FSV Mainz 05 - Eintracht Frankfurt

Testspiel 1999/2000

2:0 (0:0)

Termin: 16.01.2000 in Hochheim
Zuschauer: 3.000
Schiedsrichter:
Tore: 1:0 Skrinjar (47.), 2:0 Jakic (67.)

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FSV Mainz 05 Eintracht Frankfurt

     

  • Bernhardt
  • Klopp
  • Balagic
  • Neustädter
  • Ratkowski
  • Kramny
  • Kolvidsson
  • Skrinjar
  • Hock
  • Policella
  • Demandt

 

 

 

Wechsel

  • Wagner für Bernhardt (46.)
  • Sahin für Neustädter (46.)
  • Thurk für Policella (46.)
  • Marcio für Demandt (46.)
  • Jakic für Hock (49.)
  • Murray für Kramny (59.)
  • Friedrich für Kolvidsson (59.)
  • Teymourian für Skrinjar (59.)

Wechsel

Trainer

  • Wolfgang Frank

Trainer

Niederlage auf tiefstem Niveau

Nur zu einem Einsatz in der Hinrunde kam Petr Houbtchev, der nächsten Monat 36 Jahre alt wird und von Ex-Trainer Berger im Herbst sogar der Oberligamannschaft zugeordnet wurde. Da kam das Angebot der Eintracht, künftig die Amateure zu trainieren, gerade recht, denn die Bundesliga traut er sich nicht mehr zu. Doch Felix Magath setzt im Gegensatz zu seinem Vorgänger auch auf die Erfahrung des Abwehrspielers: “Für die Eintracht und den Klassenerhalt müssen alle zurückstecken.“ Houbtchev soll bereits beim heutigen Test gegen den Tabellenelften der zweiten Liga, Mainz 05, als Libero anstelle des verletzten Janßen spielen und danach mit nach Zypern ins Trainingslager reisen. “Danach werden wir uns erneut unterhalten“, ergänzt der Trainer.

Die zweite Überraschung ist, dass Felix Magath in Hofheim Sven Schmitt, der demnächst seinen Wehrdienst absolvieren muss, zwischen die Pfosten stellt. Eine reine Vorsichtsmaßnahme, denn Dirk Heinen ist nach dem Trainingslager mit Leverkusen noch leicht angeschlagen. Im Mittelfeld testet der Trainer zudem Mutzel und Falk, die Westerthaler und Salou in Szene setzen sollen.

Doch es ist ein deprimierender Beginn vor 3.000 Zuschauern. Viel zu viele Abspielfehler, kaum eine Kombination gelingt den Adlern gegen die Zweitligaelf, bei der Trainer Hach ebenfalls einige Reservisten testet. Im Gegenteil, Policella, der Toptorschütze der Mainzer und auch Kramny kommen zu einigen guten Chancen gegen die völlig verunsicherte Abwehr um Houbtchev, Bindewald und Kutschera, die beide jedoch nicht verwerten können. So geht es mit dem glücklichen 0:0 in die Pause und Trainer Magath ist richtig sauer.

Aber seine Laune wird sich nicht bessern, denn es geht auch in der zweiten Halbzeit kein Ruck durch die Mannschaft. So kann der von Mainz getestete Kroate Skrinjar in der 47. Spielminute das 1:0 erzielen.

Fast regungslos nehmen die Adler den Rückstand hin, behäbig und ängstlich laufen die Angriffe der Adler, so dass Klopp, Neustädter und Ratkowski keine Probleme mit den Frankfurter Stürmern haben. "Wenn die Selbstüberschätzung aus den Köpfen der Spieler nicht rauskommt, dann haben wir es nicht nur schwer, die Klasse zu erhalten, nein, dann ist die Rettung nicht in Sicht", schimpft Felix Magath, der schon zur Pause deutliche Worte gefunden hat: "Doch dann wurde es ja noch schlechter, wir haben hier gegen einen Zweitligisten und nicht gegen einen Champions-League-Teilnehmer gespielt."

Das 2:0 erzielt mit Jakic ebenfalls ein Mainzer Reservist in der 67. Spielminute. Und der Zweitligist bleibt auch spielerisch überlegen. Erst in der 85. Spielminute schaffen es die Adler, halbwegs gefährlich vor das Mainzer Tor zu kommen. Westerthaler aber schiebt die Kugel neben das Tor.

Kein Wunder, dass Magath nach dem Spiel restlos bedient ist: "Eigentlich müssten wir uns bei den Fans entschuldigen. Bislang habe ich die Spieler wegen des harten Trainings in Schutz genommen. Das, was heute abgelaufen ist, will ich aber nicht entschuldigen. Das war unterstes Niveau. Mir geht nicht in den Kopf, wie sich Profis so präsentieren können.“

Einmal in Wallung, legt der Trainer nach: "Es ist allerhöchste Eisenbahn, dass der richtige Geist in die Mannschaft einkehrt. Mit der Einstellung ist der Klassenerhalt sicher nicht möglich. Es hat wohl doch nicht jeder begriffen, dass wir mindestens acht Punkte aufholen müssen. Verunsicherung lasse ich nicht als Entschuldigung gelten, denn wer unsicher ist, der kann ja wohl trotzdem kämpfen." Lediglich Rasiejewski und Nachwuchsspieler Mutzel nimmt er von der Kritik ausdrücklich aus und lobt ihn als “unseren besten Spieler.“

Nicht mehr für die Adler kämpfen wird Christoph Westerthaler, der sich “als fünftes Rad am Wagen fühlt.“ Er wechselt mit sofortiger Wirkung zum Regionalligisten FSV Frankfurt. Ebenfalls nicht ins Trainingslager nach Zypern reisen kann Patrick Falk, der sich im heutigen Spiel einen Muskelfaserriss zugezogen hat, dafür werden die Nachwuchsspieler Mutzel und Streit von Magath nominiert. (tr)


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