Hannover 96 - Eintracht Frankfurt

Testspiel 1999/2000

1:4 (1:2)

Termin: 30.07.1999 in Peine
Zuschauer: 2.000
Schiedsrichter:
Tore: 0:1 Ralf Weber (9., Foulelfmeter), 1:1 Stefan Blank, 1:2 Bachirou Salou (38.), 1:3 Bachirou Salou (49.), 1:4 Jan-Aage Fjörtoft (50.)

>> Spielbericht <<

Hannover 96 Eintracht Frankfurt

     

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Wechsel

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Trainer

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Saisoneröffnungsfeier, Enthüllungen und ein Test

Vor der Feier kommt die Pflicht, es geht nach Peine zu einem Test gegen den Zweitligisten Hannover 96, dem neuen Verein von Mourad Bounoua und dem Exclub von Jens Rasiejewski, der jedoch wegen eines Sehnenanrisses in der Wade nicht mitspielen kann. Genau so wenig wie Schneider und Schur, die zwar wieder im Training stehen, aber noch nicht fit genug sind. Zudem plagen Falk eine Halsentzündung und Houbtchev eine Muskelverhärtung.

Doch das schreckt Trainer Berger nicht: “Dies sind harmlose Blessuren, zudem ist dies normal nach drei Wochen hartem Training.“ Durch den Ausfall der beiden defensiven Mittelfeldspieler Schur und Rasiejewski muss und will er heute experimentieren: Dombi und Zampach übernehmen diese Positionen, Weber rückt dafür mehr in die Mitte.

Und es ist ein munteres Spiel vor 2.000 Zuschauern, der Ball läuft rund durch die Reihen, weil auf hartes Einsteigen von beiden Seiten verzichtet wird. Fast, denn bereits nach neun Minuten gibt es Elfmeter für die Eintracht. Weber führt aus und trifft zum 1:0. Nachdem Blank für den zwischenzeitlichen Ausgleich sorgt, trifft Salou in der 38. Spielminute zur 2:1-Pausenführung für die Eintracht.

Zur zweiten Halbzeit bringt Trainer Berger Kracht, Bulut sowie Fjørtoft für Zampach, Gebhardt und Yang. Und die Adler sorgen gleich zu Beginn für klare Verhältnisse: Salou trifft in der 49. Minute und nur eine Minute später ist es Fjørtoft, der für den 4:1-Endstand sorgt.

Doch viel wichtiger ist tags darauf die offizielle Saisoneröffnung, Zeit für Reden und für Euphorie unter den rund 8000 Fans, die sich auf dem Trainingsgelände am Riederwald drängeln, um die Eintracht zu sehen. Trainer Berger mahnt erneut: "Ich warne vor allzu großen Erwartungen. Die ersten drei Gegner Unterhaching, Freiburg und Duisburg hören sich leicht an. Aber sie sind schwer zu spielen."

Auch Präsident Heller stößt in das gleiche Horn: “Dieses Jahr wollen wir frühzeitig in ein ruhigeres Fahrwasser kommen, keinesfalls in Abstiegsnöte geraten und Platz acht bis zwölf anstreben. In der nächsten Runde sind wir dann hoffentlich reif, wieder um die Europapokalplätze zu spielen.“

Neben den Reden gibt es aber auch ein paar Fakten, die Eintracht hat bereits 16.400 Dauerkarten verkauft und es sollen über 17.000 werden, zudem wird das Geheimnis des diesjährigen Geldsegens gelüftet, um den sich wochenlang die Spekulationen rankten. Vizepräsident Lämmerhirdt bestätigt, dass die Eintracht die Vermarktung der Fernsehrechte für zehn Jahre an die Agentur ISPR abgetreten hat und dass die Adler nach fünf Jahren ein Sonderkündigungsrecht haben. Präsident Heller bescheinigt Lämmerhirdt “eine hervorragende Arbeit im stillen Kämmerlein“. Doch diese Harmonie trügt, das Unwetter wird folgen.

Anmerkung: Drei Jahre später erzählt der damalige Schatzmeister Gaetano Patella: “Ich wollte das Geld nicht komplett in neue Spieler stecken, sondern 10 Millionen davon als Rücklage auf die hohe Kante legen.“ Doch im Verwaltungsrat kann er sich nicht durchsetzen. Im Vergleich zur Vorsaison, als sich die Eintracht mit Spielereinkäufen in Höhe von 1,8 Millionen begnügte, sind es für diese Saison rund 17 Millionen Mark, die ausgegeben wurden.

Später wurde bekannt, dass der Vertrag mindestens bis zum 30. Juni 2012 laufen wird. Im Gegenzug erhielt die Eintracht einen sogenannten “verlorenen Zuschuss“ von knapp 20 Millionen DM (10,2 Mio. EUR) zur Stärkung der Eigenkapitalsituation, muss jedoch im Gegenzug pro Saison eine variable Vergütung von 15 Prozent der Fernsehgelder, mindestens aber 767.000 Euro (in der Zweiten Liga: 383.000 Euro), bezahlen. Der Ausweis als Eigenkapital war erforderlich, um die DFB-Kriterien für die Lizenzerteilung zu erfüllen. Letztendlich war der Zuschuss jedoch nichts anderes als ein Darlehen mit variabler Rückzahlung, abhängig von der Ligazugehörigkeit. In den Jahren 2006 und 2007 betrugen die Vergütungen an ISPR 1,9 bzw. 2,2 Millionen Euro. (tr)

 

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