VfB Stuttgart - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 2006/07 - 5. Spieltag

1:1 (0:0)

Termin: Sa 23.09.2006, 15:30
Zuschauer: 41.000
Schiedsrichter: Babak Rafati (Hannover)
Tore: 1:0 Mario Gomez (73.), 1:1 Alexander Meier (88.)

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VfB Stuttgart
Eintracht Frankfurt

  • Timo Hildebrand
  • Ricardo Osorio
  • Serdar Tasci
  • Mathieu Delpierre
  • Arthur Boka
  • Roberto Hilbert
  • Pavel Pardo
  • Antonio da Silva
  • Daniel Bierofka
  • Cacau
  • Mario Gomez

 


 

Wechsel
  • Thomas Hitzlsperger für Daniel Bierofka (63.)
  • Christian Gentner für Ricardo Osorio (66.)
  • Markus Babbel für Cacau (83.)
Wechsel
Trainer
  • Armin Veh
Trainer

Ungeschlagen beim Cannstädter Wasen

Nach drei Siegen in drei Wettbewerben in der vergangenen Woche fährt das Team von Friedhelm Funkel mit breiten Schultern nach Stuttgart. Mit dabei ist wieder Ioannis Amanatidis, der seine Fußprellung aus dem Brøndby-Spiel auskuriert hat, sowie die gegen Leverkusen noch gesperrten Christoph Spycher und Sotirios Kyrgiakos. Stuttgart, das bislang bei zwei Heimspielen noch keinen Punkt holen konnte, vertraut auf die Elf, die in der Vorwoche 3:2 in Bremen gewonnen hatte und auf die roten Auswärtstrikots.

Anpfiff und ein schwungvoller Beginn beider Mannschaften. Die zweite Minute: Mario Gomez läuft von halbrechts in den Frankfurter Strafraum, geblockt von Christoph Spycher, der Ball kommt auf Cacau, Schuss und wieder ein paar Abwehrbeine dazwischen. Die Eintracht und die Schwaben kombinieren jetzt schön und kurz, meist jedoch nicht wirklich effektiv. Bierofka will aber mehr, er zieht aus 20 Metern ab, Markus Pröll hält sicher.

Stuttgart probiert es nun über die Außenbahnen. Artur Boka kommt von links, Fink und Spycher können ihn nicht halten, Boka flankt in den Strafraum auf Cacau, der schießt direkt, aber vorbei (18.). Sekunden später, ein langer Pass aus dem Mittelfeld erreicht Gomez, der nach kurzem Dribbling plötzlich allein vor Markus Pröll am linken Strafraumeck steht. Gomez schießt aufs Tor... Fußabwehr Pröll (19.).

Weiter Stuttgart über die Außen Boka und Hilbert. Die 26. Minute: Pass von Bierofka in die Gasse auf den freistehenden Gomez, der schießt unbedrängt mit links in die rechte Ecke, Pröll kommt nicht dran, aber knapp daneben. Kein Durchatmen für die ca. 5.000 Frankfurter Fans, die im Moment lieber gemütlich ein Bier auf dem nur gut 500 Meter entfernten Wasen-Volksfest trinken würden. Schon wieder Stuttgart, Pass von Cacau in den Strafraum auf – na klar – Mario Gomez, acht Meter Torentfernung, Gomez schießt, knapp über das Tor (27. Min.).

Ioannis Amanatidis, dem es vorne zu langweilig wird, zieht sich immer weiter zurück. Dann ist aber plötzlich Michael Thurk am Ball, er läuft 20 Meter in die Hälfte der Stuttgarter, ein Pass in den Lauf von Amanatidis, Schuss und... Außennetz (33.). Der direkte Gegenzug: Pass in die Mitte auf da Silva, der zieht ab aus 25 Metern. Raunen, aber knapp, ganz knapp über die Latte (34.).

