Eintracht Frankfurt - SV Werder
Bremen |
Bundesliga 2006/07 - 16. Spieltag
2:6 (1:3)
Termin: Sa 09.12.2006, 15:30 Uhr
Zuschauer: 51.500
Schiedsrichter: Thorsten Kinhöfer (Herne)
Tore: 0:1 Naldo (3.), 1:1 Marco Russ (4.), 1:2 Daniel Jensen (11.), 1:3 Naldo (31.), 1:4 Naldo (48.), 2:4 Sotirios Kyrgiakos (81.), 2:5 Jurica Vranjes (86.), 2:6 Diego (90.)
Eintracht Frankfurt |
SV Werder Bremen |
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Wechsel
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Trainer | Trainer
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Sechs Stück eingeschenkt Der höchste Sieg der Bremer datiert aus dem Jahr 1983, damals ein 8:1 gegen die Unaussprechlichen. Die höchste Niederlage kassierte der SV Werder dagegen 1981 in Frankfurt, ein 2:9. Grund genug also, den aktuellen Tabellenführer gerne im Waldstadion zu begrüßen. Wäre da nicht dieser KuK-Sturm (Klose und Klasnic), vor dem Fans und Trainer einen großen Respekt haben. Auch im Vorjahr gewann Bremen schließlich mit 1:0 im Waldstadion. So spürt man denn auch trotz des Riesenjubels beim Einlaufen der Mannschaften das „lasst den Kelch an uns vorbei gehen“-Gefühl unter den Frankfurter Fans. Mit diesem Gefühl wechselt wohl auch Friedhelm Funkel im Vergleich zum 3:2-Erfolg in Aachen zwar nur zwei Spieler aus - Fink und Köhler werden durch Aleksander Vasoski (nach Rot-Sperre) und Michael Thurk ersetzt - aber dafür bekommt die Abwehr eine neue Zuordnung: Marko Rehmer, Marco Russ und Sotirios Kyrgiakos sollen sich in der Dreier-Kette insbesondere um Klose und Klasnic kümmern. Patrick Ochs und Christoph Spycher sind für die Außenbahnen zuständig und Aleksander Vasoski soll Spielmacher Diego in die Waden beißen. Auch Bremens Thomas Schaaf tauscht nach der Champions-League-Niederlage in Barcelona zweimal: Christian Schulz und Ivan Klasnic laufen an Stelle des Kameruners Womé und des Portugiesen Hugo Almeida auf. Anpfiff durch Thorsten Kinhöfer und sofort beginnt ein Spiel mit offenem Visier von beiden Teams. Die 3. Spielminute: Naldo sprintet in der Nähe des Mittelkreises los und passt den Ball links auf Ivan Klasnic. Marko Rehmer steht zu weit von ihm weg, so dass Klasnic den Ball ohne Mühe flach in Richtung Frankfurter Strafraum passen kann. Vorbei an Ochs und Russ kommt der Ball wieder zu Naldo, der aus 11 Metern freistehend flach in die rechte Torecke schießt und trifft. 1:0 für Bremen. Der machtlose Markus Pröll ist sauer und weckt seine Abwehrkollegen ordentlich. Die Eintracht ist nicht schockiert. Quasi im direkten Gegenzug erhält die Eintracht einen Freistoß aus dem linken Halbfeld. Streit flankt den Ball weit in den Bremer Strafraum, wo sich Marco Russ kurz vor dem Fünfmeterraum durchsetzt. Russ springt hoch und köpft, Torwart Wiese reagiert, ist aber machtlos. Tor! 1:1 in der 4. Minute. Angefeuert von den „Eintracht, Eintracht“-Rufen stürmen die Adler weiter, diesmal über Patrick Ochs, der auf den mitlaufenden Alexander Meier flankt. Meier trifft den Ball aus 8 Metern mit dem Kopf, nicht aber das Tor (7.). Weiter kommt die Eintracht, diesmal über Naohiro Takahara. Der Japaner lupft den Ball, wie einst Jay-Jay, über Schulz und Fritz, kommt selbst wieder an das Leder und schießt sofort, trifft den Ball aber leider nicht richtig (8.). Hier geht heute was, denken sich die Fans und feuern die Adler noch lauter an. Nun legt Bremen wieder den Vorwärtsgang ein. Klasnic schlägt den Ball in den Strafraum auf den lauernden Klose. Pröll kommt heraus, springt und faustet den Ball kurz vor Kloses Kopf aus der Gefahrenzone (10.). Bremen legt schnell nach. Klose passt das Leder auf Klasnic in den Strafraum. Querpass auf Diego, kurze Drehung und wieder ein Querpass, diesmal auf Daniel Jensen, der kurz vor dem Fünfmeterraum steht. Ein Schuss und der alleingelassene Pröll muss das Leder aus dem Netz holen. 