Titsch-Rivero kommen Caio sowie Meier in die Partie. Doch das Spiel der Adler wird dadurch nicht wesentlich besser, auch weil Stadtallendorf nun mit einer für ein Freundschaftsspiel ungewöhnlichen Härte zur Sache geht. Dafür revanchiert sich Petkovic, der gegen seinen Gegenspieler immer mal wieder den Kürzeren zieht: Beim Gerangel um den Ball vor einem Einwurf wirft der 23jährige Serbe seinem Kontrahenten das Leder ins Gesicht. Eine völlig unnötige Aktion, für die er vom Schiedsrichter die Gelbe Karte kassiert.

Höhepunkt der Nickligkeiten dann die 85. Spielminute. Nachdem Teber in der eigenen Hälfte einen Zweikampf gegen Yildiran gewinnt, tritt ihm dieser von hinten in die Waden. Ein Griff an den Hals, dann wildes Schubsen im Rudel, das schließlich mit der Gelb-Roten Karte für Yildiran vom Schiedsrichter beendet wird (85.).

Kurz vor Schluss wird tatsächlich noch einmal kurz Fußball gespielt. Zunächst zimmert Teber einen Ball von der Strafraumgrenze an die Latte und in der Nachspielzeit ist es Caio, der das Leder an den Pfosten wuchtet. Diesmal ist Tosun jedoch zur Stelle und schiebt den abprallenden Ball aus 6 Metern zum glücklichen 3:2 für die Eintracht ein (90.). Immerhin, dank des Sieges haben die Adler morgen trainingsfrei, bevor es am Dienstag in das zweite Trainingslager nach Kärnten geht. (tr)

 

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