Eintracht Frankfurt - SpVgg Greuther Fürth

2. Bundesliga 2004/2005 - 26. Spieltag

1:0 (1:0)

Termin: Mo 21.03.2005, 20:15 Uhr
Zuschauer: 27.000
Schiedsrichter: Thorsten Kinhöfer (Herne)
Tore: 1:0 Markus Weissenberger (30.)

 

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Eintracht Frankfurt
SpVgg Greuther Fürth

 


  • Borut Mavric
  • Florian Heller
  • Heiko Westermann
  • Thomas Kleine
  • Christian Weber
  • Roberto Hilbert
  • Frederic Page
  • Petr Ruman
  • Olivier Caillas
  • Christian Timm
  • Marcus Feinbier

 

Wechsel
Wechsel
  • Jörg Albertz für Olivier Caillas (69.)
  • Sascha Rösler für Frederic Page (69.)
  • Christian Eigler für Roberto Hilbert (81.)
Trainer Trainer
  • Benno Möhlmann

 

 

Ein “riesenwichtiger“ Sieg

“Wir haben uns bereits am Freitag zusammengesetzt und die ganze Sache hat nicht mal eine Minute gedauert“, erzählt Friedhelm Funkel bei der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen Greuther Fürth fast nebenbei. Geschäftsmäßiger verkündet sein Gesprächspartner Heribert Bruchhagen die Vertragsverlängerung mit dem Trainer um ein Jahr: “Herr Funkel geht unseren Weg, mit jungen deutschen Spielern zu arbeiten, weiterhin mit. Er ist, wie wir bei Eintracht Frankfurt, davon überzeugt, dass sich unsere Talente stetig weiterentwickeln werden und sich die geduldige Arbeit mit ihnen für den Verein auszahlen wird.“ Danach ist der Trainer wieder in seinem Element: “Meine Spieler werden sich voll reinhauen, nach all dem Ärger während und nach dem Spiel gegen 1860 gibt es eine ‘Jetzt-erst-recht‘-Einstellung, aber gleichzeitig möchte ich den Druck nicht erhöhen, denn ein Endspiel ist es für mich nicht, auch wenn wir natürlich unbedingt gewinnen wollen.“

Weiter fordert Friedhelm Funkel ein “aggressives Auftreten“ seiner Mannschaft, bei der der zuletzt gelbgesperrte Schur sowie Chris anstelle von Cimen und Lenze wieder vor der Abwehr mit Ochs, Hoffmann, Vasoski und Reinhard spielen werden, wobei Chris diesmal als Libero die Verteidigung bei Bedarf verstärken soll. Im offensiven Mittelfeld spielen wie zuletzt Cha, Weissenberger sowie Jones und in der Sturmspitze van Lent.

Zwölf Punkte auf 1860 München und elf auf Frankfurt betrug der Vorsprung der SpVgg am 19. Spieltag, doch nach fünf Spielen mit nur einem Sieg ist der Vorsprung fast dahin. Dennoch hält Trainer Möhlmann am Ziel des Vereins mit dem Motto ‘Ich will rauf‘ unverändert fest: "Wir haben es weiter selbst in der Hand und somit gute Chancen. Wir haben zuletzt genug geredet. Damit ist jetzt erst mal Schluss. Wir müssen wieder zu der aggressiven Spielweise zurückfinden, die uns zu einem Aufstiegskandidaten gemacht hat." Am besten bereits in Frankfurt, wo er auf den zuletzt gesperrten Westermann in der Abwehr bauen kann. Ruman und Neuzugang Timm bilden neben den Außen Caillas sowie Hilbert das Mittelfeld hinter Feinbier, so dass für Albertz und Rösler, der im Hinspiel das 1:1 erzielte, nur die Ersatzbank bleibt.

Für das erste Ausrufezeichen im Spiel benötigt Ochs gerade einmal 14 Sekunden, als er den Fürther Kapitän Ruman rüde von den Beinen senst und dafür die Gelbe Karte kassiert. Die Mannschaft versteht das Zeichen und spielt aggressiv und schnell nach vorne. Wie in der 3. Minute, als Ochs nach vorne läuft, um Cha zu schicken. Der 24-Jährige läuft fast bis zur Grundlinie und flankt das Leder scharf in den Strafraum, wo Weissenberger es aus zwölf Metern knapp neben linken Pfosten köpft. Die Eintracht bleibt am Drücker und holt jetzt eine Ecke nach der anderen heraus, die allesamt von der rechten Seite von Weissenberger ausgeführt werden. Zunächst kommt van Lent nach einer Kopfballverlängerung von Jones nicht an den Ball, dann ist es Torhüter Mavric, der einen Kopfball des Holländers artistisch über die Latte lenkt, und schließlich scheitert auch Jones mit seinem Kopfball am Keeper der Fürther (12.).

