Eintracht Frankfurt - Rot-Weiß
Oberhausen |
2. Bundesliga 2004/2005 - 6. Spieltag
6:2 (1:1)
Termin: So 26.09.2004, 15:00 Uhr
Zuschauer: 17.000
Schiedsrichter: Wolfgang Walz (Öhringen)
Tore: 0:1 Peter Bajzat (31.). 1:1 Alexander Meier (35.), 2:1 Markus Beierle (46.), 3:1 Stefan Lexa (50.), 4:1 Markus Beierle (59.), 5:1 Arie van Lent (68.), 5:2 Tibor Tokody (74.), 6:2 Torben Hoffmann (90.)
Eintracht Frankfurt |
Rot-Weiß Oberhausen |
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Wechsel
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Trainer | Trainer |
Der „Arie“sche Knoten Der 6. Spieltag steht an und unter den Eintrachtfans herrscht eine etwas indifferente Stimmung. Die junge Eintracht spielt mutig nach vorne, steckt aber im Mittelfeld der Liga fest und nach der 0:3-Niederlage beim Aufsteiger Saarbrücken ist ein Sieg gegen die schwach gestarteten Oberhausener Pflicht, wenn die Eintracht nicht in die unteren Ränge abgleiten soll. Sorge bereitet den Eintrachtfans vor allem der sehr mäßige Saisonstart der routinierten Mittelachse. Die Verantwortlichen hatten vor Saisonbeginn auf eben jene Mittelachse mit Keller, Schur und van Lent gesetzt. Aber während die jungen Mitspieler überraschend stark in die Saison gestartet sind, enttäuschten die Routiniers bisher. Konnten von Keller nach seiner langen Verletzungspause zu Beginn keine überragenden Leistungen erwartet werden, verloren Schur durch seine Gelbrote Karte und van Lent, der gleich 5 hochkarätige Chancen in Saarbrücken vergab und nach wie vor keinen Pflichtspieltreffer für die Eintracht erzielen konnte, dieses Spiel fast alleine. Auch gegen Oberhausen setzt Trainer Funkel auf die klassische Mittelfeldraute mit Chris defensiv, Meier offensiv und Dragusha sowie Du-Ri Cha auf den Außenpositionen. Im Vergleich zum Pokalspiel gegen Fürth darf als Linksverteidiger wieder der junge Reinhard für Wiedener verteidigen, Köhler ersetzt Frommer, Dragusha spielt für Reinhard im linken Mittelfeld, Meier und Ochs kommen für Weissenberger und Schur. Mit dem Trainer von Oberhausen kommt ein alter Bekannter ins Waldstadion: Jörn Andersen war Anfang der 90er sogar Torschützenkönig für die Eintracht, übrigens als erster Ausländer in der Bundesliga. Der zweite Bekannte ist David Montero, ebenfalls ein ehemaliger Eintrachtspieler. Auch Andersen lässt seine Truppe im 4-4-2-System spielen. Das Spiel beginnt furios und beide Mannschaften liefern sich einen offenen Schlagabtausch. Während in der 8. Minute Pröll gegen Montero rettet, muss der Eintracht in der 15. Minute die Querlatte gegen einen Kopfball von Tokody helfen. Im Gegenzug klärt Rietpietsch gegen Chris auf der Linie. Nach einer halben Stunde setzt sich Rietpietsch auf links gegen Ochs durch und seine präzise Flanke kann Bajzat, der sich gegen Keller behauptet, zur 0:1-Führung verwandeln. Die Freude der Gäste währt nur kurz: Schon knapp 5 Minuten später spielt Meier mit van Lent Doppelpass, der Ball kommt zurück zu Meier und der schiebt den Ball zum Ausgleich ins Netz. Zu Beginn der zweiten Halbzeit bringt Funkel Lexa und Beierle für Du-Ri Cha und Köhler. Auf den Erfolg dieser Maßnahme müssen die Fans nicht lange warten. Direkt nach dem Wiederanpfiff flankt Lexa in den Oberhausener Strafraum, die Abwehrspieler bekommen den Ball nicht und Beierle trifft von der Strafraumgrenze ins linke Oberhausener Tordreieck. 2:1 nach 46 Minuten, ein Wiederbeginn nach Maß. Nur vier Minuten später setzt van Lent Lexa ein und der sich mit einem feinen Dribbling gegen die Oberhausener Abwehr durch - Torwart Adler hat gegen den platzierten Schuss des flinken Österreichers keine Chance. Das 3:1 ist eine Vorentscheidung. Stefan Lexa macht sein bisher bestes Spiel für die Eintracht. Der Begriff „Wirbelwind“ passt heute zu ihm wie die Faust aufs Auge – Lexa ist einfach nicht zu stoppen. Er rennt den Flügel auf und ab, kurbelt das Angriffspiel der Eintracht an und erobert in der Defensive die Bälle. Als er einmal auf der rechten Seite keine Gegner findet, setzt er zu einem Spurt über die Breite des Feldes an und erobert auf der linken Seite das Spielgerät. Famos, der Szeneapplaus ist mehr als gerechtfertigt. Unaufhörlich feuern die Fans von den Rängen den bisher glücklosen Arie van Lent an, der in diesem Spiel aber immerhin auch schon 2 Assists beisteuern konnte. Auch nach dem 4:1 in der 59. Minute - erneut durch Beierle - hallen die Arie-Rufe durch die Baustelle des Waldstadions: „Auf geht´s, Arie – schieß´ ein Tor, schieß´ ein Tor schieß´ ein To-o-or!“ Ganz feines Gespür beweisen die Fans, indem sie van Lent die Anerkennung und Unterstützung spüren lassen, die Teile der Presse dem Torjäger außer Dienst bereits entziehen wollen. Man kann es nicht anders sagen – die Eintrachtfans wollen van Lent quasi zu seinem ersten Tor schreien. Und dann, endlich, endlich ist es soweit: In der 68. Minute feiert van Lent seinen ersten Treffer für die Eintracht. Etwas kurios mutet der Kopfballtreffer an und vielleicht hat wirklich die stimmgewaltige Nordwestkurve dafür gesorgt, dass der Ball von der Lattenkante ins Tor springt und nicht wieder heraus. Das Spiel ist längst entschieden, der Spielverlauf wird zur Nebensache, gefeiert wird van Lent, der ganz genau weiß, bei wem er sich zu bedanken hat. Der Knoten beim Sturmführer der Eintracht ist geplatzt. Das 5:2 der Oberhausener durch Tokody interessiert unter
diesen Bedingungen heute nur noch Statistiker und wird eher beiläufig
zur Kenntnis genommen. Dass Hofmann in der ersten Minute der Nachspielzeit
den alten Vier-Tore-Abstand wieder herstellt, ist dann auch nur noch das
Sahnehäubchen auf einen Feiertag, den die Fans van Lent gewidmet
haben. (uha) |