SC Freiburg - Eintracht Frankfurt |
Testspiel 2004/2005
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Termin: 09.01.2005, 16:30 Uhr
Zuschauer: 100 in Albufeira (Portugal)
Schiedsrichter:
Tore: ./.
SC Freiburg | Eintracht Frankfurt |
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Zufrieden mit der Nullnummer Trainingslager an der Algarve, doch an nächtliche Touren seiner Spieler glaubt Friedhelm Funkel nicht: "Nach zwei Einheiten am Tag werden sie abends müde genug sein, um nicht auf dumme Gedanken zu kommen." Denn bis auf längere Laufeinheiten ist die Woche vollgepackt mit “üben, üben, üben. Wir müssen in allen Bereichen arbeiten: am Spielerischen, am Taktischen, in punkto Technik, Schnelligkeit und Koordination, einfach an allem“, ergänzt der Trainer, der ein besonderes Augenmerk auf die Abwehrarbeit legen will. "Ein 4:4, ein 5:5 mag für die Zuschauer ganz nett sein, aber uns bringt es nichts. Nur wenn du hinten nichts zulässt, gewinnst du die Spiele", bestätigt Kapitän Keller. Umso besser für den Trainer, dass er bei den Trainingseinheiten fast auf seinen kompletten Kader zurückgreifen kann, denn sowohl Lexa als auch Lenze können nach ihren Verletzungspausen ebenso voll mittrainieren, wie der mazedonische Neuzugang Aleksandar Vasoski, der bereits eifrig Deutsch büffelt und sich über die Eintracht schlau gemacht hat: "Große Tradition, gehört in die Bundesliga, Ex-Club von Sasa Ciric." Mit dem Vasoski befreundet ist und der ihm Frankfurt empfohlen hatte. Kürzer treten muss nur Chris, der sich mit einem Hexenschuss plagt und Wiedener muss sogar komplett abbrechen, da er sich eine Bänderdehnung im linken Knöchel zugezogen hat. Nach vier Tagen des Übens wartet heute eine angenehme Abwechslung auf die Profis, denn der SC Freiburg, das Tabellenschlusslicht der Bundesliga, ist am frühen Abend der Testspielgegner in Albufeira, wo die Breisgauer bereits seit Jahren ihr Wintertrainingslager absolvieren. Für Vasoski wird es der erste Test mit seiner neuen Mannschaft, die er auf der linken Abwehrseite neben Hoffmann, Keller und Huber auf rechts beginnt, auch wenn er lieber in der Innenverteidigung spielt. Schur, Lenze, Cha und Meier bilden das Mittelfeld hinter den beiden Stürmern van Lent und Köhler.
Ebenso wie sein Frankfurter Kollege hat auch SC-Trainer Finke mit seiner Abwehr zu kämpfen, die in der Winterpause mit Khizaneishvili von Dynamo Moskau und dem Salzburger Andreas Ibertsberger verstärkt wurde. "Die erste Priorität für uns ist es, die hohe Anzahl der Gegentore zu verkleinern. Deswegen sind die Neuen so wichtig", betont Finke angesichts von 38 Gegentoren in der Vorrunde. Verzichten muss der Trainer heute auf Tskitishvili und auf Bajramovic, der nach fünfmonatiger Verletzungspause nun Oberschenkelprobleme hat, kann dafür aber seine neue Abwehr mit Riether, Mohamad, Khizaneishvili und Ibertsberger erstmals testen. Die Sonne versteckt sich hinter dicken dunklen Wolken, als beide Mannschaften auf dem extrem holprigen Platz in die Partie gehen. Zu Recht, denn es ist ein zäher Beginn ohne echte Offensivaktionen. Dazu spielen beide Abwehrreihen sehr resolut und bereiten ihren Übungsleitern Freude. Vor allem Neuzugang Vasoski fällt mit einer rustikalen Spielweise auf, als er erst Iashvili von den Beinen holt, kurz darauf Cairo zu Fall bringt und schließlich Coulibaly ummäht. “Er zeigt ein sehr gutes Zweikampfverhalten, muss seine Aggressivität aber noch in geeignete Bahnen lenken können“, meint Friedhelm Funkel, während Vasoski vielsagend erklärt: “Ich schaue immer nur auf den Ball. Wenn der Mann dazwischen kommt ...“
So läuft bereits die 34. Minute, als Cairo vor dem Strafraum plötzlich Platz hat und abzieht, die Kugel aber nicht richtig trifft, so dass Pröll nicht eingreifen muss. Kurz darauf revanchiert sich Coulibaly für die Grätsche von Vasoski und haut den 25-jährigen Mazedonier rabiat von den Beinen, was Friedhelm Funkel nur lakonisch kommentiert: "Wer austeilt, muss auch einstecken." Kurz vor Ende der ersten Halbzeit brennt es dann doch einmal vor dem Tor der Freiburger, als Meier freie Schussbahn hat, aber Torhüter Golz kann den Ball parieren (45.). Während Volker Finke zur zweiten Halbzeit gleich neun Spieler auswechselt, kommen bei der Eintracht zunächst nur Ochs für Huber sowie Weissenberger für Meier neu ins Spiel, das nun noch mehr verflacht. Immerhin kann sich die Eintracht gegen die neu formierten Freiburger ein wenig Übergewicht verschaffen und kommt durch Chris (58.) und den eingewechselten Beierle (75.) zu weiteren Torchancen. Von Freiburg hingegen ist in der Offensive rein gar nicht zu sehen, was Friedhelm Funkel wundert, aber nach dem Schlusspfiff auch zufrieden macht: "Das, was wir erreichen wollten, hat die Mannschaft zu hundert Prozent erfüllt. Freiburg hatte keine Torchance, unser Torwart Markus Pröll hatte nichts zu halten. Das hat die Mannschaft gut gemacht.“ Weniger gut ist, dass Kapitän Keller nach dem Spiel über eine Entzündung im rechten Knöchel klagt, die auch bei Rückrundenbeginn noch nicht auskuriert sein wird. (tr)
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