Die Franken kommen jetzt zwar ein wenig besser ins Spiel, da die Eintracht in der eigenen Hälfte sehr tief steht. Aber bis auf eine Einzelaktion von Timm, der sich auf halbrechts gegen drei Frankfurter und dann noch gegen Chris durchsetzt, um mit seinem Schuss aus spitzem Winkel an Torhüter Pröll zu scheitern, springt nichts bei den Angriffsbemühungen heraus (15.). So läuft bereits die 31. Spielminute, Torhüter Pröll rettet bei einer weiten Flanke vor Kleine, um das das Leder sofort zu Ochs an die Mittellinie zu werfen. Der lässt mit einem beherzten Sprint gleich drei Fürther stehen und schickt Cha auf dem rechten Flügel, der flach nach innen zum mitgelaufenen Weissenberger passt. Im Grätschen und ohne Mühe drückt der 30-Jährige die Kugel zur 1:0-Führung ins rechte Toreck. „Das Tor hat er gut vorbereitet, keine Frage, auch wenn er von einem Ausrutscher profitiert hat“, hält Friedhelm Funkel gegenüber Ochs den Ball flach.

Die Führung passt der Eintracht perfekt ins Konzept, die weiterhin die Räume eng macht und aus einer gesicherten Defensive auf Konter lauert. Fürth findet kein Mittel gegen das Abwehrbollwerk, so dass Feinbier es ein ums andere Mal mit Schauspielereien und Provokationen versucht, die ihm unter dem Jubel der Zuschauer jedoch nur die Gelbe Karte einbringen (44.). Kurz zuvor hatte Hilbert noch eine Tormöglichkeit, als ihm Pröll das Leder zu faustet, doch sein Seitfallzieher geht weit über die Latte.

Unverändert beginnen beide Teams die zweite Halbzeit, in der sich wenig ändert. Fürth dominiert das Mittelfeld und Frankfurt kontert gefährlich. So wie in der 48. Spielminute, als Ochs erneut Cha auf die Reise schickt, der in die Mitte zieht und aus 25 Metern flach ins rechte Ecke schießt, jedoch seinen Meister in Torhüter Mavric findet. Dann aber wird es eng, Ruman spitzelt Vasoski den Ball an der Mittellinie weg und spielt ihn steil auf Feinbier, dessen Schuss von der Strafraumgrenze aber haarscharf über die Latte streicht (57.). Vier Minuten später ist wieder die Eintracht am Zug, diesmal mit einem Freistoß von Weissenberger, den er mit viel Effet in den Strafraum schlenzt. Jones steigt aus sechs Metern hoch, doch sein Kopfballaufsetzer geht knapp am linken Pfosten vorbei. Kurz darauf muss Kleine für seinen bereits geschlagenen Torhüter einen Kopfball von Chris von der Linie kratzen (65.).

Jetzt reagiert Benno Möhlmann auf das uninspirierte Spiel seines Teams und bringt mit Albertz sowie Rösler für Caillas und Page zwei frische Offensivkräfte (68.), doch die nächste Chance erspielt sich wieder die Eintracht. Nach einem schönen Pass von Weissenberger drischt Jones das Leder aus 13 Metern in halbrechter Position auf den Kasten, doch einmal mehr kann Mavric parieren (71.). Acht Minuten später ist es wieder Jones, der in den Strafraum flitzt. Hilbert ist bei ihm, grätscht und trifft dessen Standbein und den Ball, während der 23-Jährige ein wenig zu theatralisch fällt. Schiedsrichter Kinhöfer sieht wohl nur dies und gibt Jones die Gelbe Karte statt des fälligen Elfmeters, wie auch die Fernsehbilder beweisen. “Heribert Bruchhagen hat letzte Woche gesagt, dass wir dieses Jahr keinen Elfmeter mehr bekommen werden. Er scheint Recht zu haben“, zuckt Friedhelm Funkel nur resigniert mit den Schultern.

In den Schlussminuten wirft Greuther Fürth noch einmal alles nach vorne, doch "wir haben hinten gestanden wie eine Wand", freut sich Jones nach dem erlösenden Schlusspfiff zum achten Heimsieg in Folge. Da die Franken im Nachholspiel gegen Burghausen ebenso wie die Löwen gegen Karlsruhe nur ein 1:1 rausholen, liegt die Eintracht jetzt punktgleich mit 1860 auf Rang 5. Der Rückstand auf Greuther Fürth beträgt nur noch einen Zähler. (tr)


Stimmen zum Spiel

Trainer Funkel: “Wir hatten eine große Anzahl an Tormöglichkeiten, aber bei einer solchen Drangphase am Schluss war der Sieg auch ein bisschen glücklich. Wir haben in der zweiten Halbzeit einige Möglichkeiten gehabt, wären die auch ins Tor gegangen, wäre der Sieg wirklich verdient. Jetzt müssen wir auch auswärts punkten. Denn nur mit Heimsiegen können wir nicht da oben bleiben. Aber am letzten Spieltag vor 50.000 Zuschauern im fertig gestellten Stadion gegen Burghausen um den Aufstieg spielen, das wäre der Hit.“

Heribert Bruchhagen: "Die Einstellung war extrem positiv, der Wille, zum Erfolg zu kommen, war in jedem Zweikampf zu spüren. Gerade bei den jungen Spielern wächst das Selbstvertrauen, der Glaube zu gewinnen, ist zurückgekehrt. Noch sechs Siege und zwei Niederlagen, das müsste reichen.“

Markus Pröll, dessen Vertrag frühzeitig bis 2007 verlängert wurde: „Das war ein riesenwichtiges Spiel. Vor ein paar Wochen hatte uns keiner mehr auf der Rechnung - jetzt sind wir wieder dick im Geschäft.“

 

 

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