Eintracht Frankfurt - Karlsruher SC

2. Bundesliga 2004/2005 - 2. Spieltag

2:1 (0:0)

Termin: So 15.08.2004, 15:00 Uhr
Zuschauer: 26.800
Schiedsrichter: Wolfgang Stark (Ergolding)
Tore: 1:0 Torben Hoffmann (47.), 2:0 Benjamin Köhler (51.), 2:1 Abderrahim Ouakili (86.)

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt
Karlsruher SC


  • Markus Miller
  • Thomas Kies
  • Martin Stoll
  • Mario Eggimann
  • Florian Dick
  • Jan Männer
  • Abderrahim Ouakili
  • Danny Schwarz
  • Ioannis Masmanidis
  • Edmond Kapllani
  • Ivan Saenko
Wechsel
Wechsel
  • Abdul Iyodo für Edmond Kapllani (56.)
  • Christian Hassa für Ivan Saenko (66.)
  • Markus Mann für Florian Dick (90.)
Trainer Trainer
  • Lorenz-Günther Köstner

Aus Trümmern auferstanden: die neuen Adler

Nach dem Montagsspiel in Aachen, in welchem die Eintracht gleich im ersten Saisonspiel ihren ersten Auswärtspunkt erstreiten konnte, empfängt die Eintracht an diesem Sonntag den Karlsruher SC. Sonntag 15.00 Uhr, für die Eintrachtfans zuletzt ein ungewohnter Termin, strömen dennoch fast 27.000 Fans in die Baustelle Waldstadion. Etwas traurig sieht das Stadion schon aus: Die Haupttribüne wurde in der Sommerpause abgerissen und das Fassungsvermögen ist auf etwas über 30.000 beschränkt.

Der KSC ist eine Mannschaft, die schwer einzuschätzen ist. Im Vorjahr noch lange im Abstiegskampf, reisen die Gäste in dieser Spielzeit mit einer jungen Mannschaft und einigen Talenten wie Masmanidis, Eggimann und Saenko an. Dafür hat Marco Engelhardt den KSC in Richtung Kaiserslautern verlassen.

Die Eintracht läuft personell unverändert zum Aachenspiel auf, und beginnt taktisch wiederum im klassischen 4-4-2 mit Raute im Mittelfeld. Und ebenfalls wie im Auswärtsspiel, beginnt die Eintracht stark. Der KSC zieht sich weitestgehend zurück und die Eintracht kombiniert gefällig, allerdings nur bis zum Strafraum. Zwingende Torchancen bleiben aus.

Zwar wird der KSC in der Folgezeit etwas aggressiver, bleibt aber in der Vorwärtsbewegung den Nachweis der Zweitligatauglichkeit schuldig. Die Eintracht ist weiter überlegen, insbesondere der von den Fans als Hoffnungsträger auserkorene Sturmtank Arie van Lent wirkt in seinen Aktionen aber unglücklich. So auch bei der einzigen echten Torchance in der ersten Halbzeit, als van Lent völlig freistehend eine herrliche Flanke von Dragusha genau auf den Karlsruher Keeper Miller köpft und dieser ohne Mühe klären kann.

Als Halbzeitfazit ist zu konstatieren, dass die Eintracht die reifere Spielanlage aufweist, der Ball bis zum Strafraum hübsch durch die eigenen Reihen läuft, dann aber die Dynamik im Abschluss und auch der überraschende Pass fehlt.

Im Hinblick auf die Durchschlagkraft scheint Trainer Funkel in der Halbzeit die richtigen Worte gefunden zu haben. Der erste Angriff der Eintracht wird zur Ecke abgewehrt. Die Ecke bringt Dragusha herein und der Manndecker Hoffmann drückt den Ball über die Linie. Ein Kopfballtor? Nein, bei näherem Hinsehen, ist zu erkennen, dass Hoffmann den Ball mit der Schulter ins Tor befördert hat. Kein Handspiel also, ein reguläres Tor, und dementsprechend gibt es auch keine Proteste der Karlsruher.

Dieses Tor ist offensichtlich ein Befreiungsschlag. Nur fünf Minuten später narrt Köhler seinen Gegenspieler an der linken Strafraumgrenze, verschafft sich freie Schussbahn und zirkelt den Ball herrlich ins obere rechte Toreck des Karlsruher Gehäuses.

Ist das schon der Sieg? Nein, so einfach machen es die Karlsruher der Eintracht nicht. Im direkten Gegenzug nach dem 2:0 dringt Saenko in den Eintracht Strafraum ein und wird vom Torschützen zum 1:0, Hoffmann, von den Beinen geholt. Foul? Eine schwer zu treffende Entscheidung und Schiedsrichter Stark entschließt sich glücklicherweise, nicht zu pfeifen. Über eine gegenteilige Entscheidung hätte sich die Eintracht aber nicht beschweren können. Durchatmen! Doch schon in der 65. Minute muss die Eintracht erneut Fortuna bemühen, ein Distanzschuss von Ouakili knallt an den Querbalken. Pröll wäre an diesen Schuss sicher nicht mehr herangekommen.

Danach bekommt die Eintracht das Spiel wieder besser in den Griff. Der KSC bleibt zwar optisch überlegen, Torchancen können sich die Karlsruher aber nicht mehr erspielen. Um so überraschender, dann der plötzliche Anschlusstreffer, als kurz vor Schluss Männer quer auf Ouakili legt und dieser Pröll keine Abwehrchance lässt.

Die kurze Schlussoffensive der Karlsruher kann jedoch nicht eine brenzlige Situation vor dem Eintrachttor heraufbeschwören. Gleichwohl ist die Erleichterung groß, als Schiedsrichter Stark das Spiel nach knapp 92 Minuten abpfeift.

Die Eintracht sichert sich letztlich verdient ihren ersten Saisonsieg und man kann den Start mit 4 Punkten aus 2 Spielen durchaus als gelungen werten. Es fällt aber auf, dass die Eintracht sehr inkonstant spielt und selbst innerhalb einer Halbzeit verschiedenste Formkurven durchläuft. Und jetzt steht die erste Nagelprobe bevor, beim Topfavoriten 1. FC. Köln! (uha)

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