TSV Pfungstadt - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1998/1999

0:13 (0:6)

Termin: 02.09.1998
Zuschauer: 700
Schiedsrichter: Imhof (Messel)
Tore: 0:1 Frank Gerster (6.), 0:2 Urs Güntensperger (10.), 0:3 Damir Stojak (20.), 0:4 Marco Gebhardt (29.), 0:5 Damir Stojak (31.), 0:6 Christoph Westerthaler (43.), 0:7 Frank Gerster (48.), 0:8 Christoph Westerthaler (51.), 0:9 Thorsten Flick (64.), 0:10 Christoph Westerthaler (67.), 0:11 Uwe Schneider (75.), 0:12 Donald Agu (81.), 0:13 Thorsten Flick (89.)

 

 

>> Spielbericht <<

TSV Pfungstadt Eintracht Frankfurt

1. Halbzeit

  • Voss (29. Schambach)
  • Hermann
  • Avila
  • Ritter
  • Auletta
  • Maier
  • Bernard
  • Ramirez
  • Talib
  • Cakirer
  • Iser

 

 

 

2. Halbzeit

  • Schambach
  • Deckenbach
  • Avila
  • Rücker
  • Hauf
  • Basel
  • Aydin
  • D'Ambrosio
  • Erb
  • Sözer
  • Picon

Wechsel

Trainer

  • Albert Schmitt

Trainer

 

 

Die Reservisten dürfen toben, Uli Stein nicht

Während der Trainer seine Stammelf am Mittwoch so richtig ran nimmt, dürfen es die Reservisten ein wenig lockerer angehen lassen. Denn mit ihnen macht sich der Eintracht-Bus auf die Fahrt in den Landkreis Darmstadt-Dieburg, wo die Frankfurter gegen einen Stadtauswahl aus Pfungstädter Kreis- und Bezirksligakickern antreten. Nicht dabei ist allerdings Sascha Amstätter, der sich vor sechs Wochen noch per einstweiliger Verfügung ins Profitraining geklagt hatte. Vor dem Arbeitsgericht hat die Eintracht hingegen gewonnen. Amstätter habe keinen rechtlichen Anspruch auf ein Training bei den Profis, da er unter 23 Jahre alt sei und somit auch in anderen Mannschaften eingesetzt werden dürfe, verkündet das Gericht. Trotzdem ist der Bus voll: "Die Spieler aus der zweiten Garde sollen Spielpraxis bekommen, damit sie sich an die erste Mannschaft herantasten können", erklärt Horst Ehrmantraut, der bis auf Yang alle anderen Stürmer mit an Bord hat, damit die sich richtig austoben können.

So stehen Epp, Stojak, Westerthaler und Güntensperger in der Startelf. Der Schweizer allerdings bereits mit einem etwas mulmigen Gefühl, denn er darf nur mitspielen, nachdem er auf dem Spielberichtsbogen persönlich unterschreibt. Nach gut zehn Tagen im Training hat er bereits mit dem Trainer und auch mit Schatzmeister Patella gesprochen, aber keine klare Auskunft über seine aktuelle Situation bekommen. “Ich habe nur gemerkt, dass irgendetwas nicht stimmt, wenn sie mich loshaben wollen, sollen sie es doch einfach sagen", meint der Schweizer und schaltet in den kommenden Tagen einen Rechtsanwalt ein. Auf dem Platz hingegen schaltet er auf Sturmmodus und erzielt nach knapp 10 Minuten das 2:0, nachdem Gerster die Eintracht in Führung gebracht hatte.

Es ist ein flottes Spiel gegen die hoffnungslos überforderten Hobbykicker der fünf Pfungstäder Vereine, die sich im ersten Abschnitt immerhin eine kleine Torchance erspielen. Die Frankfurter hingegen legen munter weiter nach und gehen bis zur Pause durch Tore von Stojak (20./31.), Gebhardt (29.) und Westerthaler (43.) mit 6:0 in Führung.

“Das Drei-Stürmer-System kann ich mir auch als Alternative für die Bundesliga vorstellen, um den Gegner mal zu überraschen", meint Horst Ehrmantraut zur Pause grinsend um ernsthaft nachzulegen: “In der ersten Halbzeit hat die Leistung gestimmt, da haben wir mit viel Tempo gespielt.“ Auch wenn in der zweiten Halbzeit die Konzentration und der Schwung ein wenig flöten geht, bleibt das Spiel so einseitig, wie es das Endergebnis von 13:0 ausdrückt. Erfreulich für den Trainer ist, dass Gebhardt wieder voll in Form zu sein scheint und auch den Reservisten macht er Mut: "Manchmal ist der Sprung von zwei auf eins gar nicht groß."


Kein Manager für das “nächste halbe Jahr“…

Es war die Top-Nachricht in den regionalen Nachrichten bei “Guten Abend RTL“, als Uli Stein sein Interesse bekundet, bei der Eintracht künftig als Manager zu arbeiten. Dies sollte eigentlich im Interesse des Verwaltungsrates sein, der einen Sportchef installieren will und auch Horst Ehrmantraut könne sich eine “Verstärkung des Trainerstabes“ vorstellen. Bereits Anfang 1998 war Uli Stein bei der Eintracht als Manager im Gespräch, bestätigt am 4. September Präsident Heller, doch die Gespräche wurden seinerzeit auf Eis gelegt. Zumindest in der Vorrunde dieser Bundesligasaison, so Heller, werde der Verein ebenfalls auf eine Neueinstellung im Management verzichten: “Wenn wir irgendwann einen Manager suchen sollten, wäre Stein einer von vielen Kandidaten, wir müssten dann die Qualifikation jedes einzelnen ganz genau prüfen."

Doch das öffentliche Dementi des Präsidenten trägt nicht zur Beruhigung der internen Lage bei, zu offenkundig schwappen Streitigkeiten mit Schatzmeister Patella ans Tageslicht, zu laut klagen Dr. Lämmerhirdt und auch Verwaltungsratschef Ehinger, zu unnachgiebig gibt sich der Trainer bei seinen Forderungen. So wird nur drei Wochen später bekannt, dass das Präsidium in Frankreich Kontakte mit einem ehemaligen Bundesliga-Profi geknüpft hat, der zuletzt bei Girondins Bordeaux gearbeitet hat. Am 1. Oktober wird Gernot Rohr schließlich offiziell als technischer Direktor der Eintracht vorgestellt… (tr)

 

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