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FC Energie Cottbus - Eintracht
Frankfurt |
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2. Bundesliga 2004/2005 - 33. Spieltag
0:3 (0:1)
Termin: So 15.05.2005, 15:00 Uhr
Zuschauer: 18.000
Schiedsrichter: Thorsten Kinhöfer (Herne)
Tore: 0:1 Alexander Meier (14.), 0:2 Alexander Meier (64.), 0:3 Alexander Meier (66.)
FC Energie Cottbus |
Eintracht Frankfurt |
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Trainer
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Meier schießt die Eintracht zum Aufstiegsfinale
“Die Mannschaft ist mit der Situation, wichtige Spiele gewinnen zu müssen, vertraut. Ich habe nicht den leisesten Zweifel, dass die Mannschaft alles abrufen wird, was sie stark gemacht hat", meint Friedhelm Funkel gelassen und vertraut der Mannschaft der Vorwoche. Da Vasoski aufgrund seiner fünften gelben Karte pausiert, rutscht Chris in die Innenverteidigung neben Hoffmann, Wiedener sowie Ochs und Cimen spielt vor der Abwehr neben Jones. Köhler, Meier, Cha und van Lent in der Spitze komplettieren das Team. Ein Punkt. Damit wäre der Klassenerhalt nach dem
0:0 in Burghausen für den Tabellenzwölften endgültig unter
Dach und Fach. Dies ist auch das erklärte Ziel von Cottbus-Trainer
Petrik Sander, der Ede Geyer Ende November ablöste: "Wir haben
gegen spielerisch gute Mannschaften wie Fürth oder Duisburg im eigenen
Stadion immer gut ausgesehen. Das wollen wir auch gegen Frankfurt zeigen.
Einen Punkt holen und dann eine Riesenfete mit den Fans feiern auf das
glückliche Ende einer verkorksten Saison." Verzichten muss der
Trainer allerdings auf Bereits in den Anfangsminuten wird klar, dass sich die Eintracht im Stadion der Freundschaft nicht verstecken will, das Spiel selbst in die Hand nimmt und sich den Cottbusser Angriffsbemühungen energisch entgegenstellt. Die erste Chance resultiert aus einem Freistoß von Meier aus dem Halbfeld, den Jones auf van Lent verlängert. Der steigt vor dem Fünfmeterraum höher als seine Gegenspieler, setzt den Kopfball aber neben den Torwinkel (9.). Auch drei Minuten später hat van Lent wieder die Chance zur Führung, bekommt aber aus zwölf Metern keinen Zug mehr hinter die Flanke von Jones.
Dann aber die 14. Spielminute, aus der eigenen Hälfte schlägt Chris einen langen Ball vor den Strafraum, den van Lent mit dem Kopf zu Meier verlängert. Alex nimmt mit rechts an, schaut kurz auf und hebt die Kugel aus 17 Metern gefühlvoll über Piplica hinweg in die Maschen. Was für ein tolles Tor zum 1:0 für die Eintracht, freut sich auch Friedhelm Funkel: "Das war allererste Sahne", während der Torschütze gewohnt lakonisch urteilt: "Ich habe mir gedacht, dass er zu weit vor dem Tor steht, da habe ich ihn halt drüber gehoben." Die Eintracht will gewinnen, kein Gedanke wird diesmal daran verschwendet, sich nach der Führung zurück zu ziehen. Im Gegenteil, nur zwei Minuten später hat Cha bei einem schnellen Gegenstoß alleine vor Piplica die Chance, auf 2:0 zu erhöhen, doch er scheitert am Cottbusser Torhüter. Die Lausitzer hingegen wirken geschockt, kaum etwas läuft nach vorne. Lediglich Brunnemann, der Hoffmann den Ball im Halbfeld abluchsen kann, verzieht seinen folgenden Schuss aus halblinker Position deutlich, (23.). Nachdem Jones mit seiner Direktabnahme eines Freistoßes von