TuS Koblenz - Eintracht Frankfurt |
Testspiel 2004/2005
1:2 (0:1)
Termin: 16.01.2005
Zuschauer: 2.000
Schiedsrichter:
Tore: 0:1 Benjamin Köhler (25.), 0:2 Markus Weissenberger (70.),1:2 Joshua Grenier (76.)
TuS Koblenz | Eintracht Frankfurt |
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Mit neuer Taktik zum Erfolg? Zurück aus dem Frühling in Portugal erwarten die Frankfurter eisige Temperaturen in Deutschland. Die Trainingsplätze sind frosthart und mit Reif überzogen, was Trainer Funkel ebenso wenig passt wie die aufkommenden Gerüchte, er würde mit Defensivfußball sein Heil in der Rückrunde suchen wollen, da er bei den Tests bislang mit zwei Mann vor der Abwehr und einer Dreierkette davor hat spielen lassen: "Ich weiß nicht, wie ihr darauf kommt, dauernd lese ich etwas von Willi-Taktik (Synonym für Mauerfußball) und angerührtem Beton. Das entspricht nicht dem Charakter der Mannschaft. Diese Mannschaft will immer nach vorne spielen." Auch mit dem Begriff der “hängenden Spitzen“, also Cha auf der rechten und Köhler auf der linken Außenbahn, kann er wenig anfangen: "Das stimmt auch nicht, wir spielen mit drei Stürmern. Ein klassisches 4-3-3." Dennoch hat im Trainingslager wohl ein Umdenken stattgefunden, was nach 28 Gegentoren in der Vorrunde niemanden wundern sollte. “Rückwärts Denken“ ist das Motto des Trainers, was Torhüter Pröll so beschreibt: "Der Gegner muss denken: Oh, gegen die wird es ganz schwer, ein Tor zu schießen. Und vorne muss man dann irgendwann mal einen rein machen." Dafür sollen heute in Koblenz van Lent und seine beiden Außenstürmer Cha sowie Köhler sorgen, die von Meier im zentralen Mittelfeld sowie Schur und Chris vor der Viererabwehr mit Huber, Hoffmann, Vasoski und Reinhard unterstützt werden. Vermutlich wird dies auch die Aufstellung zum Rückrundenstart gegen Aachen sein, denn Kapitän Keller kann nach seiner Sprunggelenkentzündung bislang nur leichte Laufeinheiten absolvieren. Immerhin 1850 Zuschauer erwarten die Eintracht im Stadion Oberwerth bei frostigen Temperaturen, um das Überraschungsteam der Regionalliga Süd gegen die Frankfurter spielen zu sehen, dass zuletzt dem 1. FC Kaiserslautern ein 1:1 abgetrotzt hat. Denn noch ahnt keiner beim Tabellenfünften, das die Serie ohne Siege, die am 14. Spieltag begann, erst am 32. Spieltag mit einem 2:1-Sieg gegen Offenbach ein Ende nehmen wird. Wie zu erwarten, kontrolliert die Eintracht das Spiel auf dem harten holprigen Rasen von Beginn an. Kompakt stehen und die Räume eng machen, dies scheinen die Adler in den Tagen von Vale do Lobo verinnerlicht zu haben, denn Koblenz schafft es kaum, geordnet nach vorne zu spielen. Die Eintracht hingegen versucht es mit bedächtigem Spielaufbau und vielen Querpässen, von denen einer nach 17 Minuten bei Meier vor dem Strafraum landet. Doch sein platzierter Innenristschuss knallt nur gegen den rechten Torpfosten. Besser macht er es ein paar Minuten später, als er Cha mit einem Doppelpass gekonnt in Szene setzt. Der 24-jährige Koreaner flankt genau zu Köhler vor den Fünfmeterraum, der das Leder sicher zum 1:0 im Tor versenkt (25.). Auch nach der Führung bleibt die Eintracht das überlegene Team, ohne sich zunächst weitere Torchancen zu erarbeiten. Doch zunächst ist Kapitän Schur an der Reihe, Verantwortung zu übernehmen, denn einige Fans der Eintracht haben Bengalos und Rauchkörper gezündet, was den Schiedsrichter zu einer Spielunterbrechung veranlasst. Nach ein paar richtigen Worten von Alex geht es weiter mit einem Treffer für Koblenz, der wegen Abseits jedoch nicht gegeben wird. Kurz darauf hat Meier die 2:0-Führung auf dem Fuß, setzt seinen Heber aus elf Metern allein vor Torhüter Gurski aber nur an die Latte. Ohne Wechsel bei der Eintracht geht es in die zweite Halbzeit, in der Frankfurt das Spiel weiterhin fast nach Belieben kontrolliert, ohne sich jedoch weitere Torchancen heraus zu spielen. In der 62. Spielminute bringt Friedhelm Funkel schließlich Ochs, Weissenberger und Beierle für Huber, Meier sowie van Lent, was dem Spielfluss augenscheinlich nicht gut tut. Denn Koblenz erhöht jetzt den Druck und drängt auf den Ausgleich. Doch genau in dieser Phase spielt Köhler einen tollen Pass von halblinks in den Lauf von Weissenberger, der den Ball zum 2:0 im Netz versenkt (70.). Kurz darauf kommen auch noch Lenze, Lexa und Dragusha für Schur, Cha sowie Köhler (73.). Während sich die neuen Spieler noch orientieren, nutzt Grenier die Unaufmerksamkeit und erzielt den 1:2-Anschlusstreffer für den Regionalligisten (76.), der in der Schlussphase noch einmal alles nach vorne wirft, um den Ausgleichstreffer zu erzielen. Doch am Ende bleibt es beim 2:1-Sieg für die Eintracht, der den Trainer zufrieden macht: "Das Ergebnis ist für mich nicht wichtig. Wichtig ist, dass die Spieler die schwere Vorbereitung ohne Verletzung überstanden haben. Bis zu den Auswechslungen haben wir eine sehr stabile Mannschaftsleistung gesehen. Wir sind auf dem richtigen Weg.“ (tr)
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