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Rot-Weiß Erfurt - Eintracht
Frankfurt |
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DFB-Pokal 2004/2005 - 1. Hauptrunde
0:1 (0:0)
Termin: Sa 21.08.2004, 15:00 Uhr
Zuschauer: 14.500
Schiedsrichter: Peter Sippel (München)
Tore: 0:1 Patrick Ochs (72.)
Rot-Weiß Erfurt |
Eintracht Frankfurt |
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Pokalsieg bei alten Bekannten
„Für mich ist es das schlimmste Spiel, das ausgelost werden konnte“, stöhnt unterdessen Rolf Heller, der von 1996 bis 2000 Präsident der Eintracht war und nun ehrenamtlicher Aufsichtsratsvorsitzender der Rot-Weißen ist. Ebenfalls ein alter Bekannter ist der frühere DDR-Nationaltorhüter und jetzige RWE-Trainer René Müller, der 1999 und 2000 bei den Adlern als Torwart- und Amateurtrainer agierte. Nach einem Sieg in Saarbrücken und dem 1:1 gegen Oberhausen setzt der 45-Jährige auch heute auf seine drei hessischen Neuzugänge. Henning Bürger spielt auf links in der Viererabwehrkette, Barletta aus Offenbach vor der Verteidigung und Markus Kreuz, der während der Saisonvorbereitung vor Friedhelm Funkel floh, auf seiner Lieblingsposition hinter Stürmer David.
Besonders zwingend ist das Spiel der Eintracht allerdings nur selten, viel zu ungenau sind die Flanken und Zuspiele an und in den Strafraum, so dass der bemühte van Lent kaum Gelegenheit hat, sich zu zeigen: „Das letzte Bällchen fehlte leider.“ So müssen die Frankfurter gar durchatmen, als Kreuz nach einem der wenigen Konter den Kasten von Pröll knapp verfehlt (16.). Doch ansonsten bleibt es dabei, die Eintracht macht das Spiel und stört die Thüringer bei Ballbesitz konsequent, so dass sich die Gastgeber keine weiteren Chancen erspielen. Da die Frankfurter aus ihrer Überlegenheit aber kein Kapital schlagen können, geht es mit dem 0:0 in die Halbzeit, in der Trainer Müller beim Aufsteiger wohl die richtigen Worte gewählt hat. Denn plötzlich hält Erfurt aggressiv dagegen und greift wesentlich früher an. Dies scheint die Eintracht heftig zu überraschen, es häufen sich die Fehlpässe und auch das Spiel über die Flügel gerät jetzt immer mehr ins Stocken. Es läuft die 63. Spielminute, zunächst pariert Torhüter Pröll einen platzierten Freistoß von Kreuz, um kurz darauf wieder im Brennpunkt zu stehen. Nachdem sich Barletta auf der linken Außenbahn durchsetzt und scharf in die Mitte flankt, gewinnt Traub brachial den Luftkampf gegen Pröll und köpft das Leder aus sechs Metern ins Tor. Doch Schiedsrichter Sippel hat aufgepasst und entscheidet sehr zum Unmut der lautstark schimpfenden Zuschauer auf Freistoß für die Eintracht (64.). Fortan wird Pröll ständig ausgepfiffen und beleidigt, was den Torhüter nur ein Kopfschütteln abnötigt: „Dafür habe ich überhaupt kein Verständnis, ein klareres Foulspiel gibt es nicht. Das war ein Gefühl, als würde ein Zug über meinen Kopf donnern.“
Nach der Führung zieht sich die Eintracht weit in die eigene Hälfte zurück und lauert auf Konterchancen. Mit Erfolg, denn plötzlich hat Meier freie Bahn, läuft alleine auf Reitmaier zu, um das Leder an ihm vorbei zu schlenzen. Doch jetzt hat er Pech, vom Innenpfosten prallt der Ball zurück in die Arme des bereits geschlagenen Torhüters (78.). Erfurt verstärkt weiter den Druck, während bei der Eintracht der Faden plötzlich zu reißen droht. Viel zu nervös agieren sie und geben das Mittelfeld preis, während es RWE ein ums andere Mal mit hohen Bällen in den Strafraum versucht. „Da lag der Ausgleich in der Luft“, grantelt Trainer Funkel, der zuvor schon Wiedener für Dragusha brachte, um die Abwehr zu stärken. Zum Glück scheint Torhüter Pröll das Pfeifkonzert anzustacheln, immer wieder bekommt er bei den hohen Flanken seine Fäuste dazwischen. So in der 86. Spielminute, als die Zuschauer den Torschrei schon auf den Lippen haben, nachdem Barletta einen Kopfball platziert in den Winkel haut. Doch mit einer Glanzparade kann Pröll das Leder von der Linie boxen. Ebenso schnell reagiert er drei Minuten später bei einem Kopfball von Glöden (89.). Drei Minuten später ist der Jubel groß, die Spieler umarmen Markus Pröll und Trainer Funkel stellt erleichtert fest: „Er hat uns den Sieg festgehalten.“ In der zweiten Runde des DFB-Pokals wird die Eintracht am 22. September im Waldstadion auf den derzeitigen Tabellenzweiten der Zweiten Liga, die SpVgg Greuther Fürth, treffen. (tr)
Friedhelm Funkel: „Wir haben heute wieder eine sehr engagierte junge Mannschaft gesehen. Die erste Halbzeit haben wir klar dominiert, es fehlte einfach das Tor. Nicht gut gefallen hat es mir, dass nach dem Seitenwechsel die Erfurter immer dominanter wurden. Das Tor für uns fiel dann aber genau zum richtigen Zeitpunkt. Kurz vor dem Ende der Partie wurden wir noch einmal richtig unter Druck gesetzt, doch Pröll hat durch sensationelle Paraden den Sieg quasi festgehalten. Auf Grund der letzten Minuten muss man natürlich sagen, dass das ein glücklicher Sieg war. Aber danach fragt morgen keiner mehr - wir sind eine Runde weiter!“ RWE-Trainer Müller: “Die Eintracht hat das Tor gemacht, 1:0 gewonnen und ist eine Runde weiter. Das ist Profi-Fußball. Fußballerisch sind sie ein gutes Stückchen von uns entfernt, die Eintracht hat sich gute, junge Leute nachgezogen, die den Ball sehr gut behandeln und viele flüssige Ballstafetten ins Spiel bringen.“ Patrick Ochs: „Es macht mich besonders stolz, mein
erstes Tor für die Eintracht gemacht zu haben. Es war für dieses
Spiel sehr wichtig.“
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