Eichsfeldauswahl (Thüringen)
- Eintracht Frankfurt |
Testspiel 2004/2005
1:14 (0:10)
Termin: 27.07.2004, 19:00 Uhr, in Teistungen (Thüringen)
Zuschauer: 650
Schiedsrichter: Lothar Kruse (Hundeshagen)
Tore: 0:1 Markus Beierle (2.), 0:2 Arie van Lent (8.), 0:3 Arie van Lent (17.), 0:4 Arie van Lent (26.), 0:5 Markus Beierle (34.), 0:6 Alexander Meier (37.), 0:7 Benjamin Köhler (38.), 0:8 Markus Beierle (39.), 0:9, 0:10 Benjamin Köhler (40., 44.), 0:11 Markus Beierle (49.), 0:12 Benjamin Köhler (54.), 0:13 Markus Husterer (57.), 1:13 Thüne (67.), 1:14 Mehmet Dragusha (73.)
Eichsfeldauswahl |
Eintracht Frankfurt |
Eingesetzte Spieler
|
|
Wechsel
|
|
Trainer |
Trainer |
Scheibenschießen am ehemaligen Grenzstreifen “Alle Spieler sind sehr eifrig, manchmal übereifrig, jeder will eben in die Mannschaft und keiner eine Schwäche zeigen“, erzählt Friedhelm Funkel nach drei Tagen Trainingslager in Teistungen, einem 2500-Seelen-Ort im Landkreis Eichsfeld in Thüringen, der zu DDR-Zeiten mitten im von Wachtürmen umgebenden Sperrgürtel des Grenzgebiets lag. Nachdem die konditionellen Grundlagen geschaffen sein sollten, geht es in dieser Woche um die taktische Einstimmung. Das Spielen steht im Vordergrund. "Pressing, verschieben, zustellen muss den Jungs in Fleisch und Blut übergehen", betont der Trainer. Doch der Kampf um den begehrten Platz in der Stammelf fordert Tribute, so dass ihm inzwischen nur noch 15 gesunde Spieler zur Verfügung stehen. Denn nach Hoffmann und Frommer, die über Muskelprobleme klagen, haben sich auch Lenze sowie Weissenberger mit einer Zerrung abgemeldet. Besonders ärgerlich ist dies für den 29-jährigen Österreicher, der beim heutigen Testspiel erstmals nach seinem komplizierten Wadenbeinbruch wieder auflaufen wollte. “Ich sehe noch keinen Grund zur Besorgnis. Wichtig ist, dass keiner langfristig ausfällt“, meint Friedhelm Funkel nur achselzuckend. Denn viel mehr Sorge bereitet ihm die Nachricht von der geplatzten Verpflichtung des defensiven Mittelfeldspielers Markus Heikkinen. “Wir dürfen nie unsere Zielsetzung vergessen. Ich werde alles dafür tun, um dieses Ziel zu erreichen. Aber dafür braucht man auch erfahrene Spieler, daran geht kein Weg vorbei. Ich warne davor, nur auf die Jungen zu setzen. Das ist ein riesiger Druck für sie, wenn sie plötzlich vor 20.000 oder dann in Köln sogar vor 40.000 Zuschauern spielen sollen“, mahnt er, während Heribert Bruchhagen sich betont gelassen gibt: "Aus dem Trainingslager schwappt eine gewisse Aufgeregtheit herüber, aber von der lasse ich mich nicht anstecken.“ Denn täglich suche er zusammen mit Chefscout Bernd Hölzenbein nach geeigneten Spielern. "Ich bin in der Manndeckerfindungskommission bei Eintracht Frankfurt, da hat man eine Menge zu tun", sagt er flachsend, aber die finanziellen Spielräume sind gering, zumal die Eintracht noch Altlasten an ISPR und Octagon abzutragen habe: "Wir können keinen fertigen Bundesliga-Spieler verpflichten, aber soll ich stattdessen einen Mitläufer holen? Das bringt uns auch nicht weiter. Wir müssen unseren jungen Leuten eine Chance geben, sich zu beweisen. Wir hätten mit Hertzsch und Chris in Aachen verlieren können, wir können aber auch mit Hoffmann und Husterer in Aachen gewinnen. Einen Garantieschein gibt es nicht." So müssen heute auf der schönen Sportanlage des FC Wacker Teistungen die “jungen Wilden“ ran, auch wenn die Eichsfeldauswahl, bestehend aus Kreis- und Bezirksligakickern aus Teistungen, Siemerode, Bischofferode und anderen Ortschaften des Landkreises keine ernste Probe für die Eintracht darstellen sollte. Ochs, Puljiz, Keller und Reinhard bilden die Abwehr vor Torhüter Nikolov, Lexa, Huber, Meier sowie Dragusha das Mittelfeld und van Lent sowie Beierle den Sturm, der die rund 650 Zuschauer unterhalten soll. Und das machen die Profis auch gegen die fair mitspielenden Gastgeber. Bereits in der 2. Spielminute erzielt Beierle den ersten Treffer, dem van Lent drei weitere Treffer folgen lässt (8./17./26.), bevor er wegen einer Muskelverhärtung gegen Köhler ausgewechselt werden muss. Beierle (34./39.), Meier (37.) und Köhler (38./40./44.) lassen Torhüter Jeschke mehr hinter sich greifen, als von ihm erhofft, so dass es mit dem 10:0 in die Pause geht. Zur zweiten Halbzeit, in der Cimen, Husterer sowie Wiedener für Meier, Lexa und Ochs ins Spiel kommen, schaltet die Eintracht zwei Gänge runter, so dass die Freizeitspieler immer wieder Gelegenheit bekommen, nach Luft zu schnappen. Dennoch erhöhen Beierle (49.), Köhler (54.) und Husterer (57.) auf 13:0, bevor unter dem Jubel der Zuschauer der Siemeroder Thüne den Ehrentreffer für die Eichsfeldauswahl erzielt (67.). Den Schlusspunkt unter das lockere Spielchen setzt Dragusha mit seinem Treffer zum 14:1-Endstand (73.). Neue Erkenntnisse hat das lockere Spielchen Trainer Funkel nicht gebracht, aber bereits in zwei Tagen erwartet die Eintracht mit dem Bundesligisten Hannover 96 ein anderes Kaliber. (tr)
|