• Markus Miller
• Florian Dick
• Mario Eggimann
• Martin Stoll
• Bradley Carnell
• Christian Hassa
• Danny Schwarz
• Christian Kritzer
• Ioannis Masmanidis
• Ivan Saenko
• Sebastian Freis

• Markus Pröll
• Alexander Huber
• Torben Hoffmann
• Aleksandar Vasoski
• Christopher Reinhard
• Alexander Schur
• Chris
• Alexander Meier
• Du-Ri Cha
• Benjamin Köhler
• Arie van Lent

• Timo Staffeldt für Christian Hassa (84.)

• Markus Weissenberger für Benjamin Köhler (59.)
• Markus Beierle für Chris (64.)

• Edmund Becker

• Friedhelm Funkel

Ein herber Rückschlag

Der Winter hat Deutschland fest im Griff und so schwört Friedhelm Funkel sein Team unter der Woche auf einem schneebedeckten Nebenplatz im Waldstadion ausgiebig auf das ein, was sie auf dem gefrorenen Platz im Wildparkstadion erwartet: "Karlsruhe wird bedingungslos fighten. Wir müssen höllisch aufpassen, auf dem harten Boden ist es entscheidend, dass wir weniger Fehler machen. Wir müssen einfach spielen und auch mal aus der Abwehr die Bälle klar herausschlagen."

Keine Bälle wegschlagen können wird auf unabsehbare Zeit Kapitän Keller, der nun doch am rechten Sprunggelenk operiert werden muss. Zurück gemeldet haben sich dafür Husterer und Wiedener, die aber nicht in der Startelf stehen, denn der Trainer vertraut dem Team, das gegen Aachen mit 1:0 in der Vorwoche gewonnen hat. So bilden Reinhard, Vasoski, Hoffmann und Huber die Abwehrreihe, vor der Chris sowie Schur die Ausputzer spielen. Köhler, Meier, Cha und van Lent sollen für die nötige Torgefahr sorgen.

In Karlsruhe glätten sich unterdessen die Wogen ein klein wenig. Nachdem Trainer Köstner nach einer verkorksten Hinrunde mit nur zwei Heimsiegen entlassen wurde, präsentierte der in Frankfurt nur allzu bekannte Manager Rolf Dohmen statt dem favorisierten Wolfgang Rolff ausgerechnet Reinhold Fanz, der die Eintracht in der Saison 1998/99 schnurstracks in die Zweite Liga befördert hätte, wäre nicht Jörg Berger als Feuerwehrmann gekommen. "Sportsponsoring braucht Leistung und ist ohne mindestens eine Leistungsperspektive gar nicht denkbar. Herr Fanz hat nicht das sportliche und persönliche Format, um den KSC nach vorn oder gar in die Bundesliga zu führen", zürnt der Vorstand des mächtigen Sponsors. Sieben Tage später knickt der Verein ein, Fanz wird beurlaubt und der bisherige Co-Trainer Edmund Becker rückt auf den Chefposten.

Der Sponsor ist besänftigt und genehmigt sogar die Mittel, damit sich der KSC in der Winterpause mit Bradley Carnell von Mönchengladbach verstärken kann. Und der Linksverteidiger gibt gegen die Eintracht sogleich sein Debüt neben Eggimann, Stoll und Dick. Hasse ersetzt im Mittelfeld den nach dem 1:1 in Burghausen gelbgesperrten Männer und Freis rückt neben Saenko beim Tabellensechzehnten in den Sturm.

Knapp 4.000 mitgereiste Fans aus Frankfurt erleben in der Anfangsphase eine das Spiel auf dem hartgefrorenen Rasen bestimmende Eintracht. Schnell geht es nach vorne, wie in der 3. Spielminute, als Schur Huber auf der rechten Außenbahn steil schickt. Doch der 19-Jährige agiert zu umständlich und vertändelt den Ball. Da ist es wieder, das alte Manko: Die Eintracht beherrscht das Mittelfeld, doch der Pass in die Spitze will einfach nicht gelingen. Immerhin sorgt Chris für ein Raunen bei den Zuschauern, als er eine Flanke von Cha aus 18 Metern volley nimmt, aber über den Kasten von Torhüter Miller drischt (14.).

Das war es dann mit der Spielfreude der Eintracht, denn Karlsruhe agiert jetzt im Mittelfeld ein wenig offensiver und aggressiver, beide Mannschaften neutralisieren sich auf dem holprigen Rasen. So sorgt erst ein Fehlpass von Hoffmann im eigenen Strafraum wieder für Torgefahr. Vasoski hat jedoch aufgepasst und kann den Schuss von Schwarz abblocken (26.). Zehn Minuten später schlägt Schur den Ball weit in die Hälfte der Karlsruher, wo ihn Dick annimmt und postwendend wieder zurück bolzt. Masmanidis kommt im linken Halbfeld an das Leder, umkurvt erst Schur und dann Huber viel zu leicht, um die Kugel an den Fünfmeterraum zu flanken. Genau zu Saenko, der sie unbedrängt ins rechte Toreck köpft. Zur 1:0-Führung für den KSC (36.).