Köhler nur knapp das Tor verfehlt (26.), dauert es in dem immer zerfahrener werdenden Spiel, bis sich die nächste Möglichkeit ergibt. Wieder ist es Cha, der nach einem Konter über wenige Stationen alleine vor Piplica auftaucht, doch erneut bleibt dieser Sieger (38.). So geht es mit der knappen 1:0-Führung in die Halbzeit, während es zwischen Greuther Fürth und 1860 München zur Pause 1:1 steht. Zum zweiten Durchgang bringt Energie-Coach Sander mit Meszaros für Iordache einen frischen Offensivmann und tatsächlich gelingt es den Lausitzern, die nun ängstlich wirkenden Frankfurter in die eigene Hälfte zu drängen. Dann misslingt auch noch ein schneller Gegenstoß, Torhüter Piplica ist schnell draußen und schlägt das Leder nach vorne. Baumgart setzt sich im Kopfballduell gegen Chris durch und verlängert zu Meszaros, der sich gegen Hoffmann durchsetzt und abzieht. Aber Torhüter Pröll reagiert prächtig und kann die knappe Führung festhalten (52.). Fast gleichzeitig geht 1860 München gegen Fürth mit 2:1 in Führung. Die Nervosität bei der Eintracht steigt und jetzt muss auch noch Hoffmann verletzt vom Platz. Husterer kommt, während bei Energie mit Sahin für Baumgart ein neuer Stürmer aufläuft (61.).
In der Tat, denn Cottbus versucht jetzt nur noch halbherzig, die Abwehrreihe der Frankfurter zu überwinden, während sich der Eintracht immer wieder Konterchancen ergeben. So hat Cha in der 71. Spielminute erneut die Möglichkeit, einen Treffer zu erzielen, scheitert aber zum dritten Mal am sich ihm entgegen schmeißenden Piplica. Friedhelm Funkel reagiert und bringt Lexa für den sichtlich entnervten 24-Jährigen. Plötzlich leuchtet die Anzeigentafel auf, Jones ballt die Faust und Chris reißt die Arme hoch, während die Frankfurter Fans lauthals jubeln. Greuther Fürth erzielt den 2:2-Ausgleich, die Eintracht ist wieder in der Bundesliga (78.)! Doch nicht einmal eine Minute später muss die Feier verschoben werden, als Agostino die Löwen erneut in Führung bringt. "Wir haben den Ball über Wochen flach gehalten, da kommt es auf die letzten sechs Tage auch nicht mehr an", meint Heribert Bruchhagen. Nachdem Köhler mit einem Schuss aus rund zehn Metern an Piplica scheitert (80.) und Schöckel Meier vor dem Sprint in den Strafraum die Kugel abluchsen kann, ist der dritte Auswärtssieg in Folge unter Dach und Fach. Während die Fans ausgelassen feiern, freuen sich die Spieler eher verhalten. Denn nun kommt es am letzten Spieltag zum Fernduell zwischen der Eintracht, die einen Punkt mehr hat als die Löwen. Während Frankfurt zuhause Burghausen empfängt hat, 1860 ein Heimspiel gegen Ahlen. (tr)
Friedhelm Funkel: "Ich muss meiner Mannschaft ein Riesenkompliment machen. Es ist eine klasse Mannschaft mit einer unglaublichen Moral. Ich bin stolz auf die Jungs. Jetzt fehlt nur noch ein Sieg." Heribert Bruchhagen: “Wenn wir so konzentriert wie in Cottbus spielen, dann werden wir Burghausen schlagen.“ Jermaine Jones: “Wir haben alles selbst in der Hand. Wir haben heute erneut Moral gezeigt und werden die auch ins Burghausen-Spiel mitnehmen. Am Sonntag wird jeder von uns Gas geben.“ Markus Pröll: “Wir haben uns diese Situation
selbst erarbeitet. Von 100 Menschen hatten uns vor Wochen schon 99 abgeschrieben,
aber wir haben immer an uns geglaubt.“
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