1:2 (11.). Die Frankfurter Abwehr war in der Situation passiver als die meisten Zuschauer auf den Rängen. Erst nach dem Rückstand versucht die Eintracht nun Ruhe in das Spiel zu bekommen und spielt zunächst viel quer und kurz. Da auch Bremen sich scheinbar erholen will, verflacht das Spiel nun im Mittelfeld. Dann nach 30. Minuten ein Freistoß aus halbrechter Position für Werder, Thorsten Frings führt aus. Die Eintracht-Abwehr pennt auf einer Linie, Frings passt in den Strafraum. Dort reagiert Naldo viel schneller als Marko Rehmer, der auf Abseits spielen wollte. Naldo ist nun frei am Ball, schaut kurz und schießt dann flach ein. Es war erst Bremens dritte Chance, aber es steht: 1:3 (31.). Torhüter Markus Pröll kann es nicht glauben, dass er eine Abwehr vor sich stehen hat. Nun zieht sich Bremen weiter in die eigene Hälfte zurück und kommt nur noch zu einer Chance durch einen Weitschuss von Per Mertesacker, den Markus Pröll parieren kann (34.) – seine erste Parade mit Ballberührung. Die Adler versuchen wieder zu Chancen zu kommen. Die 40. Minute: Albert Streit zirkelt einen Freistoß in den Strafraum auf Naohiro Takahara, der den Ball auf Sotirios Kyrgiakos verlängert. Kopfball und Tor... doch die Fahne ist oben. Es war tatsächlich Abseits. Nur 4 Minuten später erneut ein Freistoß aus zentraler Position, den wieder Albert Streit ausführt. Diesmal jagt Streit den Ball aus 26 Metern scharf auf das Tor, Torhüter Wiese springt und reckt sich. Er hält den Ball (44.). Pausenpfiff durch Thorsten Kinhöfer. Friedhelm Funkel, der seine Abwehr beim Pausentee nicht gelobt haben wird, bringt für Michael Thurk nun Benjamin Köhler. In der 2. Halbzeit gibt Bremen zunächst den Ton an. Freistoß für die Bremer: Thorsten Frings und Naldo am Ball, während Ivan Klasnic unmittelbar vor Markus Pröll den Hampelmann spielt. Frings tippt den Ball an und Naldo drischt den Ball ins linke untere Toreck. Pröll hat den Ball dank Klasnic zu spät gesehen. 1:4 (48.) für Bremen. Wütende Proteste der Adler und gellendes Pfeifkonzert von den Rängen, aber Kinhöfer gibt das Tor. Erst nach dem Spiel gibt er nach Studium der TV-Bilder zu, dass das Tor irregulär war. Sein Assistent an der Linie, der dies hätte sehen müssen, war vermutlich von Attila irritiert worden... Kurze Schockphase nun bei den Adlern, aber dann geht es ab in Richtung Hälfte des SV Werder. Wütende Weitschüsse von Benjamin Köhler (58.) und Patrick Ochs (60.) kann Tim Wiese jedoch halten. Dann setzt sich Christoph Spycher auf halblinks durch und flankt auf den hochsteigenden Naohiro Takahara. Aber der Japaner setzt den Ball über das Tor (66.). Dann wieder ein Gewaltschuss von Köhler von links, aber Wiese hält (68.). Dann flankt Benjamin Köhler den Ball auf Albert Streit. Der Ex-Kölner nimmt das Leder Volley, aber Wiese hat scheinbar vier Arme (74.). Es bleibt beim 1:4. Schon die 81. Minute und die Eintracht gibt nicht auf. Diesmal Ecke von rechts durch Albert Streit. Hohe Flanke direkt auf Sotirios Kyrgiakos. Der Grieche steht förmlich in der Luft, als er den Ball mit dem Kopf ins Netz jagt. 2:4 und noch knapp 10 Minuten. Jetzt erst recht, denken sich die Adler und stürmen weiter. Inzwischen ist Chris für Aleksandar Vasoski auf dem Platz, doch die Bremer Abwehr hält. Kontermöglichkeit für die Norddeutschen: Der Ball kommt zu Ivan Klasnic, der in Richtung Frankfurter Strafraum stürmt. Auch Klose sprintet. Ein kurzer Stopp, eine Flanke. Klasnics Ball findet Miroslav Klose, der sofort abzieht, Markus Pröll kann parieren, aber der Ball bleibt im Strafraum. Da ist Jurica Vranjes frei und schiebt den Ball aus 7 Metern ein; es steht 2:5 (86.). Das war’s. Frankfurt gibt auf, so dass Klasnic in der 89. Minute noch zu einer Chance kommt. In der 90. dann noch ein Pass von Thorsten Frings in den Strafraum, Diego versenkt den Ball mit einem Flachschuss zum 2:6-Endstand (90.). Es ist die höchste Niederlage der Adler seit Friedhelm Funkel Eintracht-Trainer ist. Jetzt hilft nur „abbuzze“ und weitermachen, am Mittwoch gilt es, in Istanbul die letzte Chance im UEFA-Cup zu nutzen und dann geht es schon nach Berlin zum letzen Hinrundenspiel. Die Eintracht ist nun Tabellen-10ter mit 5 Punkten Vorsprung auf die ungeliebten Abstiegsplätze. Stimmen zum Spiel: Präsident Peter Fischer: "Schalke hat bei uns auch schon mal sechs Dinger gekriegt und überlebt. Da überleben wir auch die sechs von Werder. Schließlich haben wir hier gegen den neuen Deutschen Meister verloren." Markus Pröll: "In der Abwehr war heute Holland offen, es kann
doch nicht sein, dass wir die in aller Seelenruhe durch den Fünfer
dribbeln lassen." (tr) |