Der Rückstand beeindruckt die Eintracht jedoch wenig. Mühsam versuchen sie sich im Spielaufbau, während Cha, der am Anfang noch wirbeln konnte, bei Carnell inzwischen bestens aufgehoben zu sein scheint und sich ebenso versteckt wie Meier oder Köhler auf der linken Außenbahn. Auch in der zweiten Halbzeit gibt es keine Besserung, Karlsruhe kontrolliert das Spiel, während die Adler einen Ball nach dem anderen bereits im Mittelfeld verstolpern und van Lent vergeblich auf Flanken wartet.

Fast konsequent, dass auch die nächste Chance aus einem Abwehrfehler resultiert. Huber will einen Rückpass spielen, der aber zu kurz gerät, so dass Saenko an den Ball kommt und Hoffmann tunnelt. Der weiß sich nicht anders zu helfen, als den 21-jährigen Russen umzugrätschen, so dass Sportskamerad Fandel nicht zögert und auf den Elfmeterpunkt zeigt. Masmanidis läuft an, Pröll wehrt ab, doch da seine Vorderleute in den kollektiven Kälteschlaf verfallen sind, drückt der Grieche den Ball im Nachschuss zum 2:0 ins Netz, während der Torhüter wie ein Rohrspatz mit seiner Abwehr schimpft (55.).

Nun reagiert Trainer Funkel endlich und bringt erst Weissenberger für Köhler (59.) und dann Beierle für Chris (64.), doch nach wie vor kann die Eintracht gegen die sich weit zurückziehenden Karlsruher mit dem Raum im Mittelfeld nichts anfangen. Bemüht, aber völlig ungefährlich spielen sie und auch die Freistöße von Meier fallen heute unter die Kategorie "kläglich". Immerhin kommt Vasoski nach einer Ecke zum Kopfball, setzt die Kugel aber ebenso wie Beierle zehn Minuten später nur über den Kasten von Miller (65.). Dafür bleibt der Tabellensechzehnte mit seinen wenigen Kontern brandgefährlich. So kann plötzlich Hassa alleine auf Pröll zu sprinten und ihn umspielen, lässt sich dann aber zum Glück abdrängen, so dass er das verwaiste Tor verfehlt (72.).

Während die Eintracht sich weiterhin nur halbherzig gegen die drohende Niederlage wehrt, macht es Schwarz nach Vorlage des kurz zuvor eingewechselten Staffeldt in der 88. Spielminute besser. Alleine vor Torhüter Pröll behält er die Nerven und schlenzt das Leder zum 3:0-Endstand für Karlsruhe ins Netz. Betretene Miene auf dem Platz und gellende Pfiffe aus der Gästekurve. War es das schon mit den Aufstiegsträumen? Da Köln und Greuther Fürth gewinnen und nur Tabellenführer Duisburg verliert, beträgt der Rückstand auf den MSV, der auf Rang 3 abgerutscht ist, nun elf Punkte bei noch 15 ausstehenden Spielen.

Jermaine Jones kommt zurück

Genau eine Viertelstunde vor dem Ende der Transferperiode findet sich auch Jermaine Jones auf der Liste der wechselfähigen Spieler wieder und die Eintracht schlägt zu. Bis zum Ende der Saison wird der 23-Jährige ohne Kaufoption von Bayer Leverkusen ausgeliehen. Zudem beteiligt sich der Bundesligist weiterhin am Gehalt des Spielers, damit das Gehaltsgefüge nicht gesprengt wird: "Ich kann doch seinetwegen nicht die übrigen Spieler düpieren, ich habe Jones der Kategorie Stammspieler zugeteilt - entsprechend wird er bezahlt", erklärt Vorstandschef Bruchhagen.

"Dies ist auch ein Zeichen für Mannschaft und Zuschauer. Wir haben noch lange nicht aufgegeben und hoffen, mit Jones' Elan Anschluss an die Spitzengruppe zu schaffen. Jermaine ist ein Frankfurter Junge, er passt in unser Konzept", ergänzt Bruchhagen, während Jones treuherzig bekundet: "Ich bin nicht mehr der alte Jones, der um die Häuser zieht. Der Wechsel ist für mich eine neue Herausforderung, ich will mit der Eintracht aufsteigen." (tr)

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