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Eintracht Frankfurt - 1860
München |
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2. Bundesliga 2004/2005 - 8. Spieltag
1:2 (0:2)
Termin: Mo 18.10.2004, 20:15 Uhr
Zuschauer: 21.000
Schiedsrichter: Thorsten Kinhöfer (Herne)
Tore: 0:1 Michal Kolomaznik (5.), 0:2 Matthias Lehmann (45., Elfmeter), 1:2 Arie van Lent (56.)
Eintracht Frankfurt |
1860 München |
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Wechsel
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Trainer | Trainer |
Schön und erfolglos
Die Eintracht zeigt sich nicht geschockt, sondern gibt sogleich ebenfalls Gas. Weissenberger setzt mit einer langgezogenen Flanke Lenze in Szene, doch der lenkt den Ball aus kurzer Distanz über das Tor (6.). Nur drei Minuten später brennt es dafür im Strafraum der Frankfurter, nachdem Beier einen Freistoß von rechts an das Fünfmetereck schlenzt, wo Tyce mit seiner Volley-Abnahme aber am glänzend reagierenden Torhüter Pröll scheitert (9.).
Die Eintracht drängt die Löwen jetzt immer mehr in die eigene Hälfte, doch Torchancen bleiben gegen die konsequent verteidigenden Münchener Mangelware. So versucht sich Ochs von halbrechts mit einem Schuss aus 20 Metern, den Torhüter Hofmann aber im Nachfassen parieren kann (36.). Dann die 44. Spielminute: Nachdem ein Freistoß der Eintracht von den Sechzigern abgewehrt werden kann, kommt wieder Weissenberger an das Leder, um Köhler prima in Szene zu setzen. Doch Torhüter Hofmann ist schnell draußen und kann den Lupfer parieren. Im direkten Gegenzug bekommen die Löwen einen Eckball von der rechten Seite zugesprochen. Arie van Lent will mit einem Kopfball über der Grasnarbe klären, rutscht jedoch weg und fällt so unglücklich, dass er den Ball kurz mit der Hand berührt. Schiedsrichter Kinhöfer lässt es kalt, dass keine Absicht vorlag und entscheidet unter den wütenden Protesten von Spielern und Fans sofort auf Strafstoß, den Lehmann souverän zum 0:2 verwandelt (45.). “Das war eine krasse Fehlentscheidung“, wettert Friedhelm Funkel auch noch nach dem Zeitlupenstudium, aber es nutzt nichts. Mit dem Rückstand geht es unter einem ohrenbetäubenden Pfeifkonzert, bei dem auch Gegenstände in die Richtung des Schiedsrichters fliegen, in die Kabine.
Es wird laut im Waldstadion und fünf Minuten später ist der Jubel noch größer, denn Tyce sieht nach wiederholtem Foulspiel die Gelb-Rote Karte (61.), so dass die Frankfurter jetzt in Überzahl noch eine halbe Stunde Zeit haben, das Spiel zu drehen. Bommer reagiert sofort und bringt erst Abwehrspieler Frühbeis für Kolomaznik (61.) und dann Bulut für Gebhardt (68.), während bei der Eintracht Cha für Schur auf den Platz kommt (66.). Doch bis auf einen Kopfball von Köhler und einen Schuss von Cha springt bei dem Sturmlauf der Adler viel zu wenig heraus, so dass Friedhelm Funkel in der 81. Spielminute mit Frommer für Lenze den vierten Stürmer auf den Platz bringt. Jetzt belagern sie den Kasten von Hofmann. Zunächst scheitert Meier nach Vorlage von van Lent (84.) und nur Sekunden später lenkt er einen Kopfball von Cha an die Unterseite der Latte, um das Leder im Nachfassen unter Kontrolle zu bekommen. Kurz darauf versucht sich Beierle aus fünf Metern mit einem Seitfallzieher, stellt den Torhüter der Löwen jedoch vor keine großen Probleme (88.). Es wird immer hektischer und schließlich verliert auch noch Hoffmann die Nerven. Bei einem Zweikampf haut er Shao den Ellbogen ins Gesicht und erhält von Schiedsrichter Kinhöfer die Rote Karte, um vom DFB für drei Spiele gesperrt zu werden. Das war es dann. Nach dieser Heimpleite rutscht die Eintracht auf Rang 9 in der Tabelle und hat bereits vier Punkte Rückstand auf den Tabellendritten Aachen. Zu allem Überfluss muss die Eintracht auch noch 10.000 Euro Strafe an den DFB zahlen, da “Linienrichter Werthmann von einem festen Gegenstand am Knie getroffen wurde“, wie es im Spielbericht heißt. Vor dem Hintergrund der jüngsten Ausschreitungen in Essen, bei denen die Beteiligten noch ermittelt werden, zeigt sich Heribert Bruchhagen sehr angefressen: “Es scheint fast so, dass diese Form des Protests von den Zuschauern akzeptiert wird. Nur so ist die große Anzahl von Wurfgeschossen zu erklären, ohne dass besonnene Nachbarn eingreifen. Seit Juli 2002 mussten wir bereits 230.000 Euro Strafe für das Fehlverhalten unserer Fans bezahlen. Das ist eine Summe, die jedes Maß an Verständnis übersteigt, so kann es nicht weitergehen. Daher werden wir die Notbremse ziehen. Jeder, der erwischt wird, erhält ein Stadionverbot und wird angezeigt, ohne Ausnahme, ohne Ansehen der Person.“ (tr)
Friedhelm Funkel: “Wir haben uns im Zweikampfverhalten anfangs ziemlich dämlich angestellt. Erst in der zweiten Halbzeit hat meine Mannschaft so gespielt, wie ich sie mir vorstelle, aber wir haben unsere Chancen nicht genutzt. Auf Grund der ersten Halbzeit hatten wir es jedoch nicht verdient, zu punkten.“ Heribert Bruchhagen: “Dieses 1:2 war ein Rückschlag, wir haben wieder zwei Gegentore bekommen, das ist beklagenswert. Wir waren von Anfang an, auch durch den frühen Rückstand, nicht so geschlossen, die Souveränität fehlte. Da wurde dann zu viel mit dem Ball gelaufen, das ökonomische Ineinandergreifen der einzelnen Mannschaftsteile fehlte. Vieles wirkte überhastet und unruhig.“ Christian Lenze: "Nur mit Schönspielerei kommt man nicht weiter, ich vermisse jemanden, der auch mal eine Drecksau sein kann. Uns fehlt die Aggressivität, uns fehlt der Biss, wir sind einfach zu brav."
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