FC Augsburg - Eintracht Frankfurt

Testspiel 2008/2009

3:2 (1:1)

Termin: 13.01.2009 in Portugal
Zuschauer:
Schiedsrichter:
Tore: 1:0 Szabics (13.), 1:1 Martin Fenin (45.), 2:1 Kioyo (60.), 3:1 Hain (73.), 3:2 Léonard Kweuke (78.)

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FC Augsburg Eintracht Frankfurt

  • S. Neuhaus
  • B. Kern
  • U. Möhrle
  • A. Sinkala
  • L. Müller
  • R. Strauß
  • P. Mölzl
  • M. Hdiouad
  • T. Werner
  • I. Szabics
  • S. Torghelle

 


 

Wechsel
  • J. Hegeler für B. Kern (46.)
  • T. Kläsener für I. Szabics (46.)
  • F. Kioyo für T. Werner (46.)
  • M. Prettenthaler für S. Torghelle (46.)
  • M. Küntzel für L. Müller (46.)
  • C. Müller für M. Hdiouad (46.)
  • Dino Toppmöller für P. Mölzl (46.)
  • S. Hain für A. Sinkala (46.)
  • P. Lehner für S. Neuhaus (72.)
Wechsel
Trainer
  • Holger Fach
Trainer

 

Unnötige Worte und müde Beine

Zwei Tage nach dem Test gegen Oberhausen ist der heutige Gegner auf dem Trainingsplatz in Albufeira der Zweitligist FC Augsburg, gegen den die Adler bereits zur Vorbereitung in die neue Saison mit 1:0 gewonnen haben. Es hat abgekühlt in Portugal, die Wolken hängen tief und der Platz ist aufgeweicht von den Regenfällen des heutigen Tages. Passend zu diesem Wetter sind auch die Wortmeldungen, die pünktlich zu den anstehenden Vertragsverhandlungen mit Trainer Funkel veröffentlicht werden.

So fragt der Aufsichtsratsvorsitzende Becker nach seiner Ankunft im Trainingslager zunächst die versammelte Presse: “Was macht mein Caio?“, um nachfolgend seinen Unmut über den Umgang mit ihm kundzutun: “Wir geben 3,8 Millionen aus und der Mann wird durch die Diskussionen in seinem Wert gemindert. Die Art und Weise, wie mit ihm umgegangen wurde, ist eine Katastrophe." Es gibt somit in diesem Jahr im Trainingslager keine Vertragsverlängerung per Handschlag mit Friedhelm Funkel. "Der Aufsichtsrat hat keine klare Meinung, da diskutieren wir auch. Wir sind unterschiedlicher Auffassung“, sagt Becker hierzu und ergänzt: "Ich bin ein Kritiker."

Bruchhagen sieht dies zumindest nach Außen gelassen und spöttelt ein wenig: "Aufsichtsräte möchten öffentlich wahrgenommen werden, damit der Kegelbruder auch mal liest, dass sie ihrer Verantwortung gerecht werden. In unserem Aufsichtsrat gibt es lauter ehrenwerte Leute: Politiker, Wirtschaftsbosse, Banker - wobei die Banker derzeit etwas leiser geworden sind,“ um ernsthaft nachzulegen: "Es gibt kritische Stimmen, aber keine Gegnerschaft. Und eine Einzelmeinung kann auch mal zurückgestellt werden." Der Vorstandsvorsitzende geht davon aus, dass es noch vor Beginn der Rückrunde zu einem "einvernehmlichen Beschluss" zwischen Vorstand und Aufsichtsrat kommt.

"Wenn alle Voraussetzungen stimmen, würde ich hier gerne weiterarbeiten“, sagt Trainer Funkel zu der Diskussion um seine Vertragsverlängerung, um zu ergänzen: "Es ist doch nicht verwerflich, wenn es verschiedene Meinungen gibt. Wichtig ist, dass man sich davon nicht beeinflussen lässt. Wichtig ist, seinen eigenen Weg zu gehen und den gehe ich schon lange.“

Doch zurück zum Spiel gegen die bayerischen Schwaben. Im Vergleich zum 4:1-Sieg gegen Oberhausen stellt Trainer Funkel die Adler auf fünf Positionen um: Anstelle von Krük spielt Köhler linker Außenverteidiger, Inamoto rückt für Ljubicic in die Mannschaft und Caio sowie Steinhöfer spielen für Ljubicic und Meier im Mittelfeld. Von Beginn an auf dem Platz ist außerdem Kweuke für Liberopoulos.

FC-Trainer Fach muss neben Khizaneisvili, da Costa und Khomutovski auch auf den ehemaligen Eintrachtspieler Michael Thurk verzichten, der leicht angeschlagen ist. So spielen heute bei den seit immerhin 10 Spieltagen ungeschlagenen Augsburgern Strauß, Hdiouad, Mölzl und Werner, während die beiden Ungarn Szabics und Torghelle im Sturm auflaufen.

Es ist ein munterer Beginn von beiden Mannschaften. Zunächst trifft Caio mit einem Freistoß aus 25 Metern nur das Außennetz (7.), danach verpasst Tsoumou vor dem Fünfmeterraum nur knapp eine Flanke von Caio nach Doppelpass mit Fink (9.). Augsburg hält dagegen und spielt ebenfalls schnell nach vorne.

