TuS Dehrn - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 2005/2006

0:21 (0:9)

Termin: 02.08.2005, 18:30 Uhr
Zuschauer: 3.000
Schiedsrichter: Horn (Ahlbach)
Tore: 0:1 Jermaine Jones (7.), 0:2 Francisco Copado (11.), 0:3 Alexander Meier (16.), 0:4 Arie van Lent (27.), 0:5 Francisco Copado (32.), 0:6 Alexander Meier (33.), 0:7 Stefan Lexa (35.), 0:8 Stefan Lexa (42.), 0:9 Benjamin Huggel (44.), 0:10 Christian Lenze (48.), 0:11 Du-Ri Cha (50.), 0:12 Markus Weissenberger (51., Elfmeter), 0:13 Benjamin Köhler (58.), 0:14 Benjamin Köhler (59.), 0:15 Christoph Preuß (62.), 0:16 Patrick Ochs (65.), 0:17 Christian Lenze (73.), 0:18 Christian Lenze (78.), 0:19 Andree Wiedener (80.), 0:20 Markus Weissenberger (82.), 0:21 Benjamin Köhler (84.)

 

"100 Jahre TuS Dehrn"

 

>> Spielbericht <<

TuS Dehrn Eintracht Frankfurt

 

  • Zum Einsatz kamen: Mi. Immel, Schardt, Halberstadt, Fritz, Wissenbach, Baum, Preußer, Albrecht, Alberg, Zingel, Kunkel, Martinka, Steioff, Thorn, Draheim, Keuter,
    Waldherr, Lanois, Ma. Immel, Celik, Zingel, Wörsdörfer, Sehr, Lorenz

 

 

 

Wechsel
Wechsel
Trainer
Trainer

 

 

Schützenfest vor dem Saisonauftakt

Nach der offiziellen Saisoneröffnung, bei der über 10.000 Zuschauer die Eintracht sehen wollten, steht nun der letzte Termin vor dem mit Spannung erwarteten Saisonauftakt an. Es geht nach Dehrn, einem Stadtteil von Runkel im Landkreis Limburg-Weilburg, wo der ortsansässige TuS 05 sein 100-jähriges Jubiläum feiert. So hat sich zur Feier des Tages auch Dehrns berühmtester Fußballer angekündigt, denn Bernd Hölzenbein lernte hier das Kicken und dribbeln, bevor er 1966 mit 20 Jahren zur Eintracht wechselte.

Wie versprochen reisen die Frankfurter fast mit ihrem kompletten Kader an, so dass auch Amanatidis, Chris und Pröll, die nicht zum Einsatz kommen werden, zumindest für Autogramme zur Verfügung stehen. In der ersten Halbzeit lässt Trainer Funkel gegen den Bezirksligisten Huber, Rehmer, Cimen und Spycher in der Abwehr vor Torhüter Nikolov spielen. Das Mittelfeld bilden Lexa, Huggel, Meier und Jones und im Sturm sind es van Lent sowie Copado, während die Ersatzspieler auf Ehrmantraut-Gedächnisstühlen Platz nehmen.

Die rund 3000 Zuschauer auf dem Sportplatz an der Lahnbrücke erleben eine ruhige Anfangsphase, in der die Eintracht Ball und Gegner zunächst ein wenig laufen lässt. Danach geht es jedoch Schlag auf Schlag. Nach Doppelpass mit van Lent erzielt Jones mit der ersten Torchance für die Adler das 1:0 (7.). Spätestens jetzt kennt das Spiel nur noch eine Richtung, zunächst trifft Huber nur das Lattenkreuz, dann aber erhöhen Copado (11.) und Meier (16.) auf 3:0. Nun hat Torhüter Immel Schwerstarbeit zu leisten, denn ein ums andere Mal ziehen die Frankfurter mit schönen Kombinationen in den Strafraum, um seine Reaktionen zu testen, während Oka Nikolov auf der anderen Seite gemütlich mit seinen Abwehrkollegen plauschen kann. Nachdem van Lent (27.), Copado (32.), Meier (33.) und Lexa (35./42.) treffen, sorgt Huggel nach Doppelpass mit Jones für den 9:0-Pausenstand (44.), an dem sich das zweite Team der Eintracht messen lassen muss.

