• Markus Pröll
• Patrick Ochs
• Markus Husterer
• Marco Russ
• Alexander Huber
• Alexander Schur
• Alexander Meier
• Stefan Lexa
• Mehmet Dragusha
• Markus Beierle
• Benjamin Köhler

• Friedhelm Funkel

• Boysen

Hilfe für die Flutopfer – Teil 1

Am zweiten Weihnachtsfeiertag 2004 löste ein unterseeisches Beben im Indischen Ozean einen gigantischen Tsunami aus, dessen zum Teil 30 Meter hohe Wellen ca. 200.000 Menschen an den Küsten Indonesiens, Indiens, Sri Lankas und anderen Ländern das Leben kostete. Ganze Landstriche wurden verwüstet, Städte und Dörfer dem Erdboden gleichgemacht. In Thailand war besonders die touristisch erschlossene Küste um Phi Phi und Phuket von den Flutwellen betroffen. Unter den Touristen in Phuket, die um ihr Leben rannten, befand sich auch Eintracht-Präsident Peter Fischer mit seiner Frau und seinem Sohn.

Sichtlich beeindruckt und tief betroffen von dieser Katastrophe initiiert Fischer bereits in Thailand einen ersten Aufruf: "Ein gutes neues Jahr aus Phuket! Diese SMS geht an alle Eintrachtler, Unternehmen, Geschäftsfreunde, Bekannte. Wir haben ein Desaster unbeschadet überlebt und erleben jetzt, wo Hilfe sofort notwendig ist. Wir konnten schon einigen Familien ihre Lebensgrundlage ermöglichen, eine weggeschwemmte Schule und Waisenkinder brauchen eure / Ihre Unterstützung, um die ich Sie bitte. Das Geld wird ohne Abzüge von uns vor Ort eingesetzt!" Innerhalb weniger Wochen kommt die beachtliche Summe von 21.233,99 Euro zusammen und Peter Fischer, der immer per SMS über den aktuellen Spendenstand informiert wurde, konnte direkt vor Ort tätig werden. Bis zum Spiel gegen den 1. FC Köln erhöhte sich der Spendenbetrag auf 42.000 Euro für das von ihm mit initiierte Projekt "Children of Phuket".

Gleichzeitig vereinbarten die Eintracht, Mainz und der Verein von der anderen Mainseite, ein Benefizturnier im Waldstadion zu veranstalten, das auch von der Stadt Frankfurt und dem Stadionbetreiber unterstützt wird, so dass die gesamten Ticketerlöse gespendet werden können. Jede Mannschaft soll bei den 45-minütigen Spielen gegen die anderen Teams antreten. “Es ist für uns eine Herzensangelegenheit, dass wir uns an den Hilfsaktionen beteiligen und wir erhoffen uns durch das Turnier ein gut besuchtes Waldstadion, um eine möglichst hohe Summe zur Verfügung stellen zu können“, erklärt Heribert Bruchhagen. Das Geld soll größtenteils an die Karl Kübel Stiftung gehen, die den Wiederaufbau von fünf fast völlig zerstörten Fischerdörfern im Südosten Indiens vorantreibt.

Doch der Terminplan ist eng, so dass das Turnier kurzfristig auf einen Tag nach dem 3:0-Sieg der Eintracht gegen Saarbrücken bzw. zwei Tage nach dem letzten Heimspiel der Mainzer bei eisigen Temperaturen angesetzt werden muss. Dennoch kommen an diesem Montagabend über 11.000 Zuschauer in die Kühltruhe Frankfurter Waldstadion, um einerseits den Opfern des Tsunamis zu helfen und andererseits die drei besten Fußball-Teams des Rhein-Main-Gebiets zu erleben. "Und 200 sind mehr gekommen, weil ich so eine große Klappe gehabt habe", meint der Trainer des Tabellenführers der Regionalliga Süd, der kurz vor dem Turnier meinte, sein Team werde beide Spiele gewinnen.

Immerhin kann der Regionalligist mit seinem besten Team spielen, da das Spiel gegen Nöttingen aufgrund der Platzverhältnisse ausgefallen ist. So spielt der Ex-Frankfurter Lars Weißenfeldt von Beginn an, während Sasa Ciric, der von 2000 bis 2002 für die Eintracht spielte, aufgrund von Trainingsrückstand noch keine Option für Trainer Boysen ist. Friedhelm Funkel gönnt hingegen einigen seiner Spieler eine Spielpause, um Reservisten wie Beierle, Dragusha und Lexa Spielpraxis zu geben und Ochs auf der für ihn ungewohnten Position des Linksverteidigers zu testen.

Von Beginn an ist in dem fairen Spiel der Klassenunterschied mehr als sichtbar. Ruhig und souverän lassen die Frankfurter die Kugel laufen und bestimmen das Geschehen auf dem Rasen fast nach Belieben, auch wenn die wohl geordnete Abwehr des Regionalligisten kaum Chancen zulässt. Vor allem Ochs zeigt auf der für ihn ungewohnten linken Seite, dass er durchaus eine Alternative zu Wiedener oder Reinhard sein kann. So sprintet er in der 24. Spielminute im Zusammenspiel mit Köhler nach vorne, um das Leder aus 18 Metern mit einem tollen Volleyschuss an den linken Innenpfosten zu zimmern, von wo aus es zum 1:0 ins Netz springt.

Die Eintracht bleibt nach der Führung spielbestimmend und legt neun Minuten später mit einem schönen Spielzug über Beierle und Huber, der den Ball zu Meier passt, nach. Aus kurzer Entfernung schiebt der 22-Jährige die Kugel zum 2:0 über die Linie. Kurz vor Ende der Partie kommt dann auch der Regionalligist zu seiner Chance, als Fiorentino plötzlich freie Bahn hat, aber an Torhüter Pröll scheitert, der den Ball zur Ecke lenkt. So siegt die Eintracht im ersten Spiel mit 2:0, was die Zuschauer natürlich freut, aber Trainer Funkel kaum neue Erkenntnisse bringt, da sich keiner der Reservisten wirklich aufgedrängt hat. Immerhin lobt Gäste-Trainer Boysen die Eintracht als “eine tolle Mannschaft“ und ergänzt, dass das Spiel eine prima Vorbereitung für das Freitagsspiel in der Regionalliga gewesen sei.

Im nächsten Spiel trifft der Regionalligist auf den Bundesligisten aus Mainz, bevor es dann die Eintracht mit dem Team von Trainer Klopp zu tun bekommt. (tr)

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