Die 13. Spielminute, Kern setzt sich auf der rechten Seite gegen Köhler durch und flankt in den Strafraum, Torghelle steigt hoch und köpft, aber Torhüter Pröll kann das Leder noch an den Pfosten lenken. Beim Abpraller ist jedoch kein Eintrachtspieler zur Stelle, sondern Szabics, der den Ball zur 1:0-Führung für Augsburg über die Linie drückt.

Die Riederwälder halten dagegen, kontrollieren nun das Spiel und kommen auch zu Torchancen. Doch alles ist ein klein wenig zu ungenau - bis auf eine Flanke von Ochs, bei der das Leder sogar im portugiesischen Hinterland verschwindet. Kweuke und Fenin verpassen im weiteren Verlauf des Spiels die Chancen zum Ausgleich und Augsburg kann kontern. In der 33. Minute kommt ein weiter Befreiungsschlag in Richtung Frankfurter Tor, Torghelle gewinnt das Kopfballduell gegen Russ vor dem Strafraum, bekommt das Leder unter Kontrolle und versucht sich mit einem Heber über Torhüter Pröll - der Ball springt gegen die Unterkante der Latte und Pröll hat ihn.

Kurz darauf wieder ein Angriff der Adler über die linke Seite mit Köhler, der zu Caio passt. Der 22jährige Brasilianer flankt zum mitgelaufenen Fink, der das Leder aus 20 Metern knapp am Gehäuse von Torhüter Neuhaus vorbei setzt (36.). Augsburg nun im direkten Gegenzug, Mölzl spielt den Ball durch die Abwehr der Adler auf Werner, der sich das Leder aber zu weit vorlegt, so dass Pröll klären kann (37.). Weiter die Eintracht, aber erneut ein schneller Konter. Diesmal ist es Strauß, der das Leder in die Gasse spielt, und erneut muss Torhüter Pröll gegen den ihm entgegen sprintenden Werner klären (43.). Die Abwehr um Russ und Vasoski wirkt noch nicht sicher.

In der 45. Minute ist Kweuke am Ball und mit beherztem Einsatz setzt er sich gegen einen Augsburger durch, passt auf Fenin, der nun allein vor Torhüter Neuhaus ist. Der 21jährige Tscheche umkurvt ihn und schiebt den Ball ins Netz. Der 1:1-Ausgleich kurz vor der Pause.

Trainer Funkel ist bislang überhaupt nicht zufrieden mit seinen Spielern. Meier und Toski kommen für Caio und Inamoto. Die Eintracht drängt auf den Führungstreffer, zunächst scheitert Fenin mit einem Schuss an Torhüter Neuhaus (46.), sechs Minuten später ist es Steinhöfer, der einen Kopfball vom Elfmeterpunkt aus knapp verzieht. Danach wird es wieder ruhiger auf dem Platz, weder die Frankfurter noch die Augsburger können sich Chancen erspielen.

Bis zur 60. Spielminute, dann überläuft Strauß Köhler auf der rechten Außenbahn und flankt in den Strafraum. Dino Toppmöller, der unter Willi Reimann in der Zweitligasaison 2002/03 bei der Eintracht spielte, verlängert mit dem Kopf auf Kioyo, der im Fünfmeterraum zum 2:1 abstaubt.

Der Eintracht merkt man nun die Trainingseinheiten deutlich an, die Augsburger sind immer wieder einen Schritt schneller, ein bisschen konzentrierter. In der 63. Minute gibt es Ecke für die bayerischen Schwaben. Müller schlägt den Ball in den Strafraum, aber Toppmöller setzt den Kopfball knapp über das Tor (63.). Dann folgt ein Konter der Eintracht über Fenin. Schön setzt er sich gegen zwei Augsburger durch und zieht ab, leider ein paar Zentimeter am rechten Torpfosten vorbei (64.).

Doch Augsburg bleibt spielbestimmend. Erneut kommt Toppmöller im Strafraum zum Kopfball, Pröll kann abwehren, aber der Ball landet bei Hain, der nur noch einschieben muss. Das 3:1 für Augsburg (73.). Fünf Minuten später ist Fink am Ball, ein schöner Pass auf Ochs im rechten Halbfeld. Die folgende Flanke in den Strafraum kommt genau auf Kweuke, der das Leder mit einem wuchtigen Kopfball zum 2:3 einnetzt (78.). Ein tolles Tor, dennoch ist nicht alles Gold, was glänzt, meint auch Trainer Funkel: “Natürlich hat er seine Probleme mit dem Bewegungsablauf. Aber das ist seine Art, Fußball zu spielen.“

Danach passiert nicht mehr viel auf dem Platz, die Eintracht verliert das zweite Testspiel zum Abschluss der Woche in Vale do Lobo mit 2:3. Doch hierfür hat Trainer Funkel Verständnis: “Das Ergebnis geht in Ordnung. Man hat gemerkt, dass wir am Ende unseres Trainingslagers sind, da werden die Beine schon mal schwer. Meine Jungs waren müde, sie hatten schwere Beine und dann schleicht sich Unkonzentriertheit ein." (tr)

 

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