Nur zwei Minuten später: Freistoß von Albert Streit in den Strafraum, Reservenationaltorhüter Hildebrand segelt zum Ball, doch den interessiert das nicht. Streits Flanke findet vielmehr den Kopf von Takahara, der den Ball knapp über das verwaiste Tor (36.) setzt. Das auf der Haupttribüne sitzende japanische Filmteam, extra wegen Naohiro eingeflogen, freut sich höflich. Noch mal ein Weitschuss von Cacau, scharf und trocken, aber dasselbe Spiel, der Ball geht über den Kasten von Pröll (39.). Halbzeit.

Beide Mannschaften kommen unverändert aus den Katakomben des Stuttgarter Stadions, das seine WM-Teilnahme wohl eher einem hohen DfB-Funktionär aus dem Ländle als den Sichtverhältnissen in den Kurven zu verdanken hat. Anpfiff zur zweiten Halbzeit durch den gestenreichen Schiedsrichter Rafati. Die Eintracht zeigt sich jetzt bissiger in den Zweikämpfen, hat mehr Ballbesitz als Stuttgart. Nur Chancen ergeben sich außer bei Standards keine.

Sprung in die 61. Minute: Freistoß Pavel Pardo aus 25 Metern, ein schneller Schuss, knapp über das linke obere Toreck. Durchatmen in der Frankfurter Kurve, dann wieder Anfeuerungsgesänge unter Leitung von Martin Stein. 63. Minute und Wechsel bei Stuttgart: Thomas Hitzlsperger kommt für Daniel Bierofka. Dann Hilbert auf der rechten Außenbahn, er dribbelt sich durch und flankt vor den 5-Meter-Raum. Mario Gomez springt am höchsten und köpft aufs Tor - Glanztat von Markus Pröll! Es bleibt beim 0:0, die Adler ziehen sich zurück und Stuttgart greift weiter an. Christian Gentner ersetzt Osorio (66.) und rückt ins rechte Mittelfeld. Benjamin Huggel kommt für Albert Streit (70.). Stuttgart will den Sieg zur Wasen-Eröffnung.

Die 72. Minute: Hitzlsperger auf der linken Seite, wird von Benjamin Huggel hart aber fair angegangen. Der Schiedsrichter pfeift dennoch Foul. Freistoß von der linken Seite durch da Silva: Flanke in den Strafraum, Marko Rehmer und Marco Russ springen, aber Gomez springt höher und trifft den Ball. Pröll reagiert, kann das Unglück aber nicht abwenden: 1:0 für Stuttgart (73.).

Nun muss die Eintracht reagieren, doch die Stuttgarter Abwehr steht gut. Dann Wechsel in 79. Minute: Alexander Meier kommt für Marco Russ. Auf geht’s, Eintracht, kämpfen! Stuttgart verstärkt nun die Abwehr, Markus Babbel kommt für Cacau. Die Eintracht im Vorwärtsgang, aber festgerannt. Konter über Arthur Boka auf der linken Außenbahn, Flanke in die Mitte auf den völlig freistehenden Thomas Hitzlsperger, dieser köpft aus 11 Metern... Pröll hält.

Noch zwei Minuten, wieder die Adler im Angriff. Flanke Benjamin Huggel auf Naohiro Takahara im Strafraum. Hildebrandt kann abwehren, aber wie. Der Ball rollt in die Mitte. Alexander Meier steht, sieht und schießt. Tooor! Der Ausgleich zum 1:1 in der 88. Minute. Riesenjubel in der Frankfurter Kurve, alles hüpft und umarmt sich, auch Meier wird von seinen Mitspielern liebkost. Nur zwei Minuten später pfeift Schiedsrichter Rafati ab.

Wieder ein Unentschieden, diesmal glücklich, aber das macht ja nichts. Den Wasenwirten ist der Grund für den Frankfurter Fandurst auch egal. Das dritte Mal in Folge aus einem Rückstand ein Unentschieden erkämpft. Die „Unbesiegbaren“ („Kicker“) haben jetzt sieben Punkte aus fünf Spielen geholt. Am Donnerstag geht es nach Dänemark zum Rückspiel gegen Brøndby. (tr)

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