Bis auf Torhüter Nikolov und Cimen wechselt der Trainer in der Pause komplett durch, so dass nun Stroh-Engel und Köhler von Cha, Weissenberger, Preuß und Lenze unterstützt werden. Und auch das zweite Team lässt es von Beginn an schnell und direkt angehen. Lenze beginnt den Torreigen in der 50. Spielminute, dem sich Cha (50.), Weissenberger per Elfmeter (51.), Köhler (58./59.), Preuß (62.), Ochs (65.), Lenze (73./78.) und Wiedener (80.) anschließen, bevor Vasoski im Gewühl nach einer Flanke zum 20:0 einnetzt (82.).

Für den 21:0-Schlusspunkt sorgt zwei Minuten später Köhler nach Flanke von Ochs, dem höchsten Sieg seit dem 12. August 1975, einem 30:0 in Hattersheim, bei dem alleine Grabowski 10 Treffer und der Dehrner Bub Bernd Hölzenbein 5 Tore erzielten. “Wir haben eben mit Leidenschaft gespielt“, meint Friedhelm Funkel, der nun noch fünf Tage Zeit hat, sein Team auf das Heimspiel gegen Leverkusen vorzubereiten. (tr)


“Wir sind doch nur Getriebene“ - Heribert Bruchhagen und seine Philosophie
(Auszüge aus einem Interview der FR vom 1.08.2005)

Zuletzt wird immer häufiger behauptet, dass man als Bundesliga-Manager mehr ins Risiko gehen muss, um Erfolg zu haben. Sehen Sie das auch so?

Heribert Bruchhagen: “Der Philosophie, nur so viel auszugeben, wie man einnimmt, lässt sich nur eine gewisse Zeit lang folgen. Dann wird der Druck, sei es aus Öffentlichkeit, Medien oder den eigenen Reihen, immer größer. Die Bundesliga hat sich in den letzten Jahren sukzessive mit 600 Millionen Euro verschuldet. Das muss ja einen Grund haben…

Wir werden dieses Jahr nicht ins Risiko gehen, aber es wird so kommen. Wir sind durch die Huggel- und Amanatidis-Transfers etwas über unsere Grenzen gegangen. Wir haben also den Aufsichtsrat um eine Erweiterung des Budgets von einer Million Euro gebeten. Aber wir sind doch nur Getriebene, wir in der Branche sind vollständig fremdbestimmt durch die überzogene Erwartungshaltung. Alle stecken ihre Ziele doch zu hoch. Keiner sagt, er will 18. werden. Aber nur vier oder fünf der 18 können ihr Ziel erreichen, selbst wenn allen alles gelingt, müssen drei absteigen.“

Wie kommt man da raus aus dem Teufelskreis?

Heribert Bruchhagen: “Das weiß ich nicht. Wir bei Eintracht Frankfurt haben in den vergangenen Jahren weniger ausgeben als eingenommen. Wenn wir uns in der Bundesliga etablieren, was unser Ziel ist, wird dieser Mechanismus greifen: Es heißt schnell: Das haben sie zwar ganz gut gemacht, aber jetzt müssen sie angreifen. Jetzt muss ein Trappatoni her. Einer mit mehr Pep. Da können Sie die Uhr nachstellen.“

Was halten Sie davon, etwa wie es der Mitaufsteiger 1. FC Köln macht, Wertpapiere auszugeben oder Anleihen zu nehmen?

Heribert Bruchhagen: “Eintracht Frankfurt könnte leicht in London eine Anleihe nehmen. Ich könnte 40 Millionen generieren, in dem ich die ersten 30 Prozent unserer Zuschauereinnahmen abtrete. Wir werden es nur nicht machen, weil ich nicht kommenden Verantwortlichen des Klubs trojanische Pferde in den Garten stellen will. Schauen Sie: Jetzt leihe ich mir in London 30 Millionen, hole gute, teure Leute, das Gehaltsgefüge insgesamt steigt. Dann muss ich die 30 Millionen durch Zins bedienen. Nach drei Jahren laufen die Verträge mit den Spielern aus, das frische Geld ist weg und dann? Dann muss ich versuchen, neues Geld zu beschaffen. Sie kennen das doch, wie schnell Unternehmen ins Trudeln geraten können. Dieser Vorgriff auf kommende Einnahmen funktioniert im Grunde nur, wenn ich in die zweite Phase in der Champions League komme. Aber das schaffen eben nicht alle Vereine.“


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