FV Bad Vilbel - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1997/1998

2:2 (2:1)

Termin: 12.02.1998
Zuschauer: 300
Schiedsrichter:
Tore: 1:0 Repp (20.), 1:1 Urs Güntensperger (36.), 2:1 Repp (40.), 2:2 Thomas Sobotzik (76.)

 

>> Spielbericht <<

FV Bad Vilbel Eintracht Frankfurt

     

  • Albert Repp

 

Eingesetzt:

 

Wechsel

Wechsel

Trainer

  • Karl-Heinz Volz

Trainer

 

 

Der zweite Anzug zwickt

“Obwohl das Gros der Mannschaft steht, würde ich am Mittwoch gerne noch ein Spiel machen", sagt Horst Ehrmantraut nach dem 4:0-Sieg gegen Neukirchen, zögert nicht lange und telefoniert mit seinem guten Bekannten Karl-Heinz Volz, dem aktuellen Trainer des Oberligisten FV Bad Vilbel, um kurzfristig ein Spiel gegen den Tabellenvierten zu vereinbaren. Der 49-Jährige gehörte einst als Torhüter zu jenen “Helden“, die es 1970 durch ein 2:1 gegen Köln schafften, der Mannschaft von der anderen Mainseite den ersten und einzigen nennenswerten Pokal für die ansonsten verstaubten Vitrinen zu beschaffen. Auch die Eintracht-Trainer Weise und Klug hatten einst um Volz geworben, der 1980 nach einem “Totalschaden im Knie“ seine aktive Karriere beim FSV Frankfurt beendet hatte. Doch zurück in die Gegenwart…

Da bereits in drei Tagen das Spiel in Düsseldorf ansteht, will Horst Ehrmantraut in erster Linie seinen Reservisten Spielpraxis geben und zudem den 23-jährigen Abwehrspieler Timo-Jan Uster von Tasmania Neukölln, der seit ein paar Tagen im Training dabei ist, als Perspektivspieler für die kommende Saison unter die Lupe nehmen. So werden Uster, Flick und Martini die Abwehr hinter Torhüter Schmitt bilden, während im Mittelfeld unter anderem der am Montag gesperrte Sobotzik und im Sturm Güntensperger auflaufen, der sich nach seiner langen Verletzung wieder an die Zweikampfhärte gewöhnen muss, wie der Trainer trocken meint: “Das sieht ohne Gegenspieler schon ganz gut aus.“

Doch nicht Güntensperger oder Sobotzik sind es, die auf dem Niddasportfeld vor 300 Zuschauern Akzente setzen, sondern ein 34-Jähriger, der bereits bei Hanau 93, Bürstadt und dem FSV kickte, zeigt den Jungen, was eine Harke und eine große Klappe ist. "Die meisten sind nur Alibi-Fußballer und bringen keinen Druck nach vorne", meint der Bad Vilbeler Albert Repp grinsend, nachdem er nach 67 Minuten ausgewechselt wird. Die Klappe kann er sich leisten, weil er es zuvor geschafft hat, nach einem langen Ball Torhüter Schmitt und Libero Martini ganz alt aussehen zu lassen und Bad Vilbel mit 1:0 in Führung bringt (20.). Nachdem Güntensperger mit dem Kopf ausgleichen kann (36.), ist eben dieser Repp vier Minuten später erneut zur Stelle, um einen Freistoß zur 2:1-Pausenführung für den Oberligisten zu verwandeln.

Bei der Eintracht kann sich hingegen keiner der jungen Spieler ins rechte Licht rücken, was Horst Ehrmantraut nicht gerade mit Begeisterung quittiert. So ist es neben Güntensperger nur Sobotzik, der für ein paar Ausrufezeichen sorgt und den 2:2-Ausgleich erzielt (76.). Ansonsten können sich weder Nwosu noch Mehic empfehlen und auch Uster wird weiter bei der Tasmania kicken, bevor er in der neuen Saison nach Meppen wechselt. Schade für den Trainer, der wohl kurzfristig im Sturm umdisponieren muss, denn Westerthaler hat sich eine schwere Erkältung zugezogen und wird am Montag in Düsseldorf ausfallen. Da Güntensperger noch nicht soweit ist und Henry Nwosu eher eine Joker-Rolle ausfüllen könnte, wird wohl Jonah Sawieh die Rolle des zweiten Stürmers neben Epp übernehmen.

Daher richtet der Trainer sogleich seinen Blick mahnend nach vorne: "Es wird eine brutal harte Rückserie. Alle sehen nur den Aufstieg, aber das ist ein großes Ziel und die Liga relativ ausgeglichen. Und von den Schwankungen, die viele Mannschaften in der Vorrunde bisher gezeigt haben, bleibt keine verschont. Deswegen ist ein guter Start wichtig. Aber man darf jetzt nicht einen Druck aufladen, den die Mannschaft nicht kompensieren kann.“


Die Vertragsverhandlungen mit Horst Ehrmantraut gehen voran

Wie nach dem Krach im Trainingslager angekündigt, trafen sich in der Vorwoche Schatzmeister Patella und Geschäftsstellenleiter Lötzbeier mit dem Trainer zu einem fast vierstündigen Arbeitsessen bei Wein und Pasta. “Wichtig war, dass dieses erste Gespräch stattgefunden hat, obwohl man sich schon früher hätte zusammensetzen müssen“, erklärt Horst Ehrmantraut, um zu ergänzen: “Das Präsidium hat mir Fakten und Zahlen genannt und ein mögliches Investitionsvolumen für die nächste Saison, egal in welcher Liga. Das war ein positives Signal und ich kann jetzt in Ruhe nachdenken.“

Zehn Tage später, nach dem inzwischen dritten Verhandlungsgespräch mit dem Präsidium hat sich der Trainer zwar festgelegt, aber noch nicht unterschrieben: "Ich habe mich zugunsten von Eintracht Frankfurt entschieden, weil ich glaube, dass ich hier noch etwas bewegen kann, und auf Dauer Perspektiven sehe." Der Teufel stecke zwar noch in dem einen oder anderen störenden Detail, "aber auch darüber haben wir gesprochen. Wir müssen die Weiterentwicklung vorantreiben." Vor dem Spiel gegen Wattenscheid ist es soweit. Horst Ehrmantraut unterzeichnet einen Vertrag bis zum 30. Juni 1999. (tr)

 

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