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Eintracht Frankfurt - LR Ahlen |
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2. Bundesliga 2004/2005 - 10. Spieltag
2:3 (2:2)
Termin: Di 26.10.2004, 17:30 Uhr
Zuschauer: 12.000
Schiedsrichter: Marc Seemann (Essen)
Tore: 0:1 Babacar N'Diaye (1.), 1:1 Du-Ri Cha (2.), 1:2 Babacar N'Diaye (11.), 2:2 Arie van Lent (39. ), 2:3 Stanko Svitlica (82.)
Eintracht Frankfurt |
LR Ahlen |
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Wechsel
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Die Ergebniskrise ist da
Seit sechs Spielen ist Ahlen ungeschlagen und noch ahnt keiner, dass der jüngste Sieg der Westfalen gegen Burghausen, der durch einen Elfmeter zustande kam, von Schiedsrichter Hoyzer manipuliert wurde. Monate später dringt ans Tageslicht, dass Hoyzer von dem kroatischen Wettkönig Sapina 32.000 Euro für diesen Sieg bekam. So entscheidet der DFB im November, dass das Spiel Ende April wiederholt wird (Burghausen siegt 3:1). Doch hiervon weiß heute weder Ahlens Trainer Peter noch die Mannschaft, die bislang auswärts nur am 1. Spieltag eine Niederlage kassierte und auch in Frankfurt mindestens einen Punkt einplant. Und zwar erneut mit den zwei Stürmern Svitlica und N’Diaye, während im Mittelfeld Paulinho anstelle von Felgenhauer spielt.
Doch Ahlen bleibt spielbestimmend in der Anfangsphase, während die Frankfurter noch versuchen, sich zu ordnen. Es läuft die 11. Spielminute, nach einem Foul von Ochs gibt es Freistoß durch André, der bereits kurz zuvor aus gut dreißig Metern nur knapp am linken Toreck vorbei hämmerte. Diesmal schlenzt André den Ball in den Strafraum, N’Diaye springt einen Kopf höher als Husterer und versenkt ihn unhaltbar für Pröll zum 1:2 im Tor (12.). Während sich die Westfalen jetzt in ihrer Hälfte einigeln, versucht die Eintracht endlich Druck aufzubauen. Doch die Angriffe wirken umständlich und bieder, laufen über viel zu viele Stationen, auch weil von Meier heute kaum etwas zu sehen ist und sich sowohl Ochs als auch Köhler ein ums andere Mal fest dribbeln. Wie in den letzten Spielen ist die Eintracht überlegen und kämpft, doch Aufwand und Ertrag stehen in einem krassen Missverhältnis. Nicht eine einzige Ecke holen sie in der ersten Halbzeit heraus. Köhler ist es zwar, der die nächste gute Chance hat, aber allein vor Meier scheitert er mehr an seinen Nerven als am Torhüter der Westfalen (25.).
Die zweite Halbzeit beginnt schleppend, auch weil der bislang klasse spielende Cha jetzt auf die rechte Abwehrseite versetzt wird und Dragusha zwar ebenfalls für Dampf sorgt, aber allzu oft seinen entscheidenden Pass vertändelt. Ahlen hingegen beschränkt sich darauf, das Unentschieden zu verwalten, so dass sich die Eintracht immer wieder in dem engmaschigen Abwehrverbund festrennt. Dann aber die 65. Spielminute, über Meier und Reinhard kommt der Ball zu Köhler, der in halblinker Position Platz hat und abziehen könnte. Doch er zaudert, so dass sein Schuss schließlich abgeblockt werden kann. Nur eine Minute später drischt dafür Lenze das Leder aus dem Halbfeld aufs Tor, doch Meier kann den platzierten Schuss zur Ecke klären. Aber nach diesem Strohfeuer versuchen die Frankfurter
es erneut viel zu umständlich, zu weiteren Torchancen zu kommen,
während Ahlen auf den entscheidenden Konter lauert. Und tatsächlich,
es läuft die 82. Spielminute, kann der eingewechselte Jugovic nach
einem Ballverlust im Halbfeld ungestört nach vorne sprinten. Er behält
die Übersicht und versetzt mit seinem Pass Richtung rechtes Strafraumeck
die gesamte Abwehr der Eintracht, so dass Svitlica den Ball in aller Ruhe
annehmen und ins linke Toreck einschieben kann. Zum 2:3 für Ahlen.
Es ist das bereits 21. Gegentor im zehnten Ligaspiel, ein Armutszeugnis
für die Abwehr und das defensive Mittelfeld. "Natürlich
fehlt uns die Stabilität, sonst würden wir nicht so viele Gegentore
fangen", meint Friedhelm Funkel nur. Nach nur einem Punkt aus den letzten vier Spielen rutscht die Eintracht auf Rang 13 mit nur einem Zähler Vorsprung vor den Abstiegsrängen, aber neun Punkten Rückstand auf Platz 3. (tr)
Friedhelm Funkel: “Wir machen Fehler, die man einfach nicht machen darf. Im Spielaufbau hakt es, wir rennen wie gegen eine Wand. Souveränität und Sicherheit fehlen, und ich habe das erste Mal gespürt, dass Druck auf der Mannschaft liegt. Die Situation ist fatal und nun müssen wir erst einmal nach hinten sehen. Die Jungs haben sich wahnsinnig viel vorgenommen gehabt und sind nun total fertig und niedergeschlagen. Ich muss sie wieder aufbauen.“ Heribert Bruchhagen: "Ich bin enttäuscht über meine eigene Einschätzung. Ich hatte fest geglaubt, dass wir mit diesen jungen deutschen Spielern und drei, vier Spielern aus der eigenen Jugend wettbewerbsfähig sind. Diese Hoffnung habe ich auch noch nicht aufgegeben. Wir müssen jetzt aber Konsequenzen ziehen aus dieser Niederlage. Wir müssen überlegen, wie wir unser aufwendiges Spiel effizienter gestalten, denn das Tabellenbild verlangt höchste Aufmerksamkeit in allen Bereichen. Dennoch werden wir weiterhin unsere drei Richtlinien nicht aufgeben. Nicht mehr ausgeben als wir einnehmen, junge Spieler aus dem eigenen Verein zu Stammspielern machen und fokussiert deutschsprachige Spieler zu uns holen." Arie van Lent: “Ja, die Tabelle lügt nicht, wir spielen im Moment gegen den Abstieg. Wir hätten gewinnen müssen, aber wir haben in der zweiten Halbzeit einfach nicht gut genug gespielt. Zweifellos fehlt uns auch etwas das Glück, wie beim Schuss von Cha gegen den Innenpfosten. Wir machen uns alle unsere Gedanken, sprechen die Fehler an und versuchen sie auch abzustellen. Leider klappt es derzeit nicht.“
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