![]() |
Fortuna Düsseldorf
- Eintracht Frankfurt |
![]() |
2. Bundesliga 1997/1998 - 18. Spieltag
0:0
Termin: Mo 16.02.1998 19:30
Zuschauer: 12.000
Schiedsrichter: Hauer (Celle)
Tore: ./.
Fortuna Düsseldorf | Eintracht Frankfurt |
|
|
Wechsel
|
Wechsel
|
Trainer
|
Trainer |
Dem Ziel einen Punkt näher… “Wie spielen die überhaupt? Ich liege
in einem Vakuum und das stimmt mich nachdenklich", ärgert
sich Horst Ehrmantraut vor dem Rückrundenauftakt darüber,
dass der Gegner in den letzten zehn Tagen kein Testspiel absolviert
hat. Auch die Frankfurter Trainingsspäher konnten nichts darüber
in Erfahrung bringen, wie die sechs Düsseldorfer Neuzugänge
in Form sind und mit welcher Taktik der Tabellenelfte zu spielen gedenkt.
Immerhin steht die eigene Startelf, auch wenn es im Sturm Wie erwartet, ersetzt Ansgar Brinkmann “aufgrund seiner großen Vielseitigkeit im Offensivbereich“ den gelbgesperrten Sobotzik im zentralen Mittelfeld und Zampach sowie Marco Gebhardt bilden die Außenpositionen. Dafür muss es auch weiterhin für die Eintracht ohne Olaf Janßen weitergehen, der zum dritten Mal aufgrund eines schmerzenden Nervenstrangs an der rechten Wade operiert wird. "Wir brauchen ihn als Spieler und als Persönlichkeit", hofft der Trainer dennoch auf eine baldige Rückkehr des 31-Jährigen, die sich jedoch in dieser Saison zerschlagen wird. Ebenso wie die Eintracht in der Vorsaison hat auch Düsseldorf den Bundesligaabstieg und die damit verbundenen Personalwechsel nicht verdaut. Nach nur sechs Spieltagen mit mageren vier Punkten wurde “der nette Rudi“ Wojtowicz entlassen, zudem wurde ein neues Präsidium gewählt. Viel Unruhe also noch immer bei der Fortuna, die vor der Saison noch den Wiederaufstieg als Ziel ausgegeben hatte. Der neue Trainer Uli Maslo sowie Zehnkämpfer Rainer Sonnenberg als Konditionstrainer konnten den Abwärtstrend zwar stoppen, aber nach nur zwei Heimsiegen in der Hinrunde hat Düsseldorf bereits neun Zähler Rückstand auf die Aufstiegsplätze. So wurde im Winter noch einmal eingekauft, unter anderem wurde Holger Fach als Verstärkung für das defensive Mittelfeld von den Löwen zurückgeholt und eine Aufstiegsprämie von fast 2 Millionen Mark ausgelobt. Allen Fakten zum Trotz lodert weiter ein Funken Hoffnung und der Trainer fordert gegen die Eintracht: “Meine Spieler müssen von der ersten Minute an Feuer machen. Wir haben uns weit aus dem Fenster gelehnt, weil wir immer vom Aufstieg reden. Nun müssen wir beweisen, dass das nicht nur Lippenbekenntnisse waren.“
In der Tat ist von der Eintracht kaum etwas Konstruktives zu sehen, so dass Torhüter Walther nicht ein einziges Mal eingreifen muss. Weder Gebhardt noch Zampach können Impulse setzen, Kapitän Weber verzettelt sich zu häufig und Schur hat in der Abwehr alle Füße voll zu tun. Einzig Brinkmann, der sich zudem um Fach kümmert, kann für ein wenig Wirbel sorgen, doch die beiden nicht gerade quirligen Spitzen Epp und Sawieh werden von Katemann und Bocian sehr gut abgeschirmt. So schleppt sich das Spiel fast ein wenig langweilig der Pause entgegen, bis zwei Frankfurter noch einmal für ein Raunen sorgen. Zunächst ist es Kutschera, dessen Rettungs-Kopfball nur um Zentimeter am eigenen Torwinkel ins Aus rauscht (41.) und zwei Minuten später saust ein Schuss von Weber weit über die Latte. Immerhin ist dies die erste und letzte Chance für die Eintracht im ersten Abschnitt. In der zweiten Halbzeit ändert sich leider nur wenig. Düsseldorf versucht es weiter durch die Mitte, während die Eintracht zwar aktiver agiert, doch spätestens im gegnerischen Halbfeld fehlen die Ideen und der gescheite Pass in die Spitze. So muss schon Torhüter Walther nachhelfen, als er eine Flanke von Zampach nur nach vorne patschen kann. Aber Bocian ist einen Schritt schneller als der nachsetzende Sawieh (53.). Auf der anderen Seite muss Nikolov dagegen Höchstleistungen vollbringen, als einer der hohen Bälle tatsächlich Tare vor dem Fünfmeterraum erreicht, der Torhüter den Kopfball aber über die Latte lenken kann (55.). Ansonsten hat die Abwehr um Libero Houbtchev alles im Griff, so dass Uli Maslo mit Lesniak, dem Neuzugang von Xamax Neuchâtel, einen weiteren Stürmer bringt (67.). Aber auch Horst Ehrmantraut reagiert und wechselt überraschend Abwehrspieler Kaymak für den glücklosen Stürmer Sawieh ein (71.). Die Manndeckung für Lesniak scheint jedoch unnötig zu sein, denn die Fortuna muss dem Tempo der hektischen ersten Halbzeit Tribut zollen, so dass die Eintracht inzwischen mehr Platz im Mittelfeld hat und kurz darauf zu einer guten Chance durch Epp kommt. Doch Walther kann den Drehschuss des 29-Jährigen parieren (73.).
Horst Ehrmantraut: "Wir haben heute zu keiner Linie gefunden. Es war zu viel Nervosität und Hektik in unserem Spiel. Aber ich weiß, wo wir stehen: Einen Punkt besser als vorher. Ich hebe selten einen Spieler hervor. Aber Libero Petr Houbtchev hat heute einfach überragend gespielt.“ Präsident Rolf Heller: “Mit dem Punktgewinn bin ich zufrieden.“ Fortuna-Präsident Reinhard W. Ottens: “Nein, nein, nein. Der Abstieg ist für uns kein Thema. Nach diesem tollen Kampf heute entbehren solche Fragen jeglicher Grundlage. Im Gegenteil, das Thema Aufstieg ist noch nicht abgehakt.“
|
© text, artwork & code by fg